Aria
Als ich in mein Zimmer kam, merkte ich erst, wie viel Zeit vergangen war. Ich musste mich wirklich beeilen, damit wir pünktlich bei Erika ankämen. Kaum gedacht, da stand ich schon unter der Dusche. Ich liebe es, wie das heiße Wasser an meinem Körper herunterfließt und meine Muskeln entspannen. Je heißer das Wasser, desto angenehmer für mich. Immer wenn ich aus der Dusche komme, ist das Bad in Dampf gehüllt. Ich liebe es die Dampfwolken zu beobachten, insbesondere wenn ich das Fenster öffne. Schon eine komische Angewohnheit von mir, aber es erinnert mich an Zuhause. Dort haben wir meistens immer Gebadet alle nacheinander, weil wir nicht so viel warmes Wasser hatten. Wenn ich dann als jüngste, als letzte in die Badewanne konnte, habe ich es immer genossen, den Dampf zu beobachten. Inzwischen Dusche ich lieber, aber das Beobachten vom Dampf ist geblieben.
Ich gehe runter und geselle mich zu Kate und Lia, welche schon unruhig mit dem Fuß tippte. „Verspätet Dean sich wieder?" frage ich, obwohl ich die Antwort schon kenne. Dean kommt meistens zu spät. „Ja" presst Lia zwischen zusammengepressten Lippen hervor, sie kann es nicht ab, wenn man nicht pünktlich ist. Dies ist der einzige Punkt, wo es zu Streitereien zwischen Lia und Dean kommt. Gerade als Lia Dean holen wollte, kommt er lässig aus seinem und Kates Zimmer. Charmant sagt er „Es ist doch immer wieder herrlich, wenn 3 schöne Damen wir ihr auf einen warten. Nur die Falte zwischen deinen Augenbrauen trübt ein bisschen das Bild Lia." „Du" fängt Lia an und will mit erhobenem Zeigefinger auf ihn los, als Kate dazwischen geht. „Dean, du weißt doch, das Lia viel Wert auf Pünktlichkeit setzt, da muss du sie nicht noch provozieren, wenn du eh schon zu spät bist." „Hast ja Recht. Es tut mir Leid Lia. Ich merke schon, man darf sich dir nicht zwischen was Süßem stehen" stichelt Dean wie immer weiter und stürmt praktisch schon an Lia vorbei nach draußen und nach nebenan. „Irgendwann brutzle ich ihm sein Hirn zu Brei" regt Lia sich über Dean auf. Wir gehen ihm hinterher und sehen, das Dean schon mit Erika redet. „Ah, da sind ja auch die Damen aus der Gruppe. Es freut mich, dass ihr alle gekommen seid. Leider besuchen mich mein Sohn und meine Enkel mich viel zu selten. Es ist schön ab und zu mal Gesellschaft zu haben. Aber kommt erst Mal herein." „Solange Sie liebe Erika immer Kuchen anbieten, wird Lia es sich kaum nehmen lassen, vorbei zu schauen. Sie liebt Süßes und kann ihm meistens nicht widerstehen." sagt Dean und bekommt dafür einen bösen Blick von Lia. Mit einem gutmütigem Lächeln meint Erika „Meine Liebe, dafür muss du doch nicht sauer sein. Jeder von uns hat seine Schwächen. Mein einer Enkel liebt auch Süßes über alles. Leider ist er in der Firma viel zu sehr beschäftigt, da kann selbst mein Kuchen ihn nicht locken. Aber sag, was ist denn dein Lieblingskuchen, dann mache ich ihn das nächste Mal?" „Ganz schlicht, frischer Apfelkuchen mit Zimt. Insbesondere wenn er noch warm ist. Meine Oma hat ihn früher immer für mich gemacht, nach einem alten Rezept" antwortet Lia, wobei sie zum Schluss immer leiser wird. Sie hatte bei ihrer Oma gelebt, da ihre Eltern als sie 7 war, bei einem Unfall ums Leben kamen. Kurz bevor wir unser Rudel verließen, starb ihre Oma und sie wohnte bei mir im Haus. Einer der Gründe, warum sie damals mitkam. Sie hatte außer mir keinen mehr im Rudel der sie hielt. „Was für einen Zufall, ich wollte eigentlich einen Schokokuchen machen, aber dann hatte ich heute Lust auf Apfelkuchen. Kommt, gehen wir in die Küche, der Kuchen müsste jeden Moment fertig sein, dann hast du sogar auch noch einen warmen Kuchen meine Liebe." riss mich Erika aus den Gedanken. In der Küche setzten wir uns an den runden Küchentisch. Erika stellte den Kuchen auf den Tisch und schnitt jedem von uns ein Stück ab. Der Kuchen roch unglaublich gut und wir begannen den frischen Kuchen zu essen. „Der Kuchen schmeckt sehr gut. Fast wie der meiner Oma. Fehlt eigentlich nur der Zimt." lobte Lia Erika. „Das freut und ehrt mich. Beim nächsten Mal kann ich ihn ja mal mit Zimt machen." Wild nickend bejahte Lia, da sie mit einem vollen Mund nicht sprechen wollte. Na da haben sich ja auch zwei gefunden, meinte Kira schmunzelnd. Passt doch gut. Erika backt gerne und will nur Gesellschaft dafür und Lia liebt