„Aria?" rief Kate von unten und riss mich somit aus meinen Gedanken über meinen Bruder. Schnell presste ich das Foto von ihm und mir an meine Brust, als könnte ich ihn selber umarmen und stellte es zu den anderen Bildern. Dann ging ich runter zu Kate. „Wir wollten uns die Stadt anschauen gehen, kommst du mit?" fragte sie, als ich zu ihr kam. Es könnte definitiv nicht schaden, die Stadt ein bisschen besser zu kennen, wodurch ich zustimmte und mir meine Sachen schnappte. Wir schlenderten zuerst durch die ruhigere Gegend und näherten uns immer mehr der Stadt-Mitte. Die Stadt hatte ihren ganz eigenen Charme, sie wirkte ruhig und gelassen, bis man in die Innenstadt kam. Dort herrschte Trubel. Insbesondere auf dem Marktplatz, der neben der Hauptstraße erschien und den ich auf der Hinfahrt gar nicht bemerkt hatte. Begeistert schaute ich mir die Schaufenster der Läden an und blieb bei einem stehen. Bewundernd sah ich mir das Schaufenster an, in dem Kerzen, Flakons, Seifen, und noch andere Sachen standen. Ich ging in den Laden und sah mich um. Im gesamten Laden standen Kerzen verteilt, von denen einige einen Duft verbreiteten. An der einen Seite war ein Schrank voller Salben, Cremen, und anderen Flüssigkeiten zu sehen. Das Interieur des Ladens war bunt durcheinander geworfen und erinnerte an einen Antiquitäten-Laden, der auch noch Salben und anderes verkaufte. An einer Vitrine mit Schmuck blieb ich stehen und schaute es mir genauer an. Ich entdeckte ein Armband, welches mich sofort an Lia denken ließ. Das Silber war sehr fein gearbeitet, durch die Ösen der Armbandes wurde ein lilanes Band durch gewoben. „Gefällt ihnen das Armband?" sprach mich dann eine Frau an. „Ja, es ist sehr schön. Es wäre für eine Freundin, sie hat am Montag Geburtstag und bis eben hatte ich keine Ahnung was ich ihr schenken könne, sofern es bezahlbar wäre." antwortete ich ihr. Verstehend nickte sie und nannte mir einen akzeptablen Preis, woraufhin sie das Armband dann als Geschenk verpackte und mir nachdem ich es bezahlt hatte übergab. Zusätzlich zu dem Armband kaufte ich noch Kerzen die mir gut gefielen. Etwas bedrückt, den Laden schon wieder verlassen zu müssen, ging ich zu meinen Freunden, die draußen gewartet hatten. „Was hast du denn bitte in so einem Laden gemacht und anscheinend auch noch etwas gekauft?" meinte Dean, als ich zu ihnen kam. Wutschnaubend meinte Kira: Das ist doch gefälligst unsere Sache in welche Läden wir gehen und was wir kaufen. Anscheinend hatte ihr der Laden auch gefallen, sonst würde sie nicht so über Dean herziehen. Kate, die in seinem Armen stand und gemerkt hatte, das mir der Laden gefiel, stieß ihren Ellenbogen in seine Seite und bemerkte leise, dass es meine Sache wäre. Ich warf ihr ein dankbares Lächeln zu und antwortete nur, dass man gerade in solchen Läden wahre Schätze finden könne. Mit den Worten hakte ich mich bei Lia ein, die solche Streitereien nur mit einem Kopfschütteln quittierte. Gemütlich schlenderten wir weiter in der Stadt herum. Als es später wurde, setzten wir uns in ein italienisches Restaurant. Ich liebte die italienische Küche egal ob hausgemachte Pasta, Pizza oder die Vorspeisen ich liebte alles. Bis auf die Fischgerichte. Ich mochte absolut keinen Fisch und fand ihn einfach nur ekelig. Mit Fisch konnte man mich jagen. Und genau das hatte Dean mal gemacht, als er Einkaufen und Kochen sollte. Als ich in die Küche kam und den Fisch sah, wurde mir schon schlecht. Dean, der es bemerkte nahm den Fisch und kam auf mich zu und wollte mir doch ernsthaft erklären, dass ein Fisch sehr lecker schmecken kann. Mit jeden Schritt, den er auf mich zukam, ging ich einen zurück, bis ich an die Wand kam. Dean schien es zu amüsieren, mich mit einem Fisch verscheuchen zu können, wodurch er nicht gleich bemerkt hatte, dass Kira übernommen hatte, die ihn ganz schön zusammengestaucht hatte. Sein Gesicht danach war einfach nur lustig, wodurch ich es ihm nicht so übel nahm. Seitdem bestellt er Fisch aber nur noch in Restaurants und wenn ich nicht neben ihm saß.
