POV. Isbella
Begeistert sehe ich in den riesigen Spiegel vor mir. Meine Haare fallen ich lockeren Wellen über meine Schultern und mein Gesicht ist von zwei Stylistinen passend zu meinem Boden-langen Kleid geschminkt wurden.Es hat zwar seine Zeit gedauert, bis ich Alessandro mehr oder weniger zu dem Kleid überreden konnte (er ist immer noch sauer), doch es war es mir sowas von wert. Es ist elegant und schmiegt sich perfekt an meinen Körper.
„Isabella? Bist du da drinne?" Die Tür wird vorsichtig geöffnet und der Kopf von Emi erscheint im Türrahmen. Sie schaut sich prüfend um, ob noch jemand im Zimmer ist, bevor ihr Blick auf mich fällt und mich vor Freude kreischend in ihre Arme zieht.
„Du siehst so schön aus" schluchzt sie schon fast. „Damit wirst du bestimmt allen Männern die Köpfe verdrehen."Ich grinse. „Du meinst wohl wir. Dieses Kleid ist wie für dich gemacht." Ich löse mich aus der Umarmung und halte sie ein Stück von mir entfernt, um sie genauer zu betrachten. Sie trägt ein silbernes Boden-langes Kleid und ihre Haare sind nach oben gesteckt.
„Hat auch lange genug gedauert, bis ich Luca überredet habe." wir lachen und machen uns auf den Weg nach unten, wo die Jungs schon warten.Giulia ist schon vor einer Stunde mit den anderen losgefahren, um die ersten Gäste zu begrüßen, sodass wir alleine zum Veranstaltungsort fahren und die trotzigen Blicke von Alessandro und Luca, welche gegenüber von uns in der Limousine sitzen, geflissentlich ignorieren.
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„Das ist .... einfach nur unglaublich." Ich staune nicht schlecht, als ich vor dem riesigen Anwesen stehe. Ein roter Teppich wurde ausgerollt und überall wurden Blumen und Lichter angebracht.
„Willkommen Mr. Valentino. Wir wünschen ihnen allen einen wunderschönen Abend." begrüßt uns der Türsteher, während er uns nacheinander anschaut. Bei mir bleibt sein Blick ein bisschen zu lange und im Bruchteil einer Sekunde hat Alessandro seinen Arm um meine Hüfte geschlungen und mich an sich gezogen.
Er wirft dem armen Mann vor uns einen vernichtenden Blick zu, während dieser schlagartig in sich zusammenzuckt. Damit hatte er wohl nicht gerechnet.... Willkommen im Club.Ich bekomme eine Gänsehaut und bemühe mich um eine gleichmäßige Atmung.
Emilia schaut vielsagend zu mir und schmunzelt leicht. Ich verdrehe nur die Augen und lasse mich von Alessandro nach drinnen führen.„Die meisten dieser Leute hier sind nicht so lieb, wie du es vielleicht gewohnt bist. Sie können ein Nein nicht immer so gut verkraften. Also bleib immer in der Nähe von mir, Luca oder meiner Familie. Verstanden?" Alessandro blickt mich ernst an und ich kann es mir nicht verkneifen zu schmunzeln. „Irgendwie kommt mir das bekannt vor." murmle ich nur. „Was war das gerade?"
Er hebt gespielt empört eine Augenbraue und seine Mundwinkel Zucken leicht nach oben.„Nichts nichts. Ich sagte nur, dass ich bei euch bleiben werde." Ohne ihn antworten zu lassen, gehe ich weiter in den Saal hinein und steuere den Tisch an, an welchen schon ein paar von Alessandro's Familienmitgliedern sitzen, welche ich gestern kennen gelernt habe.
„Hallo Isabella. Schön dass du da bist. Du siehst atemberaubend aus." Ich werde in eine feste Umarmung von Alessandro's Cousine Bella gezogen, bevor wir uns zu den anderen setzen.