Süßes. Jaja, wir müssen nur aufpassen, dass wir Lia nicht als Kugel wieder rüber rollen müssen. Innerlich wegen der Vorstellung muss ich lachen und antworte, aber dass würde aufgrund unseres Trainings gar nicht nötig sein. Und wieder reißt Erika mich aus meinen Gedanken „Erzählt doch mal, wie kommt es, dass 4 junge Leute wie ihr, in diese abgelegene Stadt gezogen seid?" Diesmal ergriff Dean das Wort „Uns war unsere alte Stadt langweilig geworden und da haben wir nach einem neuen Ort gesucht. Ehrlich gesagt wissen wir gar nicht mehr, wie wir auf diesen Ort kamen. Wir hatten aber innerhalb kürzester Zeit drei Jobs für Lia, Aria und mich. Daher entschieden wir auch herzukommen." Als Dean meinte, wir wüssten nicht, wieso diese Stadt, huschte ein Zucken über Erikas Gesicht. Allerdings war es zu kurz, als dass ich erkennen konnte, was es war. Merkwürdig. Geistig notierte ich mir, Erika etwas genauer zu beobachten. „Aha, und was machst du Kate? Suchst du noch nach einem Job oder spielst du Hausfrau" kam Erika auf Kate zu sprechen. „Nein, ich arbeite von zu Hause. Ich schreibe Fantasy-Horror-Geschichten. Sagt ihnen der Name H. K. Quinn etwas?" „Aber natürlich. Diese Bücher werden hier in der Stadt verschlungen. Wir haben sogar einen eigenen Fan-Club von seinen Büch... Warten Sie, Sie sind der Autor, ich meine Autorin?" kurz nickte Kate, als Erika auch schon weiter erzählte „Oh mein Gott. Wir sind sehr begeistert über ihre Bücher. Dieser Witz und die Lebhaftigkeit ist echt spektakulär. Wir trauen uns kaum, die Bücher nachts zu lesen, wegen dem Horror. Oh, beim letzten Buch von ihnen, die Szene, wo die Protagonisten in die Kanalisation gefallen ist, wie ist ihnen das eingefallen? Es war herrlich, als wir im Club darüber geredet hatten. Sie müssen auch einmal zu einem unsere Treffen kommen" Während Kate erklärte wie sie auf ihre Ideen kam und dass sie lieber unbekannt beleiben möchte, versuchte ich mein rotes Gesicht zu verstecken. Schließlich beruht es auf eine wahre Begebenheit. Ich hatte nicht gesehen wo genau der Zugang war und dass der Deckel von der Kanalisation schon beiseite geschoben war und bin prompt hineingefallen, mitten in das Versteck von einem Ichthyokentauren. Das ist ein Mischwesen aus Zentaur (Mensch+Pferd) und Triton (Mensch+Fisch). Der Oberkörper ist menschlich, dann der Körper eines Pferdes und dort wo der Schweif beginnen sollte, war der Fischschwanz. Daher bevorzugt der Ichthyokentauren Orte mit Wasser, wo er seine Beute essen kann. Dieser kam auf den Geschmack von Menschen, was selten passiert, da sie eigentlich weitab von Siedlungen leben. Er war aber viel zu auffällig, wodurch wir uns auf die Jagd begaben. Naja, dabei bin ich eben in sein Versteck gefallen. Auch sehr dumm von ihm, sein Versteck direkt unter einem Kanaldeckel zu haben. Als die anderen dann wesentlich eleganter runter kamen, kam auch wenig später der Ichthyokentauren. Meine Kleidung, musste ich erst mal mehrmals waschen, bevor sie aufgehört hatten zu stinken. Und natürlich wurde ich wochenlang damit aufgezogen. Viele solcher Szenen aus Kates Büchern stammen von einem von uns. Die meisten aber leider von mir, wie ich bedauerlicher Weise zugeben muss. Das ich tollpatschig bin, würde ich nicht sagen, eher ungeschickt und unvorsichtig in einigen Momenten.
Wir redeten noch den ganzen Nachmittag mit Erika. Wir erfuhren, dass sie einen Sohn und zwei Enkel hat. Diese aber aller in der Siedlung im Wald wohnen, da es ihnen dort besser gefallen würde. Ihr Mann starb vor 5 Jahren und mit Maxwell war sie anscheinend nicht gut zu sprechen. Immer beschimpfte sie ihn, wenn das Thema irgendwie auf ihn fiel. Der Kuchen wurde in der Zeit auch komplett von Lia und Dean aufgegessen. Dean weil er verfressen ist und Lia, weil sie Süßes liebte. Gott wie oft habe ich das jetzt schon gedacht? Wir verabschiedeten uns von Erika, die mir in der kurzen Zeit schon ans Herz gewachsen ist und gingen wieder zurück. Dort machten wir uns dann für die Jagd bereit.
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Die Kitsune
ParanormalAria Wood ist eine Kitsune. Genauer gesagt ein Schatten-Kitsune. Somit hat sie die Kraft mit nur einer Berührung Schmerzen oder den Tod herbeizuführen. Problem ist nur, dass sie in einen Blutrausch fallen kann. Um dies zu verhindern muss sie ihre Ge...