Kapitel 15 Blutharem

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Eine Hand schlang sich um meine Taille und ich keuchte zum Teil angeekelt von dem Gestank aus dem Mund des Angreifers und zum einen, da mir meine ganze Luft aus den Lungen entwicht. Gerade wollte ich eine von meinen neuen Verteidigungsgriffen lernen, als auch schon mein ganzer Körper zu Pudding wurde. Er wurde zwar nicht wirklich zu Pudding, aber doch nahe dran, denn mein ganzer Körper fühlte sich gegen meinen Willen kraftlos und weich an. Meine Außenwelt verschwomm vor meinen Augen und ich dachte schon, dass ich gleich das Bewusstsein verlieren würde.

In meinem Kopf rauschte es und meine Augen schlugen ganze Loopings, als auf einmal mit voller Wucht meine Welt vollkommen still stand. Ich wusste es sofort, denn mein Körper kam wieder unter meine Kontrolle und die der Schwerkraft, denn ich landete auf einmal ganz alleine auf einem blutrotem Teppich. Was zur Hölle? Wo ist das Esszimmer hin? Oh nein... Meine Augen wanderten blitzschnell durch den Raum und ich erhaschte auch nur ganz flüchtig einen Blick auf eine Tür und war sofort auf den Beinen und sprintete los. Mir war es egal ob mein Angreifer noch da war, meine Instinkte schrillten und blinkten in meinem Unterbewusstsein mit roten großen Buchstaben das Wort: Gefahr.
Mein eigentlicher Verstand reagierte erst Sekunden später, als er die Blutspuren auf meinen Armen und Beinen entdeckte und den unverkennbaren Geruch von Eisen in der Luft erkannte. Puzzel für Puzzel setzten sich ungewöhnlich schnell in meinem Kopf zusammen, als meine glitschigen Finger den Türknauf umfassten und daran rüttelten.
Abgeschlossen. Von Vampiren entführt. Von Blut besudelt.
Na ganz klasse Nike, du und Fortuna konntet euch noch nie leiden oder? Fragte ich mich im Geist selbst und drehte meinen Kopf langsam nach hinten. Der blutrote Teppich war mal weiß gewesen, das konnte man an einigen Stellen noch erahnen, doch ansonsten war das Zimmer riesig und voller Frauen. Frauen voller Bissspuren und knapper Haremskleidung. Verdammt ein Blutharem.
" Oh Süße!" Eine große Blondine trat aus der Gruppe, ihre zierlichen Füße liefen unbekümmert über den Teppich, als sie auf mich zu trat und mein Kinn abhob. " Du bist viel zu dürr, aber ohhh... Busen hast du und du bist ja Blutjungfer!", rief sie entzückt. Hinter ihr kam nun der ganze Harem auf mich zu und langsam fühlte ich mich viel zu sehr in die Ecke gedrückt. " Wie bin ich hierhin gekommen?", fragte ich anstelle einer Antwort.
" Logan hat dich gebracht.", gurrte eine dunkelhäutige Frau mit smaraktgrünen Augen. " Mach dir keine Sorgen, er ist ein amgenehmer Trinker, aber unser Herr ist...", schnurrte sie und schloss die Augen vor augenscheinlicher Ekstase. Mein Ekel wuchs ins unermesslich und ich versuchte meine vor kurzem zu mir genommene Mahlzeit bei mir zu behalten. Diese Frauen waren gebrochen, sie waren nur noch Sklaven und ihr einziges denken richtete sich an ihren Vampir.
" Was soll ich hier?"
" Du bist eine Auserwählte genau wie wir!', rief die Blondine sich zu Wort. " Nur die schönsten Frauen aus aller Welt haben die Ehere hier zu sein.", ein fanatisches glitzern schlich sich in ihre Augen und ich schluckte. Ich musste hier eindeutig schnell rauß oder wenigstes etwas finden womit ich mich erdolchen könnte. Mein Blick glitt zu meinem Gürtel eine Überlegung wäre es wert, aber...zum Teufel ich habe einen Kopfschuss überlebt!
"Ehm anscheinend und woher habt ihr diese Kostüme aus ' Tausend und einer Nacht'?"
Diese sogenannten Kostüme waren Bauchfrei und enthüllten mehr als sie verdeckten. Dabei bestand das Kostüm aus einer weiten durchsichtigen Pluderhose und einem, kaum die Brüste verdeckenden, kurzen gepluderten Oberteil.
"Keine Sorge, wir haben auch für dich eines unserer wundervollen Stücke! ", rief eine asiatisch wirkende Frau und brachte eines ihrer Stücke in pechschwarz mit...Glitzer.
" Das ziehe ich auf keinen Fall an! Vorher laufe ich lieber nackt rum!", fauchte ich und bereute es sofort. Hände griffen nach mir und rissen Fetzen von meiner Kleidung. Ich schrie und schlug um mich, doch wie in den alten Horrorfilmen hatte ich keine Möglichkeit und so rollte ich mich zu einer Kugel zusammen. Tatsächlich hörte das Gefühl von Händen an meinem ganzen Körper sofort auf, doch der kalte Schauer der meinen Körper hindurchlief, als ich merkte, dass mein Rücken vollkommen entblößt war ließ mich wieder gerade hinsetzen.
Die dunkelhäutige fand als erste die Stimme." Du hast einen Markel, du bist befleckt!", kreischte sie und die anderen Stimmten in den Chor ein.
" Hört auf! ", rief ich und hielt mir die Ohren zu. " Hört auf ihr verdammten Schlampen!", rief ich und krümmte mich, mein ganzer Körper schutzlos vor ihnen. " Sie muss weg!", rief die Asiatin und streckte ihre spitzen rot lackierten Nägel nach mir aus. "Tötet sie!", rief die Blondine.
Ich wimmerte. Bitte helft mir. Rettet mich!
Tränen rannen über mein Gesicht und ich schluchtste, als eine der Frauen ein Messer nahm und dessen Spitze auf mein Gesicht zuraste.

Ein Schrei zerriss die Stille. Ich richtete mich kerzengerade auf, mein Blick irrte hin und her auf der Suche nach der Quelle des Geräusches. Bis ich verstand, dass ich es war. Ich hatte geschrien. Das alles war nur ein böser Traum, ein Albtraum und ich hatte mich vollkommen vergessen. Meine alte Narbe brannte wie zu der Zeit, als sie noch ganz frisch war und ich keuchte. Irgendwo musste doch ein Glas Wasser zu finden sein.
" Hier meine Liebe.", ertönte eine Stimme aus der Dunkelheit des Raumes und ich ergriff das kühle Gefäß und trank gierig alles aus. Und da verstand ich. Vielleicht war der Harem ein Traum gewesen, doch die Entführungen war kein Traum.
Und ein dunkler Mann stand vor mir.

Burning GoddessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt