and then, there was he - a love story/harrypotteruniversum

F Ü N F U N D S E C H Z I G

Es läutet zur zweiten Stunde. Verdammt, eigentlich sollte ich im Unterricht sitzen. Stattdessen sitze ich in meinem Zimmer und heule wie ein Schlosshund aus Mitleid und Wut, aber auch Dankbarkeit gegenüber dem Jungen den ich liebe. Er tut mir leid. Er tut mir wirklich unglaublich leid. Dass ihm mit 16 Jahren schon das Dunkle Mal aufgebrannt hat, das verdient keiner. Schon gar nicht er. Auf der anderen Seite bin ich unglaublich wütend auf ihn. Er hätte mir alles sagen können, alles anvertrauen. In der Zeit in der wir zusammen waren war er meine wichtigste Bezugsperson, er wäre es noch immer. Und die Tatsache dass er mich mit allem nur beschützen wollte berührt mein Herz. Er liebt mich. Noch immer. Er hat mich die ganze Zeit über geliebt. Nicht Pansy. Mich.

Doch wie soll es weiter gehen? Ich liebe ihn, er liebt mich - trotzdem können wir nicht zusammen sein. Oder gibt es einen Ausweg. Würde ich es riskieren, von Lord Voldemort entdeckt zu werden - würde ich mein Leben riskieren, um mit dem Jungen zu sein den ich über alles liebe? Mit dem ich mich sicher und glücklich fühle? Ja, würde ich. Und plötzlich weiß ich ganz genau was ich tun muss.

< Wo bist du denn geblieben, ich dachte du kommst zur zweiten Stunde ? > fragt mich Hermine als ich gerade noch ins Klassenzimmer zur 3. Stunde komme, rechtzeitig bevor ein Lehrer kommen kann. < Ich ähm - bin einem Buch verfallen. Einem sehr sehr gutem Buch und ich konnte nicht aufhören es zu lesen, also habe ich es fertig gelesen damit ich mich jetzt auf den Unterricht konzentrieren kann > sage ich. Hermine sieht zwar wenig überzeugt aus, antwortet aber nur mit einem < Na das Buch musst du mir auch mal geben > und ich nicke. Ich weiß gar nicht ob ich überhaupt ein Buch in meinem Zimmer habe. 

Nach dem Unterricht mache ich mich unauffällig auf die Suche nach Draco. Ich gehe sogar auf den Astronomieturm, doch da ist er auch nicht. Nachdem ich fast über eine Stunde im Schloss umhergeirrt bin beschließe ich, ihm einfach eine Nachricht zu schreiben.

,, Wir müssen reden'' C      Schreibe ich kurz und knapp auf den Zettel. Dann binde ich ihn meiner Eule Anna auf das Beinchen und gib ihr noch ein Leckerli. < Bring den sicher zu Draco meine Süße > sage ich und sie nickt mit ihrem Köpfchen. Ich bin noch immer davon überzeugt dass sie mich versteht. Einige Stunden später, als wir gerade beim Abendessen saßen und Post für alle kam, kam Anna mit einem Zettelchen zurück. Sie setzte sich auf meine Schulter und drückt ihren Kopf an meinen Hals. Vorsichtig nehme ich ihr das Zettelchen von ihrem Bein und öffne es. ,,Komm morgen um 3 Uhr vor meinem Gemeinschaftsraum. Es ist Quidditch und Hogsmade ist auch offen, wir werden alleine sein''  Auch wenn kein Buchstabe dabei ist weiß ich, dass der Zettel von Draco ist. Und er hat Recht. Die Slytherins sind verrückt nach Quidditch, ihre Tribüne ist immer komplett gefüllt, und wenn Hogsmade auch offen ist wird der Rest der nicht zuschauen geht dort hingehen. Ich war schon öfters in seinem Zimmer. Bei Erinnerungen an diese Tage zurück bekomme ich glatt ein Kribbeln im Bauch. < Wer hat dir geschrieben? > fragt mich Ginny und reist mich somit aus meinen Gedanken. Ich zucke zusammen. < Ach, nur eine alte Bekannte meiner Eltern die mich fragt, wie es mir hier gefällt > sage ich und lasse den Zettel schnell in meinem Umhang verschwinden. < Willst du ihr nicht zurückschreiben ? > fragt Ron, der gerade selbst einen Brief verfasst. < Doch natürlich, aber ich mache sowas lieber in einem etwas privaterem Umfeld. Zudem habe ich sehr viel zu erzählen, und ich bin jetzt zum Essen hier> . < Hast auch wieder Recht > sagt Ron und beißt herzhaft in ein Stück Pizza, sodass wir alle lachen müssen.