58.Überfragt und ratlos

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Nachdem ich mich fertig gemacht hatte lief ich runter zu den anderen.
Ich hatte mir eine kurze lockere Hose und ein kurzes schwarzes Top angezogen, dazu meine Haare etwas gelockt, halb zusammengebunden und meine Sonnenbrille auf dem Kopf. Auch meine kleine schwarze Handtasche durfte nicht fehlen.
So setzte ich mich an den Tisch und frühstückte etwas kleines.
Schließlich würde ich gleich mit Benji zu Mittag essen. Ja genau, ich entschied mich dazu, mich mit ihm zu treffen.
Mir egal was Jayden denkt, ich wollte einfach einen schönen Tag verbringen.

„Und ihr Lieben, was habt ihr heute vor?", fragte Jaydens Mutter als sie sich neben mich an den Tisch setzte.

„Hier auf den Markt und dann ein bisschen ans Wasser gehen", antwortete Jayden während er von seinem Brötchen abbiss.

„Und Selina, wann ist dein Date?", grinste Miriam mich jetzt an.

Kurz musste ich schlucken und schaute unsicher in alle Gesichter am Tisch, wobei ich kurz bei Jayden stoppte. Dann schaute ich aber voller Selbstbewusstsein wieder zu ihr.

„Jayden hat mir davon erzählt", grinste sie.

Wieder schaute ich fragend zu Jayden und antwortete dabei.

„Oh, ich hab mich schon gewundert", lachte ich leicht.

„Um 14 Uhr wollten wir uns zum Mittagessen treffen", antwortete ich stark als Jayden plötzlich ohne Worte aufstand und ging.

Ich grinste nur und fragte mich gleichzeitig, ob Jayden es wirklich so schlimm finden würde.
Schließlich hatte er keine Gefühle für mich oder?
Mein Herz klopfte irgendwie extrem schnell.

„Naja, dann geht mal los zum Markt, sonst verpasst du dein Treffen", sagte Leroy auffordernd.

Mike und ich verabschiedeten uns und suchten Jayden. Dabei redeten wir wenig und es herrschte eine wirklich angespannte Stimmung.
Jayden stand draußen bei einem Mädchen und kurz spürte ich ein stechen in meiner Brust, welches noch stärker wurde, als Jayden sie küsste.
Mike schaute nur unsicher zu mir.

„Lass und schon gehen, er kommt bestimmt nach", sagte ich stark und wir liegen zum Markt.

Und tatsächlich kam Jayden nach, jedoch nicht alleine sondern mit dem Mädchen von vorhin.

„Das kann ja was werden", lachte ich.

„Sie ist heiß, lass ihm doch seinen Spaß", lachte auch Mike.

„Was für Typen ihr nur seid", seufzte ich und verdrehte meine Augen.

„Da bist du ja endlich", sagte Mike während wir langsam Richtung Markt liefen.

Ich ging vor den anderen und schaute durch die kleinen Stände als plötzlich Jayden's Begleitung neben mir auftauchte und versuchte ein Gespräch mit mir aufzubauen.
Eigentlich hätte ich nicht so wirklich Lust mich jetzt vollquatschen zu lassen aber ich war auch zu unmotiviert jetzt gemein zu sein oder sie zu ignorieren. Etwas smalltalk würde ich ja noch hinbekommen und eventuell wird auch Jayden aufmerksam auf mich, wenn ich mich einfach gut mit ihr verstehe.
Bestimmt würde es ihn nerven wenn ich zeige, dass es mir egal ist was er mit anderen macht.
Also liefen wir über den Markt und schauten uns die Stände an. Dabei überzeugte mich besonders das bunte und gut riechende Obst wovon ich mir direkt etwas holen musste.
Mit der kleinen Tüte in der Hand, den Jungs und dem komischen Mädchen im Schlepptau liefen wir stück für Stück zwischen den Ständen.

Die ganze Zeit war es eine komische Stimmung, gerade zwischen Jayden und mir. Es war auf der einen Seite eine Ignoranz und auf der anderes ein nicht aus dem Auge lassen.
Diese Situation machte mich so unsicher, dass ich froh war als die Uhr mir anzeigte, dass ich mich gleich mit Benji treffen würde.
Somit verabschiedete ich mich von meinem Bruder mit einer kurzen Umarmung und auch dem fremden Mädchen schenkte ich eine, bei der ich Jayden nicht aus den Augen lies. Dieser schaute mir tief in die Augen, was eine Leere in mir auslöste, weshalb ich kurz inne halten musste.
Dabei ging in meinem Kopf ein Nachdenkprozess los, ob ich Jayden nun auch umarme. Aus reiner Provokation entschied ich mich dafür.
Also lief ich auf in zu.

„Bis später dann", sagte ich so laut, dass mein Bruder es auch hören konnte, während Jayden mich in eine knappe Verabschiedungsumarmung zog.

„Willst du das jetzt echt machen?", flüsterte er mir leise dabei ins Ohr.

Ich hingegen löste mich nun aus der knappen Umarmung und grinste während ich los ging.
Dabei spürte ich den eiskalten Blick von Jayden auf mir, welcher mich kurzzeitig grübeln lies, ob es wirklich das richtige ist, mich mit Benji zu treffen.
Doch dieser Gedanke verflog als ich an unserem abgemachten Ort stehen sah.
Seine Haare verwuschelt über seinem bunten Hemd und mit einem Fuß an der Wand lehnend.

„Er sieht schon gut aus", flüsterte ich mir selbst zu und fing an zu grinsen.

Dies tat er mir gleich als er mich erkannte und auf mich zu lief.
Wir umarmten uns und liefen durch den kleinen Hafen zu einem Restaurant.
Auf dem Weg redeten wir viel und zu meinem erstaunen auch viel auf Italienisch.
Er zeigte mir viele schöne Plätze und erzählte ein paar Geschichten, was er hier schon alles erlebt hatte. Und die Gespräche gingen auch in dem Restaurant weiter. Wir aßen und lachten, als ich plötzlich wieder einen eiskalten Blick auf mir spürte.
Und da wusste ich, dass Jayden hier ganz in der Nähe sein musste.
Doch ich schüttelte mir die Gedanken aus dem Kopf und konzentrierte mich wieder auf Benji.
Er hielt meine Hand und erzählte enthusiastisch seine Geschichte weiter.
Aber das Gefühl beobachtet zu werden verschwand nicht.
Und genau in diesem Moment stand Jayden neben uns am Tisch.

„Jayden was willst du hier?", fragte ich entsetzt und sehr sauer.

„Lass sofort ihre Hand los", forderte er Benji wütend auf.

Dieser wusste nicht was los war und schaute mir fragend in die Augen, doch auch ich war überfragt und ratlos.

„Jayden verschwinde jetzt und lass uns in Ruhe", sagte ich jetzt noch wütender und schubste ihn etwas vom Tisch weg.

Aber als Jayden begann seine Fäuste zu reiben, lies Benji meine Hand los und rutschte etwas mit seinem Stuhl zurück.
Jayden legte Bargeld auf den Tisch, packte nach meinem Arm und lief mit mir aus dem außenbereich des Restaurants.
Und aus irgend einem Grund ging ich mit.
Jayden zog mich nicht gewaltsam oder gegen meinen Willen.
Nein aus unerklärlichen Gründen lies ich gerade einen wirklich sympathischen Jungen zurück.
Ein letztes Mal drehte ich mich entschuldigend zu ihm um und ging dann mit Jayden in die nächste kleine Gasse. Auf diese Erklärung war ich wirklich gespannt, denn ich war zwar mit gekommen, doch sauer war ich alle mal.

Be my BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt