D R E I U N D F Ü N F Z I G

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pov Draco:

Ich muss mal wieder ein Gähnen unterdrücken als ich am Frühstückstisch sitze. Wie immer in letzter Zeit sitze ich alleine, von meine sogenannten Freunden entfernt und zwinge mich selbst, das grausame Essen dass hier in dieser so toll gepreisten Schule angeboten wird, zu essen. Mein Kopf schmerzt noch immer von gestern und ich kämpfe damit, meine Augen offen zu halten. Ich habe letzte Nacht nicht geschlafen. Nicht nur letzte Nacht, die vielen Nächte davor auch nicht. Ich frage mich, ob ich nicht vielleicht einfach mal zusammenklappe, dann müsste ich mir nicht den verdammten Kopf über meine Aufgabe zerbrechen.

Pansy rutscht zu mir herüber und rückt so nah wie es nur geht an mich und flötet in mein Ohr. < Guten Morgen mein Süßer>. Sie drückt mir wie immer einen klebrigen Schmatzer auf die Wange und ich setze wie immer mein Fake Lächeln auf und antworte mit einem weniger begeisterten < Guten Morgen > . Ich verstehe ehrlich nicht, was mein Vater an Pansy findet. Sie hat zwar nen ziemlich guten Körper und sieht auch nicht so schlecht aus, aber sie ist so verdammt nervig dass ich sie am Liebsten durchgehend auf den Mond schicken würde. Blaise und alle anderen verstehen zumindest, dass ich alleine gelassen werden will, doch sie ist anscheinend blöd. Hätte mein toller Vater nicht einfach irgendein anderes Mädchen aussuchen können? Es ist schon genug Folter nicht mit ihr zusammen sein zu können, dazu brauch ich nicht auch noch eine Pansy Parkinson. 

Mir reicht es von ihrem Drang sich an mich ranzuquetschen, also erhebe ich mich und versuche so schnell es geht das Weite von ihr zu suchen. Schnurstraks marschiere ich aus der großen Halle hinaus, als ich plötzlich jemanden nach mir Rufen höre. < Draco? > . Ich bleibe stehen und atme tief ein. Der Klang ihrer Stimme ist der pure Genuss für mich, soviel mehr als ich verdiene. Ich setze meine kalte Maske auf und drehe mich langsam um. 

Heilige Scheiße, sie sieht wie immer perfekt aus. Ihre Haare sind mittlerweile fast blond und es steht ihr wirklich gut, auch wenn mir das dunkle besser gefallen hat. Dafür bin ich fasziniert, wie lange Haare sein können. Einfach bis zur Hüfte, nervt das nicht? Ich versuche mich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren, doch ich kann nicht anders als auf ihr viel zu großes Hemd zu glotzen. Es ist von einem Mann, das ist klar. Doch von wem? Kurz stelle ich mir vor, wie sie wohl in meinem Hemd aussehen würde. Huch. Stopp, aus jetzt.

< Hast du mich gemeint? > frage ich zweifelnd. Mich wundert es wirklich, dass sie mich überhaupt nochmal anspricht, vorallem nachdem was ich gestern alles zu ihr gesagt habe. < Gibt's noch nen anderen Draco den ich sprechen wollen würde? > fragt sie leicht genervt und seufzt. < Nö, aber mich wundert es sehr wohl dass du mit mir sprechen willst > sage ich und warte, bis sie weiterspricht. Ihr liegt irgendetwas auf der Zunge, dass sehe ich ihr genau an. 

< Was ist passiert? > platzt es nun aus ihr heraus und ich sehe sie verwundert an. Was soll passiert sein? Als sie meinen verwirrten Gesichtsausdruck spricht sie weiter. < Was ist mit dir passiert. Über die Ferien? > sagt sie wieder und ich bekomme eine ganz schlimme Vorahnung. < Ich bin zwei Zentimeter gewachsen? > sage ich ahnungslos, obwohl sie auf etwas ganz anderes hinauswill. < Stell dich nicht blöd. Seit wir wieder hier sind sitzt du die ganze Zeit rum wie ein Häufchen Elend. Du mobbst nicht mal Erstklässler. Und du bist mit Pansy zusammen > . < Schon mal dran gedacht dass ich einfach älter geworden bin und meine Aufmerksamkeit auf wichtige Dinge lege? > das war hart. Ich sehe den Schmerz in ihren Augen aufblitzen, doch sie ist erstaunlich gut darin ihn zu überspielen. < Wer hat dir das angetan? Wer hat dich gezwungen etwas zu machen? Ich sehe es dir an. Du bist anders, aber nicht im positiven Sinne. Das bist nicht du. Ich kenne dich Draco > ihre Stimme wird brüchig und ich weiß, dass wenn sie jetzt weiterredet Tränen fließen werden. < Also, was wurde dir angetan? > . 

Sie weiß es. Natürlich weiß sie es nicht, aber sie denkt in die richtige Richtung. Vielleicht denkt sie auch schon komplett richtig aber traut sich nicht es auszusprechen, weil sie es nicht wahrhaben will. Verdammt, sie ist gut. Ich hole wieder tief Luft und verfluche mich schonmal innerlich dafür, was ich jetzt zu ihr sagen würde. < Du weißt garnichts. Absolut garnichts. Du denkst du kennst mich, aber das tust du nicht. Ich habe dir in den Ferien nicht geschrieben weil ich nichts mehr mit dir zu tun haben will. Ich dachte du hättest es kapiert, aber du tust es noch immer nicht. Und ich bin mit Pansy zusammen weil ich sie liebe, vielleicht solltest du das mal einsehen > .

 Ihre Augen füllen sich mit Tränen und das ist der Moment in dem ich flüchten muss. Mein Weg führt direkt zu den Toiletten, wo ich mich übergeben muss, von dem ganzen kranken, verlogenen, abgefuckten Scheiß ,den ich dem Mädchen das ich über alles auf dieser Welt liebe gerade vorgeworfen habe.

and then, there was he - a love story/harrypotteruniversumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt