Ein Vater-Lächeln

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Hello,

also eure Reaktionen auf Harrys Vater waren wirklich sehr lustig🤭

Ich hoffe mit dem Kapitel versteht ihr ihn vielleicht ein bisschen besser. Zumindest erfährt man den Grund für seinen Sinneswandel

All the love ~ L xx

《♡》

Pov. Harry

"Könntest du schon mal kurz aussteigen Zayn? Ich muss noch etwas mit meinem Sohn klären."

Mein Vater parkt in der Einfahrt der Maliks und sieht Zayn abwartend an, der verwirrt und ziemlich langsam aussteigt. Er wirft mir noch einen Blick zu, bevor er das Auto verlässt und die Tür hinter sich zu macht. Nervös falte ich meine Hände in meinem Schoß und warte darauf, was mein Vater mit mir zu bereden hat.

"Ich muss für ein paar Tage nach LA-"

"Ich möchte nicht mit" ,werfe ich sofort ein, da ich mich immer noch nicht mit dem Gedanken daran angefreundet habe, dort hinzuziehen. Mittlerweile hat sich mein Vater für den Umzug entschieden.

"Das war auch nicht der Plan. Ich- Trisha stand heute vor meiner Tür und hat sich geweigert zu gehen, bevor ich nicht mit ihr gesprochen habe. Wir hatten ein ziemlich langes Gespräch und sie hat mir hinsichtlich ein paar Dinge die Augen geöffnet. Ich muss nach LA, um mir über ein paar Dinge klar zu werden. In der Zeit kannst du bei Trisha wohnen, sie meinte, dass sie dich gern aufnimmt. Also wenn du das willst, ich dachte, dass das eine bessere Option ist, als allein in unserem Haus zu bleiben. Ich weiß wie einsam es dort manchmal werden kann."

Ein tiefer Seufzer verlässt seinen Mund und er bricht den Blickkontakt ab, den er durch den Rückspiegel zuvor mit mir aufgebaut hat.

"Ihr müsst übrigens nicht mehr so tun, als wärt ihr zusammen. Trisha hat es mir erzählt, also dass ihr nur Freunde seid" ,meint er noch, bevor er sich abschnallt und wieder in dem Rückspiegel meine Augen sucht. Er wartet auf eine Reaktion.

"Ich darf uhm hier bleiben?" ,frage ich unsicher, da ich der ganzen Sache noch nicht so ganz über den Weg traue.

"Vorerst ja. So lang ich in LA bin, passt Trisha auf dich auf."

Langsam nicke ich und warte darauf, dass er noch irgendetwas sagt oder sich von mir verabschiedet. Stattdessen öffnet er die Autotür und steigt aus. Etwas überrumpelt schnalle ich mich ab, als er meine Tür öffnet. Er läuft zum Kofferraum und holt eine Sporttasche raus, die er mir hinhält.

"Ich hab dir ein paar Klamotten und Kosmetikartikel eingepackt. Falls etwas fehlt kannst du Paul anrufen, der kann es dir bringen oder du holst es dir selbst."

Ich nehme die Tasche entgegen und sehe überrascht zu ihm hoch. Er ist so anders, ich traue dem ganzen noch nicht über den Weg, auch wenn ich mir wirklich wünsche, dass es so bleibt. Wir haben einen Moment lang Augenkontakt, bevor er sich wortlos zu mir runterbeugt und mich mit seinem linken Arm umarmt. Mit der rechten Hand hält er seinen Gehstock fest und sorgt dafür, dass er nicht umfällt. Etwas überrumpelt erwidere ich die Umarmung, stelle davor allerdings die Sporttasche auf den Boden. Mein Gesicht vergrabe ich in seiner Brust und kneife meine Augen fest zu.

Mittlerweile habe ich wirklich Angst, dass das ein Traum ist. Vielleicht bin ich ja ohnmächtig geworden, nachdem ich rausgefunden habe, dass Louis wegen mir taub ist.

Räuspernd löst er sich von mir, die Hand lässt er auf meiner Schulter liegen.

"Pass auf dich auf. Ich bin bald zurück" ,verspricht er mit einem kleinen Lächeln, weshalb mir meine Spucke wegbleibt. Er hat gerade gelächelt und es war ein liebevolles. Ein Vater-Lächeln.

Er drückt mir einen Kuss in die Haare, bevor er sich umdreht und zur Fahrertür geht. Wie versteinert stehe ich neben dem geöffneten Kofferraum und versuche wirklich auf mein Leben klar zu kommen. Erst die Sache mit Louis und jetzt fängt mein Vater plötzlich an sich wie ein Vater zu benehmen.

"Harry" ,vorsichtig zieht Zayn an dem Stoff meines T-Shirts und holt mich dadurch aus meiner Starre zurück. Er hat den Kofferraum zu gemacht und hält meine Sporttasche in seiner Hand. Sanft greift er nach meiner Hand und zieht mich von dem Auto weg, damit mein Vater losfahren kann. Er wirkt mir noch einmal zu, was ich mit einem kleinen Nicken erwidere. Danach starre ich die Rückseite des Autos an, die immer kleiner wird und schließlich um die nächste Ecke verschwindet.

"Das war weird" ,höre ich Zayn neben mir sagen und sehe zu ihm.

Ich sehe ihm in die Augen und plötzlich wird mir alles zu viel. Meine Unterlippe fängt an zu zittern und ich spüre wie mir die Tränen kommen. Zayn bemerkt es natürlich sofort und nimmt mich in den Arm.

"Ich glaube das war heute einfach alles zu viel für dich, aber jetzt wird alles gut. Mom hat mir schon erzählt, dass du hier schlafen darfst. Lass uns am Besten einen Tee machen und hoch in unser Zimmer gehen. Wir müssen nicht reden, ich denke Ruhe würde dir auch ganz gut tun" ,meint Zayn und tätschelt meinen Rücken, bevor er sich von mir löst. Er nimmt wieder meine Hand und zusammen laufen wir zur Haustür, in der Trisha schon auf mich wartet.

Auf der Schwelle nimmt sie mich in den Arm und ich fange an stärker zu weinen. Zwischen Schluchzern versuche ich mich bei ihr zu bedanken, allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob man mich gerade überhaupt verstehen kann.

"Ich hab dir gesagt wir bekommen das hin. Das hier ist schon mal ein Anfang. Immerhin hat er mit sich reden lassen und ist vielleicht doch nicht so ein sturrer Bock wie gedacht" ,meint Trisha und schenkt mir ein aufbauendes Lächeln, als sie mich von sich drückt. Ich wische mir wieder etwas ruhiger über meine Augen und sehe peinlich berührt auf den Boden. Mittlerweile heule ich aber auch wirklich wegen allem.

"Danke" ,bringe ich schließlich doch hervor. Trishas Lächeln wird größer. "Dafür nicht Harry."

"Können wir heute in meinem Zimmer essen? Harry hatte einen wirklich anstrengenden Tag" ,bittet Zayn hinter mir und setzt einen Schmollmund auf. Trisha spitz ihre Lippen, bevor sie ihre Augen verdreht.

"Ausnahmsweise, aber lasst es nicht zur Gewohnheit werden. Abendessen ist Familiemzeit" ,sagt sie mit erhobenem Zeigefinger, während sie zur Seite tritt und uns endlich in das Haus lässt. Etwas umständlich ziehe ich meine Schuhe im Flur aus und will sie gerade schön hinstellen, als Zayn wieder meine Hand greift und mich nach oben zieht. Fasst schon gestresst zieht er mich hoch und schiebt mich in sein Zimmer. Die Sporttasche schmeißt er unachtsam auf sein Bett, nachdem er die Zimmertür mit einer schnellen Bewegung zu getreten hat.

Bevor ich es begreifen kann, liege ich wieder in Zayns Armen und muss tatsächlich auflachen.

So oft wie heute haben wir uns auch noch nicht umarmt.

Love with Lies || LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt