POV. Isabella
Wir sind uns wirklich nah. Viel zu nah, doch um meinen Plan in die Tat umzusetzen, darf ich jetzt keinen Rückzieher machen. Ich kann zwar sehen, dass ich meinem Ziel schon sehr nahe bin, doch ein bisschen muss ich noch durchhalten.
Ich setze also erneut mein Pocerface auf und ignoriere das, für mich unerklärlich Kribbeln in meiner Magengegend. Ich schätze mal, dass es davon kommt, dass ich einen Jungen noch nie so nah war, doch das darf mich jetzt nicht stören.„Steh auf! Wir gehen nach unten."
Verwirrt sehe ich zu Alessandro, welcher in Windeseile vom Sofa aufspringt und zur Tür geht, wo er stehen bleibt und mich auffordernd ansieht.
„Wieso? Ich dachte unten wäre es dir zu voll und Laut. Du kannst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du lieber umringt von fremden Menschen, die nach Schweiß und Alkohol riechen, stehst, anstatt hier oben im VIP Raum dein Leben zu genießen."
„Ich sagte nur, dass sich die Atmosphäre da unten nicht für ein ernsthaftes Gespräch eignet. Doch wie du vermutlich mitbekommen hast, ist das Gespräch schon längst vorbei und wieso sollte man denn in einen Club gehen, wenn man eh nur alleine in einem separaten Raum sitzt und Alkohol trinkt? Dann hätten wir auch zuhause bleiben können."Das kann er doch nicht ernst meinen. Was er sagt ergibt einfach keinen Sinn. Warum hätte er sich denn sonst einen VIP Raum hier einrichten lassen, wenn er ihn nicht benutzen will? Nein. Er muss einen anderen Grund haben und so plötzlich und eilig, wie er aufgesprungen und zur Tür gelaufen ist, könnte man fast meinen, dass er flieht.
„Kommst du oder willst du hier noch Wurzeln schlagen?"
„Ich komme ja schon."Mit einem genervten Seufzten erhebe ich mich vom Sofa und folge ihm aus dem Raum, die Treppe hinunter, bis in den immernoch randvollen Club. Na super. Wie soll ich es denn jetzt schaffen, ihm zu beweisen, dass man sich besser nicht mit mir anlegt.
„Und was wollen wir jetzt hier unten?"
Meine Laune verschlechtert sich zunehmend. Wenn das so weiter geht, dann wird der Abend eher die Hölle für mich, als für ihn.
„Wir trinken etwas."
„Nicht dein Ernst. Oben hätten wir doch auch etwas drinken können. Warum müssen wir dafür denn unbedingt nach hier unten?"Frustriert fahre ich mit durch meine Haare und sehe mich in der Menschenmasse vor uns um. Erst jetzt bemerke ich die ganzen anzüglichen Blicke der Männer auf mir. Hätte ich doch bloß das blaue Kleid angezogen. Und als wäre das nicht schon bescheuert genug, entdeckte uns oder eher gesagt Alessandro, in diesem Moment eine Schar von Frauen, welche ungefähr in meinem Alter zu sein schienen. Natürlich. Was habe ich mir bloß gedacht? Dass Alessandro mit seinem Aussehen unbemerkt bleibt?
Natürlich fällt er auf. Nicht nur wegen seinem Aussehen sondern auch wegen seiner Ausstrahlung.„Hey süße. Hast du Bock zu tanzen?"
Erschrocken blicke ich zu einem Mann, welcher plötzlich vor mir steht. Woher kommt der denn jetzt?
Ich möchte gerade ablehnen, als ich ein paar Meter weiter, Alessandro, umringt von den Frauen sehe. Der will mich doch verarschen.
Da kommt mir plötzlich einen Idee. Na warte Alessandro! Was du kannst, das kann ich schon lange."
„Na klar. Lass uns tanzen gehen."
Wende ich mich nun wieder an den Mann vor mir. Ich schnappe mir seinen Arm und ziehe ihn hinter mir auf die Tanzfläche. Er wirkt ehrlich überrascht und fängt an blöd zu grinsen. Augenblicklich bereue ich meine Entscheidung, doch ein Blick zu Alessandro genügt und ich entscheide mich bei dem fremden Typen zu bleiben. Alessandro wagt es doch wahrhaftig mit irgend so einer billigen Sch***pe rumzuknutschen, während er mit MIR hier ist. Mir wird übel und ich merke, wie sich ein Riesen Kloß in meinem Hals bildet. Verdammt! Reiß dich zusammen Isabella! Ich zwinge mich, wieder zu diesem Typen zu blicken und fange an mich langsam zur Musik zu bewegen. Warum tue ich mir das überhaupt an? Ich meine, es ist ja nicht so, dass ich irgendwem etwas beweisen muss und schon garnicht Alessandro.