Heute war zum Beispiel so ein Tag, denn ich hatte ihm gegenüber Platz genommen und konnte dass Restaurant überblicken, da der Tisch in einer Ecke stand. Wir bestellten unser Essen und besprachen die nächsten Tage. „Na Lia, schon überlegt, was du am Montag machen möchtest? Schließlich wird man nur einmal 21?" fragte da Dean. „Ich habe eine Bar auf dem Hinweg gesehen, wenn du möchtest können wir dort dann Abends feiern gehen?" schaltete sich Kate in Gespräch ein. „Ich glaub das ist eine gute Idee. Wir haben zwar am Montag unseren ersten Arbeitstag, aber danach könnten wir den ersten erfolgreich bestandenen Arbeitstag und meinen Geburtstag feiern." stimmte Lia ein. Als sie weiter planten, klinkte ich mich aus dem Gespräch aus und schaute mich im Restaurant um. An fast allen Tischen saßen Menschen und unterhielten sich. Eine Gruppe fiel mir da besonders ins Auge. Sie lachten gerade anscheinend über irgend einen Witz, jedenfalls lachten sie so laut, dass für einen Moment kaum was anderes zu hören waren. Am Tischen saßen 3 Frauen und 6 Männer. Alle waren ziemlich attraktiv und groß. Selbst im sitzen waren sie größer, als die am Nachbartisch. Sie prosteten einem der Paare zu, welches sich daraufhin küsste. Ich wünschte ich könnte auch irgendwann jemanden so lieben. Aber ich habe gesehen, was mit einem Kitsune passieren kann, wenn die Gefährtin gestorben ist. An meinem Onkel habe ich gesehen, was es anrichten kann und das möchte ich nicht erleben, wer weiß, was ich anstellen würde.
Mein Onkel verlor seine Gefährtin, bei der Geburt ihres Sohnes. Sie waren seit sie 15 waren zusammen. Er liebte sie über alles und konnte ihren Tod nicht verarbeiten. Er hatte die wahnsinnige Idee, mit seinen Oni, die jeder Kitsune mit einem seiner 9 Schweife beschwören kann, seine Gefährtin wiederzubeleben. Er wurde immer machthungriger, denn er dachte, mit genügend Macht würde es ihm gelingen. Stattdessen wandelte er sich immer mehr. Irgendwann erkannte mein Rudel, dass er sich in eine Schauergestalt aus den Mythen verwandelt hatte: ein Nogitsune. Ein Nogitsune ist ein verwandelter dunkler Kitsune, der sich dazu entschieden hat keine Gefühle zu empfinden und nach Macht, Chaos und Schmerz giert. Leider konnte das Rudel ihn nicht einsperren oder töten und mein Onkel verschwand. Leider war das Rudel zu sehr darauf bedacht ihn zu finden, als uns Kinder zu beschützen, Wir vier waren damals 13 und sollten auf meinen Neffen aufpassen, während sie ihn suchten. Mein Onkel aber wollte sich rächen und den Grund töten, warum er seine Gefährtin verlor, bevor er all seine Gefühl verlor. Wir waren aber damals noch nicht so stark und geübt im Kampf, dass er uns besiegte und meinen Neffen kaltblütig tötete. Wir waren so erstarrt, dass wir uns erst wieder regen konnten, als die anderen anfingen unsere Wunden zu versorgen. Damals hatten wir uns geschworen, unsere Schweife nur im Notfall zu benutzten, denn keiner von uns 4 wollte sich auch in ein Machthungriges Monster verwandeln.
