and then, there was he - a love story/harrypotteruniversum

E I N U N D F Ü N F Z I G

Meine Freunde haben die Tatsache, dass ich mit Blaise zum Ball gehe eigentlich ziemlich gelassen genommen und sich nicht darüber aufgeregt. Heute ist es auch schon wieder soweit und ich bin unglaublich aufgeregt und freue mich. Hermine, Ginny und ich machen uns wie immer in unserem Zimmer für den Ball fertig. Mein Kleid ist diesmal hellblau und relativ schlicht, doch ich liebe es. Obenrum hat es einen Ausschnitt, der so verläuft dass die Ärmel seitlich an meinen Armen und somit off shoulder sind. Es verläuft in Seide nach unten und hat einen Einschnitt bei einem Bein, der das Kleid öffnet und etwas von meinem Bein zeigt. Meine Haare locke ich mit dem Lockenstab und versuche, die helleren Strähnen noch etwas mehr herauszubringen. Mir gefallen meine Haare sehr gut, vielleicht mache ich sie bald malkomplett hellbraun. Mein Make up Look bleibt eher dezent, dafür trage ich schwarzen Eyliner mit einem Wing auf um meine Augen zu betonen. Meine Clutch wähle ich in schwarz, genauso wie meine High Heels, die ich dafür aber ganz schlicht und klassisch einfach nur in schwarz ohne jeglichen Schnick Schnack halte.

Blaise erwartet mich wie gesagt an der Treppe. Als er mich sieht pfeift er anerkennend, was mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Er selbst sieht auch nicht schlecht aus, in seinem schwarzen Anzug mit der dunkelgrünen Krawatte, die offensichtlich sein Haus präsentieren soll. < Na dann rein in die Höhle des Löwens > sagt er und zwinkert mir zu, worauf ich nur grinsend den Kopf schüttle. 

Der Ballabend ist ähnlich zu den anderen, die ich bis jetzt erlebt habe, doch er mach Spaß und ich amüsiere mich gut. Blaise ist wirklich total lustig und aufmerksam, auch wenn ich ihn mir eher als guten Kumpel vorstellen kann und nicht mehr. 

< Weißt du eigentlich dass du als das hübscheste Mädchen in unserer Stufe bekannt bist? > erzählt er mir gerade als wir spät am Abend die große Halle verlassen und etwas im Schloss rumgehen. < Die Hübscheste? > sage ich und ziehe die Augenbrauen hoch. Er grinst. < Und die heißeste, aber schau dich doch an - nicht verwunderlich > sagt er und ich muss lachen. < Na dann fühle ich mich geehrt > . Als seine Miene plötzlich ernst wird und er langsam näher kommt, bekomme ich leicht Panik. Will er mich küssen? Wird er mich küssen? Oh Gott bitte nicht! Ich kann noch keinen anderen küssen ! < Blaise man, da steckst du ja! > höre ich auf einmal eine laute Stimme hinter uns und ich atme erleichtert auf. Oh Gott sei Dank. Oder auch nicht.

Draco kommt nämlich direkt auf uns zu. Verdammt ist das peinlich und unangenehm. Blaise scheint auch genervt zu sein. < Draco man, was ist ? > fragt er ihn kurz angebunden. < Goyle braucht dich, er sucht dich schon voll lange, geh zu ihm, jetzt > sagt er befehlend zu ihm. Natürlich, jede Freundesgruppe hat ein Alpha Tier, das jeden rumkommandiert. Blaise seufzt und sieht mich entschuldigend an.  < Ist gar kein Problem, wir werden uns schon irgendwo sehen und unsere Unterhaltung fortsetzen können > sage ich in selbstverständlichen Ton. < Sicher? > . < Geh und lass deinen Freund nicht noch länger warten > sage ich lachend  und wir verabschieden uns. Als ich mich umdrehe, höre ich seine Stimme hinter mir. < Ich muss ja ehrlich sein, ich hätte nicht gedacht dass du sogar mit meinem besten Freund auf den Ball gehen würdest um mich eifersüchtig zu machen, das ist schon ziemlich tief > . Es dauert einen kurzen Moment, bis seine Wörter bei mir ankommen, doch dann stoße ich einen höhnischen Lacher aus. < Denkst du eigentlich die Welt dreht sich nur um dich? > frage ich und sehe ihm das erste Mal seit langem in die Augen und trete ihm gegenüber. < Interessant zu wissen dass ich erst mit deinem besten Freund ausgehen muss dass du wieder mit mir redest > sage ich provokant. Sein Gesichtsausdruck nimmt wieder die übliche Maske an, die kalte gefühlslose. < Er will dich nur ins Bett bringen, mach dir keine Hoffnungen > . Ich setze ein ironisches Grinsen auf. < Na dann seit ihr euch ja verdammt ähnlich > sage ich kalt zu ihm. Tief in meinem Inneren weiß ich, dass eine Chance besteht, dass es vielleicht nicht so ist.

Doch auch ich habe eine Fassade aufrecht zu erhalten. Ich darf ihm meine Gefühle nicht zeigen, sonst merkt er etwas von meiner Verletzlichkeit und ich muss wahrscheinlich losheulen. Diese Tränen muss ich mir für später aufsparen. Ich merke dass ihn mein letzter Satz verärgert hat, denn sein Gesicht hat einen ziemlich verärgerten Ausdruck. < Ich habe in Zaubertränke Pansy gerochen, aber wollte nicht das sie es weiß. Deshalb hab ich Rosen gesagt, nicht dass du dir was drauf einbildest, Rose > zischt er und macht mich kurz sprachlos. Doch ich fange mich relativ schnell wieder und setzte wieder mein ironisches Lächeln auf. < Na dann ist ja gut dass ich Cedric gerochen habe, habe ich dir früher nicht mindestens einmal erzählt wie himmlisch er nach Orangen, Melisse und Moos riecht? > . Er hasst Cedric. Er war in unserer Beziehung eifersüchtig auf ihn und seinem Gesicht nach zumute hat er jetzt noch immer die selbe Wirkung auf ihn. Ich provoziere weiter. < Weißt du, im Nachhinein war Cedric wirklich perfekt für mich, er hätte mich niemals einfach so sitzen gelassen und die nächste, billige Schlampe genommen. Vielleicht solltest du dir das für die nächste abschauen, Malfoy > sage ich verachtend und gehe schnellen Schrittes davon und wähle als erstes die Türe der Mädchentoilette, in der ich dann endlich meine Tränen fließen lassen kann.