Alleine wenn ich nur an ihn denke wird mir schon schlecht. Unterbewusst balle ich meine Fäuste. Nach nur wenigen Minuten, steht mein Entschluss fest. Ich werde zu ihm gehen und ihn sagen, dass er mich mal kann.Ich fange an, den Club nach ihm abzusuchen und als ich ihn endlich finde, .... während er immernoch mit dieser Tussi rumknutscht, welche ihn regelrecht abschleckt, dass man meinen könnte, dass sie ihn gleich verschlingt, gehe ich wütend in seine Richtung. Doch ich komme nicht weit. Nach nur zwei Schritten, wird mein Handgelenk grob von einer Hand umfasst. Der Typ wagt es doch tatsächlich mich festzuhalten. Was bildet der sich eigentlich ein?
„Halt Halt. Nicht so schnell kleines. Wo willst du denn auf einmal hin? Wir sind doch gerade erst hierher gegangen. Da kannst du doch nicht einfach gehen."
Sein Griff verstärkt sich und zieht mich mit einem Ruck wieder zurück.
Mir wird schlecht und mein Handgelenk fängt an richtig wehzutun.„Lass mich gefälligst los du Idiot! Du tust mir weh. Was fällt dir eigentlich ein?!"
Verzweifelt versuche ich mein Handgelenk aus seinem starken Griff zu befreien, was es nicht gerade besser macht. Um genau zu sein tut es dadurch nur noch mehr weh.
Tränen steigen in meine Augen und meine Sicht verschwimmt. Wieso bin ich bloß mit einem Fremden mitgegangen? Was hab ich mir nur dabei gedacht? Und das alles nur weil ich .... ja was bin ich eigentlich? ... eifersüchtig? Aber nein.... warum sollte ich auf irgend so eine Tussi eifersüchtig sein, nur weil sie mit Alessandro rummacht? Nein. Sie kann mir nur leid tun. Oder? Obwohl najaaaaaa ... ich bezweifle, dass ich mich überhaupt in der Lage befinde, um wen zu bemitleiden ... Ich meine, ich bin hier auch nicht gerade zu beneiden.„LASS MICH VERDAMMT NOCHMAL LOS!!!"
Ich schreie den Typen jetzt an, doch es bringt nichts. Er grinst mich nur dreckig an und kommt meinem Gesicht verdammt nahe.
„Wieso sollte ich? Du bist doch mit mir mitgekommen und dein Kleid schreit förmlich danach, dass du gefickt werden willst."
Ich schlucke. Was soll ich bloß tun?
Tränen laufen mir nun über meine Wange und ich suche verzweifelt nach Alessandro. Aber wo ist er denn auf einmal? Ich entdecke nur die, anscheinend frustrierte Frau, mit der er noch vor ein paar Minuten beschäftigt war.
Soll ich mich jetzt freuen, dass er aufgehört hatte, mit ihr rumzumachen, oder sollte ich heulen, weil ich ihn nicht mehr finden kann?„ALESSANDRO!!!!!"
Ich schreie so laut ich nur kann und hoffe inständig, dass er mich hört. Er würde mich doch nicht etwa hier zurücklassen ... oder?
„Hör verdammt nochmal auf hier rumzuschreien du dumme Göre!!"
Die Stimme des Typen, dringt an meinem Ohr. Er hatte sich leicht zu mir runter gebeugt und sieht mich mit einem wutverzerrtem Gesicht an. Sein Griff um meinem Handgelenk wird von Sekunde zu Sekunde stärker und ein Taubheitsgefühl macht sich in meiner Hand breit. Doch ich darf jetzt nicht aufhören. Sonst passieren mir noch viel schlimmere Sachen und das weiß ich mit Sicherheit. Ich blinzele meine Tränen so gut es geht weg, bevor ich ihm fest in die Augen schaue.
„NEIN!!! ICH WERDE NICHT AUFHÖREN, ALSO LASS MICH GEFÄLLIGST LOS!!
ALESSANDRO!!!!!"„NA WARTE, DU KLEINE....."
Eine Faust in seinem Gesicht unterbricht seinen Satz und er fliegt volle Wucht auf den Boden, wobei er mein Handgelenk loslässt.
Mir stockt der Atem. Vor mir steht Alessandro und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, So wütend habe ich ihn noch nie gesehen.
Seine Hände sind zu Fäusten geballt, sodass seine Adern heraustreten. Sein Gesicht ist wutverzerrt und seine Brust hebt und senkt sich schnell und bedrohlich. Ach du heilige scheiße.
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Kidnapped by him | ✔️
Romance(Noch nicht überarbeitet) Nachdem die 18 jährige Isabella mit ihrem Abitur fertig geworden ist, zieht sie zu ihren Eltern nach Sizilien und von ihrer Oma und ihrer Heimat Deutschland weg. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt und es kann eigentlich nich...