(Nike)
Es gibt immer Momente im Leben eines Mädchens die eigentlich zu ihren Glücklichsten zählen sollten. Ihr erstes Mal, ihre Hochzeit oder das Wiedersehen einer geliebten Person, jedoch geschah es nicht selten, dass nicht alles nach Plan lief, so wie auch jetzt.
"Darf ich dir vorstellen, Johnny.", gab Darius feierlich preis und mit einem leichten Ruck seiner Hand und dem begleitenden klirren der Ketten stolperte der blonde Schopf des mir geliebten Surferboys ins Licht.
"Johnny!", entfuhr es mir während ich schon zu den Gittern stürmte und meine Hand nach ihm ausstreckte.
Das Metall drückte sich kalt gegen meine erhitzte Haut.
Mein Freund, der Grund warum ich kämpfte, er lebte, stand vor mir und war zum greifen nah! Ich ignorierte den überaus angsteinflössenden Vampir zu Johnnys linken, ignorierte die Kette um Johnnys Hals und schaffte es sogar das bedrohliche Knurren zu verdrängen, bis ich von etwas zurück gerissen wurde.
Unsanft landete ich auf meinem Hintern.
Darius' Lachen schallte durch den Flur, ließ die letzten gemurmelten Gespräche verstummen.
" Was zur Hölle machst du da!", fauchte ich die über mir kauernde Rhea an. " Haben dich deine Kopfschmerzen wahnsinnig werden lassen?"
Meine Worte waren hart, doch ich begriff einfach nicht warum sie mir nicht erlaubte in Johnnys Nähe zu sein. Verstand sie nicht, wie sehr ich diesen Moment herbei gesehnt hatte?
"Pscht verdammt!", murmelte Rhea und hielt sich mit zusammengekniffenen Augen den Kopf." Ich weiß du willst das jetzt nicht hören, aber das da ist nicht dein Johnny."
Ich starrte den Lockenschopf vor mir an, war das ihr ernst? Dachte sie ich könnte nicht Johnny erkennen? War das ihr Grund gewesen mich auf den Boden der Zelle zu werfen?
Kochende Wut stieg in mir auf.
" Was bildest du dir da eigentlich ein? Das dort ist Johnny!", auch wenn ich nicht ganz wusste was Darius mit dieser Tat bezweckte, war ich froh meinen Freund zu sehen.
" Nein ist es nicht, sie ihn dir an!",mit gequälter Mine deutete sie auf den hängenden Kopf meines Freundes." Nimm dir doch wenigstens einen Herzschlag Zeit und du wirst erkennen, dass er kein Mensch ist."
Ihre Worte fühlten sich wie ein Schlag ins Gesicht an. Johnny sollte kein Mensch sein?
Mein Blick flog zu Darius strahlendem Gesicht und da setzte sich das letzte Puzzelteil an seinen Platz. Darius Blade war ein Vampir und diese kennzeichneten dich durch genau zwei Merkmale aus. Sie tranken Blut und erschufen neue Vampire...
"Nein..",presste ich hervor und warf die überraschte Rhea von mir, jedoch nicht um noch einmal zu Johnny zu rennen, der bis jetzt gar nichts gesagt hatte, sondern um mich noch einige Schritte zu entfernen.
" Gefällt dir nicht mein Geschenk?", fragte Darius gespielt überrascht. " Ich habe deinen Freund nicht nur vor dem Tod bewahrt, nein ich habe ihm sogar Unsterblichkeit geschenkt!"
Seine Augen funkelten boshaft als er noch einmal an der Kette zog und Johnny näher zog. Großzügig strich er über Johnnys dunkles halb aufgeknöpfte Hemd und packte ihn grob unterm Kinn.
"Sieh sie dir an, mein Hund. Sieh dir ihre Abscheu an, ihren Ekel vor dir! Sie könnte dich nie mehr akzeptieren, denn deine Menschlichkeit hast du mir geschenkt und sie war köstlich.", zur Bekräftigung leckte sich der blonde Vampir über die Lippen.
Zum ersten Mal konnte ich Johnnys Gesicht sehen. Seine von den zu lang gewordenen Haaren halb verdeckten Augen zeigten eine tiefe Abscheu sich und Darius gegenüber und viel tiefer darin erkannte ich einen Funken der Hoffnungslosigkeit.
Plötzlich schämte ich mich über meine Reaktion, der Bastard hatte recht. Ich hatte mich so eben auf die schlimmst möglichste Art verhalten, dabei litt Johnny!
"Johnny." Mit zwei großen Schritten war ich an den Gitterstäben angekommen. "Egal wer oder was du bist, ich werde das hier überleben und dich befreien, ich verspreche es!"
In einer nur uns bekannten Geste zeichnete ich mit meiner rechten Hand ein Kreuz über mein Herz.
Ein Symbol, das zeigte, dass wir bereit waren für den jeweils anderen zu sterben und dann im Himmel oder wo auch immer man hin kam auf die anderen zu warten, um sie anschnauzen zu können, weil sie sich hatten töten lassen.Ich lächelte Johnny an und obwohl mir nicht nach lächeln zu mute war, wusste ich, dass er gerade genau das brauchte, um Darius Folter noch ein wenig zu ertragen.
Zuerst starrte er mich nur an, seine Gesicht halb von den blonden Locken verdeckt, dann sah ich wie sich seine Lippen stumm bewegten.
"Was?",ich trat etwas näher heran, ignorierte Darius neugierigen Blick und die stechenden Blicke Rheas.
Meine Unachtsamkeit wurde mir schwer bestraft, denn Johnnys neue übermenschliche Schnelligkeit überrumpelte mich als er seinen Arm ausstreckte, mich am Kragen packte und noch näher an die Gitter zog sodass wir uns Auge in Auge ansehen konnten.
"Nike, Gottverdammt!", rief Rhea während mir das Blut in den Ohren rauschte.
"Töte mich.", sagte mein ehemaliger Weggefährte mit kratziger Stimme, so als ob er zu lange geschrien hätte. " Verschwinde von hier, ich bin es nicht wert für mich zu sterben. Ich bin ein Monster,nicht besser als die Drachenwandler, die dich verfolgt haben. Nike..ich habe schlimme Dinge getan, unverzeihliche Dinge. Ich kann mit dieser Schuld nicht mehr..."
In großem Bogen wurde Johnnys Körper von mir zurück geschleudert und prallte gegen die nächste Wand.
Ich schrie auf, zuerst vor Schock, dann vor entsetzen als ich merkte das Johnnys Hand noch immer um meinen Kragen festgeklammert war. Meine Schreie wurden immer schriller, das blanke Entsetzen trieb mir Tränen in die Augen.
" Stopf ihr den Mund sonst tu ich es!", fauchte Darius der sich Johnny auf die Schulter hiefte. "Die Hand wächst doch nach",brummte dieser und verschwand.
Ich spürte Rheas warme Hand auf meiner Schulter, Wärme duechfloss meinen Körper und meine Augen schlossen sich wie von selbst.
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Es tur mir leid, dass ihr so lange gewartet habt, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen.
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Burning Goddess
FantasyMein Name ist Nike, ich bin ein ganz gewöhnliches 18- Jähriges-Mädchen aus Ohio..... Jedenfalls wäre ich das in einer längst vergangenen Zeit gewesen, doch meine Welt hat sich verändert. Das Leben, wie man es früher kannte existiert nicht mehr. Das...