Ich wurde aus meinen Erinnerungen gerissen, als mir ein Teller mit Pasta Carbonara gereicht wurde. Da Dean und Lia ihr Essen noch nicht hatten, warteten Kate und ich, auch wenn mir das Wasser im Mund zusammenlief. Um mich abzulenken, schaute ich mich wieder um. Mein Blick blieb wieder bei der Gruppe von eben hängen. Diesmal aber an einem bestimmten Mann. Er schien etwas größer als die anderen zu sein, zudem hatte er eine Dominante-Ausstrahlung. Jedenfalls erklärte ich es mir so, dass die anderen sich schon fast, wie soll ich sagen, unterwürfig verhielten. Bis auf einen, der ihm gerade freundlich auf die Schulter klopfte. Was mich aber so an ihm faszinierte waren seine Augen. Sie waren blau, mit grauen, fast silbernen Sprenkeln, die wie Dolche blitzten können und seinen Freund gerade erstachen. Seine hellbraunen Haare hatte er etwas nach oben gestylt, auch seine Kleidung war zwischen fein und lässig irgendwie dazwischen, mit der Jeans und dem beige-farbenen Hemd. Gerade als sich unsere Blicke begegnen werde ich durch das letzte Essen für Dean abgelenkt. Als ich rieche, dass er sich tatsächlich Fisch bestellt hat, rümpfe ich geekelt die Nase. Dean schien es zu bemerken und sagte „Es tut mir leid Aria, aber seid deiner Standpauke, werde ich ganz sicher kein Fisch mehr zu Hause machen. Aber ich liebe ihn zu sehr, um ganz auf ihn zu verzichten." „Ich würde echt gerne wissen, was du ihm alles angedroht hat, so eingeschüchtert wie damals habe ich ihn noch nie gesehen." schmunzelte Kate. „Na so ganz genau weiß ich das selber auch nicht mehr. Ich war ja nicht ganz bei mir zu dem Zeitpunkt. Sollte es mir je wieder einfallen, lasse ich es dich wissen." antwortete ich verschwörerisch, schließlich war es Kira, die ihn so eingeschüchtert hatte. Gerade als Dean sich verteidigen wollte, ging Lia dazwischen und meinte, wir sollten lieber mit Essen anfangen, bevor es kalt wird. Es wurde dann noch ein sehr schöner Abend. Als wir dann gehen wollten, kamen wir an der Gruppe vorbei, die ich zuvor immer mal wieder beobachtet hatte. Dabei nahm ich einen starken Geruch war. Kira, ist es das, woran ich denke? Wenn du damit meinst, ob das alles Wölfe sind und der den du angeschmachtet hast, der Sohn des Alphas ist, dann ja, ist es das woran du denkst. Ich habe gar nicht geschmachtet, versuchte ich mich zu verteidigen. Schon vergessen, dass ich in deinem Kopf bin? Kam dann auch schon prompt die Antwort von Kira. Na schön, aber du musst auch zugeben, dass er echt gut aussieht. Darauf bekam ich nur ein Hmpf als Antwort.
(Wer von euch kennt die Serie oder Filme "Cassie"? Jedenfalls stelle ich mir so ungefähr auch den Laden vor. Ich hoffe euch gefällt die Geschichte bis jetzt. Über Ideen, Vorschläge, Kritik würde ich mich freuen.)
DU LIEST GERADE
Die Kitsune
ParanormalAria Wood ist eine Kitsune. Genauer gesagt ein Schatten-Kitsune. Somit hat sie die Kraft mit nur einer Berührung Schmerzen oder den Tod herbeizuführen. Problem ist nur, dass sie in einen Blutrausch fallen kann. Um dies zu verhindern muss sie ihre Ge...