POV Isabella
Es ist das Beste für uns.
Diesen Satz wiederhole ich immer und immer wieder in meinem Kopf, während ich die Straße entlanggehe und meine Tränen weg blinzle.Es ist bereits eine Stunde her, seitdem ich die Villa verlassen habe und es ist nicht übertrieben zu sagen, dass ich bei jedem Auto, dass vorbei fährt, zusammenzucke.
Sie suchen bestimmt schon nach mir und auch wenn ich nun am liebsten zu meiner Mutter gehen würde, kann ich es nicht.Dort würden sie mich am ehesten vermuten und auch bei meinem Vater wäre ich nicht lange vor ihnen versteckt.
Er würde Alessandro wahrscheinlich sofort Bescheid geben.Als erneut ein Auto an mir vorbei fährt und ich mir einbilde, dass es kurz langsamer geworden ist, ziehe ich meine Kapuze noch ein Stück Tiefer ins Gesicht und vergrabe die Hände in den beiden Taschen, die sich links und rechts im Pullover befinden.
Die Leute, die an mir vorbeikommen sehen mich komisch an, was wahrscheinlich an meiner dicken, warmen Kleidung liegen könnte, die so garnicht zu dem brüllend heißen Wetter passt.
Ich biege in eine kleine Seitengasse ein, die mich von den ganzen Autos und seltsamen Blicken der Leute wegführt.
Ich weiß weder wo ich bin, noch wo ich hin kann und der Akku meins Handys zum perfekten Zeitpunkt den Geist aufgegeben hat, suche ich erst einmal nach einer Karte, die mir hoffentlich sagt, wo das nächste Hotel ist.Desto mehr Zeit vergeht, desto unsicherer fühle ich mich.
Ständig habe ich das Gefühl beobachtet zu werden.
Zudem klebt meine Kleidung förmlich an mir, meine Füße schmerzen vom vielen Gehen und auch mein Magen, der inzwischen immer noch nichts zu Essen bekommen hat, beschwert sich bei jedem weiteren Schritt.
Die Tränen sind so langsam getrocknet und hinterlassen unangenehme Spuren auf meinem Gesicht.„Es kann doch nicht sein, dass hier weder Karten, noch Hotels zu sehen sind. Ist Sizilien nicht ein beliebtes Urlaubsziel...?"
Fassungslos und inzwischen ziemlich erschöpft betrete ich eine kleine Bäckerei und kaufe mir ein Croissant.Als ich den Laden wieder verlasse, ist die Gasse wie leergefegt. Kein einziger Mensch ist zu sehen, was komisch ist, denn das Gefühl nicht alleine zu sein und beobachtet zu werden verschwindet nicht.
Wenn überhaupt, dann ist es schlimmer geworden und ich bereue es, nicht wenigstens auf meinem Handy nach einem Hotel gesucht zu haben, als ich noch Akku hatte.Prüfend schaue ich in beide Richtungen der Gasse.
Auf der einen Seite wird es immer dunkler, sodass ich bald nichts mehr erkennen kann, während sich auf der anderen der Strand befindet und die Sonne den Weg dorthin erhellt.Da ich bezweifle in irgendeiner verlassenen, dunklen Ecke ein Hotel zu finden und meine Erschöpfung sich immer spürbarer macht, gehe ich in Richtung Strand zurück.
*stampf, stampf, stampf*
Erschrocken fahre ich herum, als ich mehrere schnelle Schritte hinter mir höre.
Es passiert alles so schnell, dass ich nicht sagen kann, wie mir geschieht, als ich den Mann sehe, der lässig im Schatten eines Gebäudes steht.
Er ist komplett in schwarz gekleidet und seine Hände hat er in seinen Hosentaschen vergraben, als er sich von der Wand abstößt, an der er zuvor gelehnt hat, und auf mich zukommt.Meine Hände zittern und mein Mund ist ganz trocken, während ich vorsichtig einen Schritt nach dem anderen zurückweiche, während der Unbekannte immer näher kommt.
Als er schließlich ins Licht einer Laterne tritt, die sein zuvor überschattetes Gesicht erleuchtet, gefriert mir das Blut in den Adern.
Der Mann, der nun nur noch ein paar Schritte von mir entfernt steht, ist schätzungsweise Mitte 50 ist und hat dunkles Haar, welches bereits ein paar graue Strähnen aufblitzen lässt.
Seine Gesichtszüge sind markant und seine Augen ähneln mit ihrem eisblau denen von Alessandro.
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Kidnapped by him | ✔️
Romance(Noch nicht überarbeitet) Nachdem die 18 jährige Isabella mit ihrem Abitur fertig geworden ist, zieht sie zu ihren Eltern nach Sizilien und von ihrer Oma und ihrer Heimat Deutschland weg. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt und es kann eigentlich nich...