Kapitel 10 Magiewellen

6.4K 432 19
                                    

Ihre Faust raste auf mich zu und unerwartet durchzuckte mich ein elektrischer Schlag. Nicht irgendeiner, nein, dieser elektrischer Schlag war das seltene Anzeichen einer Magiewelle.

Vesiks Hand war nur noch einige Millimeter von meiner Nase entfernt, bewegte sich jedoch kein bisschen weiter.
Ich runzelte die Stirn und hob meine Hand, ich konnt meine Hand problemlos heben und bewegen. Vesik jedoch konnte sich keinen Millimeter bewegen und als ich zu Aiden sah erkannte ich, dass auch er sich nicht bewegte. Ungläubig sah ich mich um, selbst Montgomery, der seine Hand ausgestreckt hatte, war erstarrt.
Nie hätte ich es für möglich gehalten in solch eine Situation zu geraten.
" Verflucht Johnny hatte Recht!", rief ich aus und warf noch einmal einen Blick in Aidens Richtung. Er bewegte sich noch immer nicht. Gut so!
Ich quetschte mich unter Vesik hervor, deren Gesicht noch immer wutverzerrt auf die Stelle starrte, auf der ich mich noch vor kurzen befunden hatte.

Ich ging vorsichtig zum Fenster und sah rauß, dort sah es aus wie in diesem Zimmer. Für alle Lebewesen hielt die Zeit still. Außer mich!

Mit Magiewellen war es so eine Sache, sie traten unerwartet auf und unterschiedlich stark. Jede unterschied sich von der vorherigen und niemand wusste was man nach solch einer wiederfinden würde. Doch die Zerstörungen waren unermäßlich, oft fiel der Strom aus und die modernsten Geräte zerstörten sich von selbst. Denn Magie und Technik vertrugen sich nicht.
Die Wellen resultierten aus dem verschieben der bekannten sieben Ebenen, die aber alle einen Einfluss auf die Erde besaßen. Diese rieben aneinander und erzeugten damit einen Druck, der durch alle Ebenen auf die Erde traf. Früher einmal, als die ganzen Kreaturen noch verbogen lebten, gab es die bekannten Magiewellen nicht in solch einem Ausmaß. Es gab einige Theorien was wärend einer Magiewelle passierte, einige sagten die Zeit würde stehen bleiben, einige meinten die Welle wäre einfach zu schnell, um sie richtig wahr zu nehmen. Jetzt wusste ich es.
So lange wusste niemand etwas von Magie oder Magiewellen.
Erst als der zweite Weltkrieg losbrach und Mengel begann seine Versuche an den Juden und Zigeunern durchzuführen, brach die erste bekannte Welle los. Die Menschen nannten sie Alpha.
Alpha war die Erste, jedoch nicht die letzte und sie brachte nach einem Jahrhundert des wartens, die größte Katastrophe der Welt. Die Unsterblichen. Und Mengel galt als der Mann, der alles zu verschulden hatte.

Ich sah auf meine Hände, sie waren rau und schwielig. Nichts an ihnen war weiblich oder zart, das Schicksal hatte solch ein Leben in dem ich solch Hände hätte haben können, nicht für mich vorgesehen gehabt. Warum auch? Ich wusste wie ich eine Waffe führen konnte und ich war mir nicht zu fein die Hände schmutzig zu machen, mir gefiel mein Leben nicht besonders gut, aber ich hatte eins im vergleich zu den ganzen anderen Menschen.
Warum ich mcih bewegen konnte wusste ich nicht, das war das aller erste Mal, dass ich so etwas schaffte. Aber was sollte man von einer Frau erwarten, die einen Kopfschuss überlebt hatte? Vielleicht sollte ich das Beste aus der Situation heraus holen, immerhin wusste ich nicht wie lange die Zeit anhielt.
Mein Blick schweifte zu Vesik und ein dümmliches Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.
" Oh Süße, das gibt Rache!"
Ich ging lässig auf sie zu und packte ihre Faust, um daran zu rütteln. Alles klar, ich konnte sie bewegen.
Einige Handgriffe später lag Vesik in einer äußerst unangenehmen Position. Ich hoffte, dass wenn die Zwit wieder lief, der Schlag sie überraschend und fest treffen würde. Immerhin war er für mich bestimmt gewesen.
Nun konnte ich meine Aufmerksamkeit dem großen Hünen widmen. Er war so riesig und so appetitlich! Meine Lippen zuckten." Du wolltest doch meinen Namen wissen oder? Leck mich am Arsch! Merk's dir ich sage es dir nur jetzt.", ich blinzelte unschuldig und sah erneut auf seine Lippen. Ich hatte anscheinend wirklich eine Vorliebe für sie, so wie Männer für Brüste oder fette Ärsche.
Ein leises lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Ich wäre dumm, wenn ich nicht einmal von diesen perfekten Lippen kosten würde!

Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde es mir wie Eva ergehen, die von der verbotenen Fruch aß, doch ich hatte schon immer eine rebellische Seite und die hielt ich nicht an der kurzen Leine.

Vorsichtig trat ich auf Aiden zu und drückte meine Lippen sachte auf seine.
Natürlich passierte nichts, wie sollte das auch anders sein.
Ich wog mich in Sicherheit und riskierte es die Augen zu schließen. Es würde bestimmt jedem etwas seltsam vorkommen, aber ich dachte in diesem Sinne wie ein Mädchen. Und liebte Küsse wie aus dem Bilderbuch.
Der Kuss war sanft und ergiebig und vor allem nicht so unerfahren wie mein aller Erster. Ich schlang meine Arme um Aiden's Hals und spürte seine Hände auf meinem Rücken, als sie zu meiner Hüfte glitten. Ein wohliger Schauer überzog meine Haut...moment...Aiden's Hände...der Kuss...
Schlagartig öffnete ich meine Augen und starrte in kobaltblaue Augen. Ich wollte mich aus der Umarmung lösen, doch wie schon in der Bibliothek wurde ich gegen die nächste Wand gedrückt.
" Leck mich am Arsch also. Mir gefällt dein Name.", hauchte er an meinen Lippen bevor er sie mit einem diesmal nicht so sanften Kuss bedeckte. Ich konnte ein zu tiefst weibliches Seuftzen nicht unterdrücken als ich den Kuss erwiederte.
Himmel, der Mann küsst so gut wie der Teufel! Ich meine, wenn der Teufel auf diese Art Seelen sammeln würde, wäre die Hölle überfüllt! " Wie ist das möglich? ", hauchte ich zwischen zwei feuchten Küssen hindurch. Seine Hände lagen brav auf meine Hüfte. " Ich habe es dir doch erklärt, ich bin ich, ich kann alles!"

Burning GoddessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt