Zayns Mordgedanken

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Pov. Zayn

Nachdenklich liege ich im Bett und starre an meine Zimmerdecke. Es ist kurz vor Mitternacht und eigentlich sollte ich schlafen, allerdings halten mich meine Gedanken wach. Harry und ich haben seit unserem kurzen Gespräch vorhin nicht mehr miteinander geredet. Nichtmal beim Abendessen. Ich würde wirklich gern wissen was Josh noch gesagt oder getan hat. Irgendwie muss ich der Polizei ja später erklären, warum ich ihn umgebracht habe und wenn ich dann ohne Grund dastehe... Stressig.

"Zayn? Könntest du mit deinen Mordgedanken aufhören und schlafen? Ich denke es kommt nicht so gut an, wenn du morgen müde beim Date erscheinst" ,meint Harry plötzlich in die Stille hinein und hat dadurch meine volle Aufmerksamkeit.

Er ist wach? Warte, woher weiß er von meinen Mordgedanken?

"Woher-"

"Ich kenn dich mittlerweile lang genug, um zu wissen was du in manchen Situationen denkst" ,unterbricht er mich schnell. Etwas überfordert nicke ich, was eigentlich gar nichts bringt, da er es wegen der Dunkelheit sowieso nicht sehen kann.

Niemand von uns sagt noch etwas und es kehrt wieder Ruhe in mein dunkles Zimmer ein. Naja jedenfalls für zwei Minuten, denn dann meldet sich Harry nochmal zu Wort.

"Willst du mich irgendetwas im Bezug auf Josh fragen? Ich spüre doch, dass dich beschäftigt was heute passiert ist oder geht es gar nicht um Josh sondern um dein Date morgen? Weißt du nicht wohin du Liam ausführen sollst?" Ich brauch kurz um alle Informationen zu verabeiten. Wenn ich müde bin, kann ich nicht sonderlich schnell denken, aber ich glaube das geht jedem so.

"Hat er neben dem Knutschfleck sonst noch irgenwas getan oder gesagt?" ,frage ich direkt, ohne auf seine anderen Fragen einzugehen. Kurz ist es still, bevor ich höre, wie Harry mit seiner Bettdecke raschelt. Da sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, erkenne ich wie Harry aufsteht und zu mir ans Bett kommt. "Wenn ich es dir erzähle, will ich dafür aber kuscheln" ,meint Harry, weshalb ich mich dazu breitschlagen lasse und tatsächlich meine Bettdecke etwas anhebe. Er nimmt meine stille Einladung sofort an und wenig später liegt er eng an mich gekuschelt da, mit seinem Kopf auf meiner Brust. Mein Arm habe ich schützend um ihn gelegt.

Harry liebt das Gefühl von Geborgenheit, er hat es mir nie gesagt, aber es nicht wirklich unauffällig. Wir haben uns zwar bis vor kurzem noch nie wirklich umarmt, aber es gab schon ein paar Nächte in denen ich ihn in den Arm genommen habe, weil er schlecht geträumt hat. Er liebt solche Momente, auch wenn er es nie zugeben würde, sein zufriedenes Lächeln ist zu verräterisch.

"Er hat gemeint, er würde mich schon noch bekommen und er würde mit meinem Vater über mein Verhalten sprechen, also dass ich quasi vor ihm weggerannt bin" ,meint Harry plötzlich und reißt mich somit aus meinen Gedanken. "Wieso hat er dich denn dann hier her gebracht und nicht einfach zu Desmond gefahren?" ,frage ich, da mir das Verhalten von Josh ziemlich seltsam vorkommt. Es macht für mich einfach keinen Sinn.

"Er meinte, er würde mir eine Frist setzen, bis wann ich freiwillig zu ihm kommen kann. Wenn ich es nicht mache, wird er mich von hier wegholen und mich gegen meinen Willen zu Desmond bringen" ,berichtet er mir leise, während ich ihm beruhigend durch die Locken kraule. So wie ich ihn kenne, zerbricht er sich seit Stunden den Kopf darüber, was er jetzt machen soll. Harry ist eine Person, die jede Entscheidung genau Überdenken muss. Oft macht er sich dabei nur selbst verrückt.

"Ich hab Angst Zee, ich will nicht zurück zu meinem Vater und vor allem will ich mich nicht mit Josh verloben."

Harry hebt seinen Kopf von meiner Brust und sieht mich verzweifelt an, was ich trotz der Dunkelheit erkennen kann. Meine Hand befindet sich immer noch in seinen Haaren. "Hey, alles wird wieder gut. Wir schaffen das schon Eddy. Es gibt bestimmt eine Lösung und wenn wir Hilfe brauchen, fragen wir meine Mom, die findet immer einen Ausweg."

Love with Lies || LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt