Heimflug

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POV. Isabella
Ein leichtes Rütteln, welches von Sekunde zu Sekunde heftiger wurde, riss mich aus meinen Schlaf und ich hätte vor Schreck geschrien, wenn nicht im selben Moment eine Hand meinen Mund zuhalten würde.
Emilias Gesicht erscheint über mir und mit ihrer freien Hand bedeutet sie mir, leise zu sein. Der Schock legte sich wieder und ich runzelte verwirrt die Stirn, nickte jedoch, um ihr zu versichern, dass ich leise bin.

Sie löste ihre Hand und deutete mit einem Kopfnicken Richtung Alessandro und Luca, welche sich anscheinend gerade unterhielten.
Danach wich sie schnell zurück zu ihrem Sessel und stellte sich schlafen. Nur das Zucken ihrer Wimpern verriet, dass sie noch wach und ihre Augen noch einen Spalt weit offen waren. Aus der Ferne betrachtet, sah es also so aus als schliefe sie und ohne weiter nachzuhaken, tat ich es ihr gleich.

„Ich habe gerade eine Nachricht von der IT-Abteilung bekommen. Sie haben Alphonso's Handy überprüft und anscheinend sind in der Stunde, vor unserer Ankunft im Club, mehrere Anrufe von einer unterdrückte Nummer bei ihm eingegangen. Die selbe Nummer hat es vor ein paar Stunden nochmal versucht, doch da er in der Zeit schon bei uns war, konnte er da ja nicht mehr ran gehen.
Unser Gegner weiß oder vermutet also höchstwahrscheinlich schon, dass Alphonso tot ist."

Lucas Stimme ist nur leise und Emilia und ich halten den Atem an, um auch ja keinen Mucks von uns zu geben.

„Und haben sie noch näheres herausgefunden? Ich meine, sowas hätte ich ja auch selbst noch geschafft."

Alessandros Stimme wirkt ziemlich ungehalten und er schien sich größte Mühe zu geben, nicht zu laut zu sein.

„Ja da ist tatsächlich noch etwas. Die Nummer wurde zurückverfolgt und anscheinend kam der Anruf ebenfalls aus dem südlichen Teil von Paris. Genauer konnten wir das Gebiet nicht einschränken. Das müssen Profis sein."

„Und habt ihr irgendwelche Verdächtigen Dateien, Kontoeinzahlungen oder Nachrichten entdecken können? Ich meine irgendetwas, was uns vielleicht ein bisschen weiter helfen kann?"

Luca schüttelte frustriert den Kopf. Die Nachrichten wurden alle gelöscht. Sie sind gerade dabei zu retten, was zu retten ist und die Dateien und Kontostände werden gerade noch überprüft. Aber-" weiter kam Luca nicht, denn in diesem Moment betrat eine Stewardess die Kabine mit einem kleinen Servierwagen.

„Ist das eine Nutte oder eine Stewardess? Ich kann das bei ihr gerade nicht auseinander halten." meldete sich Emi neben mir flüsternd zu Wort.

„Ich bin mir nicht sicher, aber ich würde mal sagen, eine möchtegern Nutte." mit schmalen Augen, starrten wir die Frau an. Ihr dunkelbraunes Haar war zu einem strengen Dutt nach hinten gebunden und damit hörten die professionellen Sachen bei ihr auch schon wieder auf.
Sie trug eine weiße Bluse, durch welche, selbst von unserer Position aus, ihr roter Spitzen-BH zu sehen war. Die oberen Knöpfe der Bluse standen offen und während sie sich bückte, um zwei Teller auf den Tisch zu stellen, sorgte sie dafür, dass ihr Ausschnitt präsentabel und zugänglich für die Männer zu sehen war.
Als wäre das noch nicht genug, trug sie einen Roten Minirock und hochhackige Highheels.

Augenblicklich ließ ich meinen Blick über mein Outfit gleiten. Eine Leggins, einen Oversize Hoodie und Sneaker. Zudem kein Make-up und die Haare nur zu einem losen Dutt zusammengebunden. Na Prima....

Weil ich den Anblick nicht mehr ertrug, schaute ich rüber zu Emilia. Ihr Kopf war rot vor Wut und ich würde jede Wette eingehen, dass sie schon längst darüber gegangen wäre und der Stewardess die Haare vom Kopf gerissen hätte, bevor sie sich Luca vornehmen würde, wenn wir nicht in genau diesem Moment so täten, als würden wir schlafen. Zwar hatten wir von hier aus den perfekten Blick, auf die Profile der beiden und der Vorderseite der Stewardess, jedoch hieß dies auch, dass Alessandro und Luca ebenfalls eine gute Sicht auf uns hatten. Toller Scheiß.

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