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„Isabella?" Eine mir nur zu gut bekannte Stimme ertönt hinter mir und mir läuft ein kalter Schauer den Rücken runter.
Das kann nicht sein......„Isabella bist du es?" Erneut höre ich die Stimme der Person, mit welcher ich wohl am wenigsten gerechnet habe. Ich würde es ja auf meine vier bis fünf Gläser Wein schieben, doch als ich mich langsam auf meinem Stuhl umdrehe, weiß ich, dass es nicht am Alkohol liegt.
„Dad?" ich blicke in die vertrauten Augen meines Vaters, welcher mindestens genauso verwirrt zu sein scheint, wie ich. Anscheinend hat auch er nicht mit mir auf so einer Gala gerechnet. Das kann ich ihm nicht verübeln.
Er reißt mich zurück aus meiner Trance, indem er mich feste an sich drückt und nicht den Eindruck macht, dass er mich so schnell loslassen wird.
„Ich bin so froh dich gefunden zu haben. Deine Mutter und ich waren krank vor Sorge. Wo um alles in der Welt warst du?"
Er löst sich nun doch von mir und guckt mir eindringlich in die Augen.
„I-ich war.... bei-"
„Bei mir." Ich werde von einer tiefen Stimme direkt hinter mir unterbrochen und wäre ich momentan nicht so überfordert mit meinen Gedanken und dieser Situation, dann hätte ich mich jetzt zu Tode erschreckt.
„Mr. Russo. Schön sie wieder zu sehen. Es ist schon eine Weile her, dass sie bei einen dieser Events auftauchen."
Nun verstehe ich garnichts mehr. Kennen die sich etwa?!Ich schaue meinem Vater nun direkt an. Seine Augen sind weit aufgerissen und sein Gesicht ist ganz bleich. Er hat Angst. Er hat Angst vor Alessandro.
„Mr. Valentino. Was für eine Ü-Überraschung." Stottert er nach Luft ringend.
„Wenn sie das sagen. Ich meine, meine Mutter ist die Veranstalterin, da finde ich es selbstverständlich, dass ich mit meiner Freundin..." Er schlingt einen Arm um meine Hüfte und zieht mich an sich und weg von meinen Vater, um seine Worte zu verdeutlichen. „.... hier bin."Ich hätte nicht gedacht, dass dies überhaupt möglich war, doch mein Vater wurde noch blasser.
„F-Freundin? M-meine Tochter?" Er scheint die Welt nicht mehr zu verstehen und wenn ich ehrlich bin ich auch nicht, doch bei mir liegt es an etwas anderem. Woher kennen sich mein Vater und Alessandro und was macht mein Vater auf einer Gala, welche für Mitglieder, Freunde und Verwandte der Mafia ist?
„Ihre ..... Tochter....." Alessandro's Muskeln verspannen sich und an seiner Stimme erkenne ich, dass ihn diese Information komplett unerwartet trifft. Tolle scheiße. Jetzt sind wir also alle drei geschockt.
Eine gefühlte Ewigkeit, was in Wahrheit nur ein paar Sekunden waren, sagt keiner etwas. Jeder von uns muss die so eben gewonnenen Informationen erst einmal verdauen.
Ich finde meine Stimme zuerst wieder und gebe mir alle Mühe, die Tränen zurückzuhalten und meine Stimme fest klingen zu lassen.
„D-du gehörst zu..... der Mafia?" Ich bemühe mich wirklich, doch meine Stimme klingt mehr wie ein Flüstern und meine Sicht verschwimmt, sobald ich sein langsames und kraftloses Nicken wahrnehme.
Das ist zu viel. Wie konnte er mir das nur verheimlichen?
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Kidnapped by him | ✔️
Romance(Noch nicht überarbeitet) Nachdem die 18 jährige Isabella mit ihrem Abitur fertig geworden ist, zieht sie zu ihren Eltern nach Sizilien und von ihrer Oma und ihrer Heimat Deutschland weg. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt und es kann eigentlich nich...