Kapitel 54- Überraschungen

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(Nike)

Niemand von uns brüllte als wir aufeinander los gingen.
Niemand umkreiste sich oder suchte nach einem Schwachpunkt.
Wir schlugen einfach wie wild aufeinander ein.

Metall auf Metall.

Meine Schwerter trafen auf das Schwert von Kalisto. Rheas geschmackvolle Lanze auf die Schwerter meiner Doppelgängerin.

Funken sprühten wann immer Metall auf Metall traf. Muskeln spannten sich unter größter Anstrengung an. Sand wurde aufgewirbelt,wann immer der nächste Schritt ,der nächste Schlag kam.

Im Hintergrund hörte ich den Moderator unseren Kampf kommentieren, die Blutgier der Menge ins unermessliche steigern.

Doch mein Kopf war wie leer gefegt. Ich dachte nicht nach, parierte und griff wie in Trance an, wohl darauf bedacht keinen falschen Schritt zu machen.

Rhea tanzte um mich und Kalisto herum, ihre Lanze war nur verschwommen zu erkennen. Nike, der Doppelgänger schlug jedoch genau so geschickt zurück und so bewegten sich beide in einer übermenschlichen Geschwindigkeit durch die Arena.

"Genug aufgewärmt.", rief Kalisto plötzlich und durchbrach die innere Ruhe in meinem Kopf.

Dann war es als hätte er einen Schalter umgelegt. Wind wirbelte um ihn herum auf. Seine Angriffe wurden auf einmal schneller, gezielter und stärker als zuvor. Ich sah mich gezwungen immer mehr in die Verteidigung zu gehen und parierte einen Schlag um den anderen, dabei vibrierten meine Klingen bei jedem Schlag.

Ich biss die Zähne zusammen und sah Kalisto genauer an. Seine Muskeln schwollen mit jeder Sekunde weiter an. Jede einzelne Sehne und jede Ader traten immer deutlicher hervor.

"Genug gespielt,Schlampe!" Grinsend und mit eindeutig animalischen Blick schwang er sein Schwert, holte mit diesem in einem weiten Bogen aus.

"Nike duck dich, den Schlag kannst du nicht parieren!",rief Rhea nur zehn Metef von mir entfernt. Wie ein wilder Löwe fauchte sie ihre Gegnerin an und parierte dabei die Angriffe. Jedoch hatte ich keine Zeit bewundernde Blicke zu verteilen.

Ich hatte gelernt Rheas Instinkt zu vertrauen und reagierte auf ihren Befehl ohne zu zögern. 

Die Klinge schwirrte über mich hinweg und erzeugte dabei so einen schneidenden Wind, dass ich spürte wie einzelne Sandkörner so schnell an meiner Haut entlang flogen, wie Pfeile in einer Schlacht.

 Ich rollte so schnell ich konnte auf die Seite, um dem nächsten Schlag auszuweichen als dieser auch schon die Stelle traf an der ich zuvor gelegen hatte. Staub erhob sich um den tiefen Krater, in dem Kalistos Breitschwert noch ruhte und bot mir die Möglichkeit mich noch weiter von ihm zu entfernen.

"Halt stille, wir wollen doch nicht,dass du länger leiden musst als nötig."

"Große Worte für eine zukünftige Leiche!", zischte ich zurück und schwang mich auf die Beine.

Kurz erhaschte ich einen Blick auf Rhea, die nicht mehr so leicht den Kampf führte. Die Muskeln in ihren Armen spannten sich noch stärker an als zuvor und der schnelle Tanz von vorhin ähnelte nun eher einem langsamen Walzer bei dem nicht ersichtlich war wer führte und wer sich führen ließ.

Und erneut fragte ich mich, wer diese Frau war, die versuchte mich darzustellen.

Ein Windzug weckte meine Aufmerksamkeit als ich auch schon Kalistos Faust in meinem Gesicht spürte, doch das schien nur ein Vorgeschmack gewesen zu sein, denn kurz darauf traf mich nicht sein Schwert, sondern sein Fuß und schleuderte mich zu Boden. Schlitternd und mich in den Sandboden krallend stieß ich mit meinem Rücken gegen etwas hartes und glattes.

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