Geschockt sitze ich auf meinem Bett. Was hat er gerade gesagt? Wir gehen feiern? Meinte er das ernst oder verarscht er mich gerade?
Ich atmete tief ein und aus, bevor ich aufstehe und zu "meinem" Kleiderschrank gehe und ihn öffnete. Erst jetzt bemerkte ich richtig, dass hier doch einige Partyoutfits hingen, welche ich vorher noch garnicht bemerkt hatte. Langsam fahre ich mit meinen Fingern über die weichen Stoffe, bevor ich ein Kleid nach dem anderen herausziehe und anprobiere. Mein Favorit ist ein Blaues Kleid, welches mir bis zu den Knien geht und anstatt normale Träger, an meinem Hals zusammenläuft.
Ich hatte den Schrank schon halb geschlossen, da fällt mir ein anderes Kleid, welches Rot ist, ins Auge. Mir ist sofort klar, dass ich sowas niemals anziehen würde, da es für meinen Geschmack zu viel Haut zeigt, doch dann denke ich wieder daran, wie Alessandro mir vorhin so nah kam und ich ihn in dem Moment alles mit mir hätte machen lassen, doch er ging einfach weg. Ich werde rot und fange an unterbewusst auf meiner Unterlippe zu kauen. In meiner Magengegend breitet sich Wärme und ein Gefühl, welches ich nicht beschreiben kann, aus.
„Was ist bloß mit dir los Isabella? reiß dich mal zusammen!" seufzte ich genervt.
Mein Blick fällt wieder auf das rote Kleid und mir kommt eine, zugegebenermaßen ziemlich dumme und kindische Idee, welche ich mit Sicherheit noch bereuen werde.
„Na warte Alessandro, dieses Spiel können auch zwei spielen!"
Ich schnappe das Kleid aus dem Schrank und schlüpfe hinein. Ach du heilige scheiße ist das freizügig! Das Kleid reichte mir nur knapp bis unter den Arsch und schmiegte sich eng an meinen Körper, sodass wirklich alle Rundungen perfekt betont und in Szene gesetzt werden. Doch wäre dass noch nicht genug, besaß dieses Kleid auch noch einen Ausschnitt, welcher ebenfalls nicht gerade klein war.
Sollte ich es wagen?
Andererseits sah ich darin echt hübsch aus.... gedankenverloren schaue ich in mein Spiegelbild. Als ich nach mehreren Minuten. Immer noch unentschlossen bin, schnappe ich mir erst einmal meinen Lockenstab und machte mir meine Frisur, bevor ich mir noch passenden Schmuck und passende Schuhe aussuche. Erneut betrachte ich mein Spiegelbild und als ich wieder an Alessandro denken muss, werden meine anfänglichen Zweifel gegenüber dem Kleid von Entschlossenheit verdrängt und ich verlasse mein Zimmer. Draußen im Flur steht Mateo, welcher, nicht gerade unauffällig, die Augen aufreißt.
„Ist irgendwas?" frage und bemühe mich um einen extra unschuldigen Gesichtsausdruck.
„Ä-Ähm nein alles bestens. Willst du so zum Club gehen?" er wirkt ziemlich unsicher und skeptisch, was ich ihn um ehrlich zu sein auch nicht verübeln kann.
„Na klar, wofür soll ich mich denn sonst so angezogen haben? Gefällt dir das Kleid nicht?"
„Doch doch! Das Kleid ist ... schön .... "
„Danke." Ich grinse und mache mich auf in Richtung Fahrstuhl. Auf dem Weg dorthin, höre ich noch leise Mateo
„Alessandro wird sich freuen... hoffentlich erwürgt er mich nicht dafür, dass ich sie so überhaupt das Zimmer verlassen lasse."
Mein Grinsen wird breiter.
„Und wie er sich freuen wird" murmele ich vor mich hin. „Der Abend wird seine ganz persönliche Hölle" ich muss mich wirklich zusammenreißen, um nicht vor Vorfreude laut loszulachen.Als ich den Fahrstuhl verlasse, sehe ich gerade, wie Allesandro mit dem Rücken zu mir steht und sich mit einem anderen Mann unterhält, welcher mich als erstes entdeckt. Ich schmunzele leicht und beobachte, wie der Mann aufhört, Alessandro zuzuhören und zu beachten. Seine gesamte Aufmerksamkeit gilt nun mir und seine Augen und Mund sind aufgerissen.
Nun bemerkt es anscheinend auch Allesandro, denn er dreht sich zu mir um und reißt, sobald er mich entdeckt ebenfalls die Augen auf. Seinen Lippen entfährt ein leises „Fuck", bevor er sich langsam wieder fasst, oder es jedenfalls versucht.POV. Alessandro
FUCK!!!!
