Willst du denn, dass das ein Date war?

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Hello,

wer wartet noch alles auf Nialls Song?🥰

All the Love ~ L xx

《♡》

Pov. Louis

Harry: Weißt du noch wie
es war, als du bemerkt hast, dass du nicht mehr hören kannst?

Nachdenklich lehne ich mich zurück und greife nach der Teetasse. Kann ich mich denn noch erinnern? Ich weiß, dass ich ziemlich lange gebraucht habe, um es zu verstehen. Gedankenversunken lege ich das Handy weg und fange an in meinem Tee rumzurühren. Damals habe ich nicht verstanden, warum ich nichts mehr hören kann. Ich weiß auch noch, dass ich viel geschrien habe, weil ich am Anfang dachte, ich würde es hören, wenn ich laut genug bin.

Hat natürlich nicht geklappt. Dafür habe ich aber die Nerven von meinem Arzt ziemlich strapaziert.

Jedenfalls denke ich das, weil er immer so einen genervten Gesichtsausdruck hatte, sobald er meinen Raum betrat. Er hat mir zwar mein Leben geretten, dennoch mag ich ihn trotzdem nicht, da er immer ein ziemlich unfreundlicher Arzt war. Die Krankenschwestern mochte ich mehr, weil die immer versucht haben, mich zum Lachen zu bringen.

Nachdem ich meinen Tee zur Hälfte leer getrunken und in Erinnerungen geschwelgt habe, greife ich wieder nach meinem Handy. Langsam sollte ich ihn mal schreiben, nicht, dass er sich wieder Vorwürfe macht.

Du: Ich weiß noch, dass ich viel geschrien habe. Ich dachte damals, dass ich es vielleicht hören könnte, wenn ich laut genug bin. Und naja du kannst dir vorstellen, wie schwer es ist einem 5-Jährigen, der weder Lesen noch Schreiben kann beizubringen, dass er Taub ist und nie wieder was hören kann.

Du: Aber wenn ich ehrlich bin, erinnere ich mich nicht mehr an viel aus meiner Kindheit. Hauptsächlich nur noch an die schönen Momente, die schlechten habe ich längst verdrängt oder vergessen. Es ist besser so, weil wenn ich mich an meine Kindheit erinnern möchte, will ich nicht an meine Behinderung denken müssen und wie hart es am Anfang war, sondern ich möchte mich an einen besonderen Menschen erinnern. Meine Mutter. Sie hat alles für mich getan, selbst als der Kampf gegen den Krebs sein Ende nahm. Sie war immer für mich da und ist es auch jetzt noch. Zwar nicht mehr körperlich, aber ich weiß, dass sie mein Schutzengel ist. Du kannst das jetzt kitschig oder dumm nennen, aber das ist eben meine Art ihren Tod zu akzeptieren selbst wenn es mir schwerfällt.

Ich habe keine Ahnung, woher dieser plötzliche Mut kommt über meine Mutter zu schreiben. Ich habe aufgehört über sie zu sprechen, weil es sich falsch anfühlt. Viele Menschen verstehen sowas nicht oder machen mir die Erinnerung an sie mit Mitleid kaputt. Ich möchte, dass die Menschen die von ihr erfahren, kein Mitleid mit mir haben, sondern sehen was für eine wundervolle Frau und Mutter sie war. Es nervt mich, dass immer nur über den Krebs meiner Mutter gesprochen wird, aber nicht über sie. Sie hat doch so viele Dinge erlebt und verändert, also wieso spricht niemand darüber? Wieso steht dieser Krebs auch noch nach ihrem Tod so im Fokus? Es fühlt sich so an, als wäre ich der Einzige, der sich an sie als Mensch erinnert.

Abwartend sehe ich zu Harry, der mittlerweile fleißig vor sich hintippt. Eigentlich würde ich Harry nicht als Jemanden einschätzen, der den Krebs in den Fokus nimmt, allerdings dachte ich das bei meinen Adoptiveltern auch und wurde bitter enttäuscht. Ich nehme es den beiden nicht übel, aber es macht mich traurig, dass selbst die zwei eine Krankheit in den Mittelpunkt stellen.

Als seine Nachricht ankommt, stelle ich den Tee weg, um mich ganz allein auf mein Handy zu konzentrieren.

Harry: Was vermisst du am meisten an ihr?

Love with Lies || LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt