Kapitel 61- Alles hat sein Ende (Teil 2)

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(Nike)
Ich hatte es geahnt.
Johnny war noch nie der Typ gewesen, der bei seinem Standpunkt klein bei gegeben hätte.
Deshalb war ich wenig verwundert, dass ich ihn hatte k.o. schlagen müssen. Gut, ich hatte ihn nicht k.o. schlagen können, aber diesen Part hatte Aiden mehr als gerne übernommen. Er hatte es sogar sichtlich genossen Johnny einen mehr als gutmütigen Schlag zu verpassen.
Wie ein nasser Sack Kartoffeln war mein bester Freund zu Boden gegangen und seit dem nicht zu Bewusstsein gekommen.
Was auch gut war, wenn man bedachte, dass ich darauf bestanden hatte ihn zu tragen.
Wahrscheinlich gab ich ein schönes Bild ab, wie ich einen hühnenhaften blonden Vampir Huckepack trug und dabei mehr als einmal über einigen Schutt stolperte.
Ich wusste, dass Aiden sich ein Lachen verkniff, da ich beim ersten Anzeichen eines Kicherns den nächstbesten Stein genommen hatte und zielsicher seinen Kopf anvisiert hatte.
Zu meinem Pech schien der Werwolf entweder einen zu dicken Schädel oder aber einen hohlen zu haben, jedenfalls hatte er keinen Ton von sich gegeben und bildete seit 10 Minuten unsere Vorhut und führte uns bis jetzt zielsicher durch von Feuer erhellte Gänge, einstürzende Flure und tückische Hindernisse.

"Wie weit haben wir es bis wir aus diesem wackligen Kartenhaus raus sind? Ich möchte wirklich nicht hier drin feststecken, wenn der nächste Windzug kommt und alles zusammen klappt.", murmelte Rhea, die mittlerweile fast schon wieder die Alte war.
Ihr kleiner Bruder lief neben ihr her, dabei ihre Hand fest umklammert.
Die beiden gaben ein schönes Paar ab.

"Verlasst euch drauf, ich habe nicht so viel in euch und euren Flucht gesteckt als das ich jetzt zu lassen würde, dass ihr hier unten ums Leben kommt."

"Große Worte aus dem Mund eines Mannes, der einen  Butler hat.", murmelte Rhea und wich dabei einem größeren Felsen aus,der von der Decke fiel.  Vereinzelte rieselte Sand durch einige Spalten auf uns herab und verlieh einem das Gefühl als ob man in einem Uhrenglas sitzen würde  und mit jeder verstreichenden Sekunde dem Tod näher rückte.
Was ein Bild.

Ich spürte wie mein Fuß an etwas hingen blieb und kämpfte im nächsten Augenblick um mein Gleichgewicht.
"Vorsichtig." Aiden war zur Stelle und packte mich an den Schultern bis ich wieder fest mit beiden Füßen am Boden stand.

"Danke.",brummte ich und fragte mich doch ins geheim, was die andere Nike, Gott, wie auch immer meinte als sie oder er sagte, dass ich Aiden nicht trauen könne.

Was hatte Aiden für Pläne mit mir und meinen Freunden. Aus reiner Herzensgüte hatte er uns bestimmt nicht gerettet und das Kolloseum in die Luft gejagt.

Also was könnten wir ihm geben, was er nicht schon hatte?
Treue?
Wissen?

Ich versuchte Johnny zurecht zu rücken wärend ich weiter hinter dem Werwolf her lief.

Sein Shirt war komplett verbrannt nach der Explosion und so konnte ich seine tatoovierte Rückseite betrachten.
Ein riesiger Drache spannte sich über seinen linken Oberarm über seine Schulter über seinen halben Rücken.
Es war kein realistisches Tatoo, viel mehr war das Drachenbild aus vielen einzelnen schwarzen Linien zusammengesetzt worden und machte alles abstrakter.

Und das unheimliche daran war,dass es mich an das an meinem Handgelenk immer deutlich werdende Zeichen erinnerte.

Wer von uns spielte hier seine Spielchen? Aiden oder doch Gott?

In meinem Kopf schwirrten die verrücktesten Gedanken hin und her aber immer mehr Argumente fanden sich, warum ich nicht Aiden vertrauen sollte.
1. Er ist ein Werwolf, der mich bei unserer ersten Begegnung so weit getrieben hatte, dass ich mich selbst erschießen wollte.
(Gut, er hat mich den ganzen Weg zu ihm nach Hause getragen, aber das hatte bestimmt seine Gründe.)
2. Niemand hilft einfach so einem Menschen.
3. Er ist ein Mann. Denen kann man eh kein Wort glauben.
4. Gott hat es mir gesagt und ich meine ja nur, aber Gott ist doch in diesem Fall ziemlich parteiisch, wenn ich die Aufgabe habe ihren/ seinen Arsch zu retten.

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