Schlimmste Erfahrung

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POV. Isabella
„Weißt du.... Ich muss schon sagen, dass es mich überrascht hat, Alessandro mit einer Frau zu sehen. Sonst hat er nämlich nie welche mitgebracht und schon garnicht so beschützt."
Alphonso's Stimme klingt selbstgefällig und so unberechenbar, dass mir ein kalter Schauer über den Rücken läuft und sich Gänsehaut auf meinen Armen bildet. Wenn mir eins bewusst ist, dann das ich in der Klemme stecke.

Erneut setzt Alphonso zum Reden an und dieses Mal scheint er noch näher gekommen zu sein.

„Du musst ihm wirklich was bedeuten oder einfach so gut im Bett sein, dass er dich garnicht mehr hergeben will. Denn weißt du was, früher hat er noch nicht einmal mit der Wimper gezuckt, wenn er uns eines seiner Mädchen überlassen hatte."

Instinktiv gehe ich ein paar Schritte rückwärts, um so viel Abstand wie möglich zwischen mich und der Tür zu bringen. Die Tür, welche das einzige ist, was mich und diesen ekelhaften Psychopaten, voneinander trennt. Als mein Rücken schließlich auf die kalten Fliesen hinter mir trifft, schließe ich meine Augen.
Ich muss jetzt verdammt nochmal ruhig bleiben und nach einen verdammten guten Plan suchen.

Verzweifelt gehe ich nacheinander meine, zu meinem Unglück, viel zu wenigen Optionen durch, doch meine Gedanken wandern immer wieder zu Alessandro und wie er unschuldige Frauen in die Hände von solchen Psychopathen gegeben hat. So wie es sich angehört hat, hatte Alessandro schon mehr als genügend Frauen um seine Finger gewickelt und sie für seine "Bedürfnisse" benutzt. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich überrascht über diese mehr oder weniger neue Informationen bin. Um genau zu sein wusste ich es schon irgendwie. Der Fakt mit dem Weiterreichen der Frauen, ist jedoch ein ganz anderes Thema. Wie konnte er nur so etwas gräßliches tun? Oder ist das hier nur eine Falle von Alphonso, mit welcher er mich verunsichern will?

Erneut begutachte ich die Tür und zugleich den einzigen Ausweg den es in dieser verfluchten Kabine gibt. Ohne Hilfe, oder besser gesagt ohne seine Hilfe, werde ich noch nicht einmal einen Fuß nach draußen setzte können...

Hastig greife ich nach meiner kleinen Handtasche und durchsuche sie nach meinem Handy. Zum Glück hielt Alessandro es nicht mehr für nötig, es mit zu verweigern und nachdem meine Eltern nun eh Bescheid wusste, wo ich war, gab es keinen Grund mehr für ihn, es zu behalten.

„Weißt du... anfangs dachte ich noch, dass du die unschuldige, kleine Freundin von unserem lieben Alessandro bist und genauso wie die anderen Weiber nur schön aussehen kannst, doch dumm wie ein Stück Toastbrot bist. Inzwischen bin ich vom Gegenteil überzeugt. Ich hätte zum Beispiel nicht erwartet, dass du so gut in diesen ganzen Spielen bist, denn glaub mir, hätte ich das gewusst, dann hätte ich definitiv nicht so viel Geld gesetzt und dich nicht so verschont."

Alphonso fährt fort und durch einen Blick auf die schwarzen Lederschuhe, welche durch den Spalt am Boden durchblitzen, schließe ich darauf, dass er nun direkt vor meiner Kabine stehen muss.
Scheiße!

Mit zittrigen Händen, bekomme ich schließlich mein Handy zu fassen und klicke auf Alessandro anrufen.
Nichts geschieht.
Das kann doch nicht wahr sein. Wieso geht er nicht ran?

Ich versuche es wieder und wieder, doch das Ergebnis bleibt das gleiche. Als Nächstes wähle ich Emilias Nummer, doch auch dort kann ich keinen Erfolg erzielen.

„Ich muss schon sagen, das hier ist kindisch. Wieso versteckst du dich, anstatt raus zu kommen. Immerhin warst du vorhin noch so selbstbewusst, als du uns nacheinander das Geld aus der Tasche gezogen hast und Alessandro neben dir saß."

Inzwischen versuchte ich mein Glück auf WhatsApp. Wenn er schon nicht ran geht, wenn ich ihn anrufe, dann würde er vielleicht meine Nachricht sehen und mir so schnell wie möglich zur Hilfe kommen.

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