Vor mir steht Isabella in einem kurzen, enganliegende Kleid, welches ihren Körper perfekt in Szene bringt.
Jetzt verstehe ich, warum Ricco, mit welchen ich mich gerade unterhalten habe, mir so plötzlich keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt hatte. Wer könnte sich auch schon auf seine Geschäfte konzentrieren, wenn Isabella in so einem Aufzug ins Zimmer kommt.„Ricco, du kannst jetzt gehen wir reden nachher weiter."
Ich blicke in sein enttäuschtes Gesicht, bevor er schließlich nickte und nach einem weiteren Blick auf Isabella, aus dem Zimmer tritt. Ich spüre plötzlich ein riesiges Verlangen, ihm eine Kugel in den Kopf zu verpassen, doch ich halte mich zurück. Stattdessen widme ich mich nun wieder Isabella. Fuck! So konnte ich sie auf keinen Fall mitnehmen! Nicht nur, dass ich mich schon ohne, dass sie so freizügig gekleidet war in ihrer Nähe kaum beherrschen, geschweige denn konzentrieren konnte. Nein. So hätte ich auch Zuviel Mühe damit, die ganzen Männerblicke, die sie schon so zu genügend bekam zu unterbinden. Alleine die Vorstellung, dass andere Männer mein Mädchen so sahen, versetzte mein Blut zum brodeln.„FUCK! Was um alles in der Welt hast du da an?! Du ziehst dich sofort um! Das ist mein Ernst!"
„Nein! Ich werde mich nicht noch einmal umziehen und das wirst du auch nicht ändern können!
„Oh doch! Das wirst du sowasvon!"
„Oh nein! Das werde ich nicht! Da kannst du sagen was du willst!"Genervt und auch leicht verzweifelt fahre ich mit meinen Händen durch meine Haare. Wieso hasst mich mein Schicksal den bloß so?
Alleine ihr Blick genügte mir, um zu wissen, dass ich auf diese Tur nicht viel erreichen werde, weshalb ich tief ein und ausatme und mich nun um einen sanfteren Ton bemühe.„Isabella. Wärst du so lieb, dich nochmal umzuziehen? Dann wäre ich dir sehr dankbar."
Ich bemühte mich um ein Lächeln, was ungefähr so glaubwürdig, wie das eben gesagte wirkte. Ach du scheiße. Nicht einmal ich selbst würde mir das abkaufen und ein Blick zu ihr genügt voll und ganz um zu wissen, dass auch sie es mir nicht einmal für ein paar Sekunden abkauft. Das kann ja heiter werden.
Ein Handyklingeln ertönt und ich wusste jetzt schon, wer es war. Ich habe mich solange mit dem Kleid beschäftigt, dass ich garnicht mehr auf die Zeit geachtet hatte.
Ich hätte schon längst im Club sein sollen, um mich dort mit einem potentiellen Geschäftspartner zu treffen.
Mit einem letzten frustrierten Blick Richtung Isabella, nehme ich den Anruf entgegen.„Hallo?"
„Alessandro wo bleibst du? Wir hatten doch vereinbart, dass du dir den neuen Geschäftspartner noch einmal persönlich angucken willst, bevor die Verträge unterzeichnet werden."Fing Luca an. Luca und ich waren schon als Kleinkinder beste Freunde und auch heute noch war er die rechte Hand und treuer Berater von mir. Wenn ich einem vertraue, dann ihm, weshalb er auch bei all meinen wichtigen Terminen dabei war oder mich selbst vertrat.
„Ich bin in einer halben Stunde da. Mir ist hier nur etwas dazwischen gekommen."
Ich blickte erneut zu Isabelle, welche sich inzwischen auf einem Sofa niedergelassen hat, wodurch ihr Kleid noch ein bisschen weiter nach oben rutschte. Das macht die doch extra!
Ein Blick in ihre Augen bestätigt meinen Verdacht. Verdammt! Dieser Abend, wird meine ganz persönliche Hölle und das wusste sie.
Nein sie wusste es nicht nur, sie scheint fest entschlossen, dass sie alles dafür tun würde, um mich zu quälen.
Hätte ich keinen Termin, dann würde das hier alles ganz anders laufen, doch so muss ich nun doch nachgeben und sie schweren Herzens, mit diesen Kleid, in den Club nehmen. Schon jetzt ist mir klar, dass meine Selbstbeherrschung heute volle Kanne auf die Probe gestellt werden wird, was mich nicht gerade beruhigt.
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Kidnapped by him | ✔️
Romance(Noch nicht überarbeitet) Nachdem die 18 jährige Isabella mit ihrem Abitur fertig geworden ist, zieht sie zu ihren Eltern nach Sizilien und von ihrer Oma und ihrer Heimat Deutschland weg. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt und es kann eigentlich nich...