and then, there was he - a love story/harrypotteruniversum

S E C H S U N D D R E I ß I G

Mal wieder Quidditch zu sehen tut wirklich gut, auch wenn ich das Zusehen mit Respektabstand dem wirklichen Verwenden eines Besens vorziehe. Anders als Ginny und die Jungs vermeiden Hermine und ich fliegen lieber und Madam Pomfrey lasst mich sowieso nicht auf einen Besen. Aber das ist mir sowieso lieber. 

< Ich gehe noch etwas auf den Astronomieturm wenn das okay ist > sage ich zu Hermine, als wir zusammen wieder zurück ins Schloss gehen. < Okay, genieße deine Freiheit bevor Madam Pomfrey dich wieder zurück ins Bett verfrachtet, du findest mich in der Bibliothek ja? > . Wir verabschieden uns und ich nehme langsam Stufe für Stufe zu dem Turm.

Diesmal bin ich zum Glück wieder allein. Der Astronomieturm ist ein großartiger Platz um über alles nachdenken zu können. Obwohl Hogwarts wirklich meine Rettung vor meinem erbärmlichen Leben mit meinen Eltern war, ist mein Leben chaotischer als je zuvor. Ich habe tolle Freunde, keine Frage, doch diese Freundschaft ist auf einer Lüge aufgebaut. Jede Freundschaft die ich hier geschlossen habe ist auf einer Lüge aufgebaut. Alles ist auf einer Lüge aufgebaut. Die Beziehung mit Cedric läuft zurzeit alles andere als gut. Er möchte unbedingt dass ich ihm alles erzähle, dass ich ihm vertraue. Und ich vertraue ihm auch, aber das kann ich ihm nicht erzählen. Das kann ich keinem erzählen und er akzeptiert es nicht. Er hat sich zurückgehalten, als ich noch im Krankenbett war, doch nun hat sich langsam alles aufgestaut. Diese Beziehung wird nicht mehr lang halten, das spüre ich. Egal wie sehr ich es versuche, es zerbricht. Ich bemerke zuerst gar nicht, dass mir die Tränen über die Wangen fließen, bis ich sie in meinen Mundwinkeln spüre. Und wieso spukt der Idiot von Malfoy ständig in meinem verdammten Kopf herum? 

Ich höre, dass jemand die Türe hinter mir öffnet und ich wische mir schnell die Tränen von den Wangen. < Ich nehme mal an wir haben den selben Ort um uns zu verstecken? > höre ich eine vertraute Stimme hinter mir. Ich seufze. Malfoy. Natürlich. < Keine Sorge ich gehe schon > sage ich möchte schon gehen, als er < Bleib hier > sagt. Verwirrt sehe ich in sein Gesicht, dass von einer besorgten Miene gezeichnet wird. < Warum weinst du? > fragt er mit der selben sanften Stimme, die er damals hatte, als er mich im Krankenflügel besucht hat. < Nichts was dich interessieren würde > sage ich und wische mir erneut die Tränen aus dem Gesicht. < Nein ehrlich, du kannst es mir sagen, ich spreche mit keinem darüber > meint er. < Wieso sollte ich genau mit dir über meine Sorgen sprechen? > frage ich perplex. < Weil du in den letzten zwei Wochen kein einziges Mal gelacht hast und ich zufälligerweise dein größtes Geheimnis kenne, und ich vermute mal, dass dich das etwas belasten könnte > sagt er in ironischem Ton. 

Ich atme laut aus. < Meine Eltern wissen dass ich hier bin, das sagt doch schon alles > . < Aber soweit ich hörte hat Dumbledore es geschafft, sie zu überzeugen, dass du nicht hier bist > . < Das haben sie ihm doch niemals geglaubt. Sie warten nur darauf, bis sie wieder zuschlagen können > . < Du weißt dass du hier sicher bist . > . < Nein, jemand weiß es der es meinen Eltern gesteckt hat, wer weiß wann das das nächste Mal passiert > mir rinnen die Tränen über die Wangen und ich keuche überrascht auf, als er mich in eine Umarmung zieht und mich tröstend in die Arme nimmt. Wir stehen sicher eine Minute so da, bis wir uns verlegen voneinander lösen. Er holt eine Taschentuchpackung aus seinem Mantel und gibt sie mir. < Danke, sage ich verlegen und werfe kurz einen Blick in sein Gesicht, dass jetzt mindestens genauso verlegen wie meins wirkt. < Ähm, ich sollte denke ich gehen > sagt er leise und dreht sich um. < Draco? > frage ich und er dreht sich überrascht um. < Danke > sage ich und sehe ihm direkt in seine wunderschönen grau-blauen Augen und bleibe direkt dort stecken. Er beendet den Blickkontakt und wendet sich ab und murmelt ein leises < Kein Ding > und verschwindet hinter der Türe.

Als ich wieder alleine bin atme ich laut aus. Was zur Hölle ist gerade passiert?