Kapitel 52

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Aria

Verwundert blickten wir ihr hinterher. Mit einem Lächeln wandten wir uns wieder zu. „So, ihr habt also auch die Vermutung, dass es ein Nogitsune war, der den Oni ruft?" Kate nickte. „Ja, das war und ist die einzige Möglichkeit, warum ein Oni Wesen und Menschen angreift und sie tötet." Ich nickte, als mir ein anderer Gedanke kam „Was ist mit meiner Arbeit?" Beruhigend griff Kate nach meiner Hand „Keine Sorge, ich habe bei deinem Chef angerufen und er verstand es vollkommen, dass du heute noch hier bleibst. Er hatte sogar vorgeschlagen, dass du dir Urlaub nimmst. Ich würde fast sagen, dass er dich mag." sagte sie grinsend. „Woran du schon wieder denkst, aber er ist ein Wolf, ein Alpha noch dazu und du weißt wie ich dazu stehe." „Ja, aber verstehen kann ich es nicht." „Ich muss frei sein können. Das würde ein Wolf und erst Recht ein Alpha einschränken. Außerdem kämpfe ich für mein Leben gerne, Wölfe würden einen viel zu großen Beschützerinstinkt haben." schloss ich. Selbst für mich klang es lahm, ich hatte schon besser gegen einen Mate argumentiert. Doch warum konnte ich es jetzt nicht mehr? „Du magst ihn auch!" rief Kate erstaunt. Verwirrt schaute ich sie an. „Etwas in dir hat sich verändert, du lehnst es nicht mehr so sehr ab, wie früher, weil du angefangen hast ihn zu mögen." versuchte Kate eine Erklärung zu finden. „Vergiss es." sprach ich und stand auf. Ich hatte wohl unbemerkt meine Stimme erhoben, da Kate nun unterwürfig vor mir stand. „Es tut mir Leid Kate, aber das ist einfach zu verrückt, dass kann nicht sein. Bitte entschuldige mich, ich brauche frische Luft." Ich schnappte mir einen Mantel, da es doch schon kälter geworden ist. Man merkt, dass es der zehnte Oktober ist. Draußen entschied ich mich in den Wald zu gehen. Ich beobachtete die Natur. Die Pflanzen bekamen die ersten gelben Stellen und auch die Tiere begannen sich auf den Winter vorzubereiten. Meine Gedanken kamen immer wieder zu Alan und dem was Kate gesagt hat. Mochte ich Alan? Ja, ganz einfach. Doch mochte ich ihn mehr als nur einen Freund? Ich weiß es nicht. Aber ich darf es auch nicht, da ich nicht seine Mate bin und wenn ich mich nun in ihn verliebe und ihn als meinen Gefährten möchte, dann bin ich geliefert. Ich weiß nicht was passieren wird, sollte man mich nicht mehr beruhigen können. Meine Gedanken kreisten noch eine ganze Weile darum. Schlussendlich überlegte ich mir, in nächster Zeit mal darauf zu achten, wie Alan sich in meiner Gegenwart verhielt. Mal schauen.

Nach einigen Stunden kam ich wieder zu Hause an und fühlte mich ruhig und entspannt, was eigentlich nur eine gute Dusche schafft. Ich ging in die Küche, da sich mein Magen bemerkbar gemacht hatte und entdeckte dort auch Lia und Dean. War ich doch soo lange unterwegs? Als Lia mich sah, kam sie auf mich zu und umarmte mich „Kate hat es uns erzählt, wie geht es dir?" „Ganz gut, dank Alan." sprach ich und wurde schon in die nächste Umarmung von Dean gezogen. „Einer von uns hätte dich doch begleiten sollen." „Quatsch, ich war ja eigentlich mit Alan da und ehrlich gesagt fühlte ich mich sehr unwohl dort unter all den reichen Leuten. Du hättest auch nicht viel ändern können, da er mich ja überrascht hatte." versuchte ich ihn zu beruhigen. „Ja, aber du hättest mich um Hilfe bitten können, über den Mind-Link." beharrte er. „Dean lass es gut sein, wir können es jetzt auch nicht mehr ändern, es ist passiert. Wir können froh sein, dass Alan sie gerettet hat." redete Kate auf ihn ein. Dankend sah ich sie an. „Lasst uns essen" durchbrach dann Lia die Stille. Wir stimmten ihr alle zu und setzten uns an den Tisch.

Am nächsten Morgen fuhren wir wieder alle ins Büro. Nur mit Mühe schaffte ich es Dean zu überzeugen, dass es mir gut geht und ich wieder ins Büro kann. Kate musste mir dabei natürlich auch helfen, ansonsten wäre mein letzter Ausweg gewesen, dass ich es ihm befehle, aber das wollte ich eigentlich nicht. Zum Glück haben Kate und ich es dann auch so geschafft. Im Büro begrüßte ich Mia und ging mit einem Kaffee in mein Büro. Ich war gerade dabei meinen Mantel auszuziehen, da kam Alan herein. Er machte die Tür hinter sich zu und fragte „Wie geht es dir?" „Den Umständen entsprechen gut. Meine Freunde bringen mich auf andere Gedanken." Er nickte „Das ist gut. Wenn ich irgendwas für dich tun kann, dann sag bitte Bescheid." Nun nickte ich. „Das werde ich, danke." Ich lächelte ihm zu, was auch ihn lächeln ließ. Oh man, dass ließ ihn so viel besser aussehen, als so schon. Woher kam denn der Gedanke? „Wir haben in einer Stunde eine Konferenz mit anderen Firmen, ich möchte gerne, dass du mich dabei unterstützt." „Mach ich, kein Problem." Er nickte wieder und ging zur Tür. Bevor er ging, schaute er nochmal zu mir und schüttelte den Kopf, als würde er einen Gedanken vertreiben wollen. Konnte es sein und Kate hat Recht? Mochte er mich? Mag ich ihn?

Die nächsten Tage arbeiteten wir öfters zusammen, sei es weil er meine Unterstützung bei Konferenzen brauchte oder weil ich ihm helfen sollte. Öfters erwischte ich ihn, wie er mich nachdenklich anschaute. Wenn wir nicht alleine waren, sondern auch andere Geschäftsmänner bei uns zu Besuch waren, wich Alan nicht von meiner Seite. Er klebte förmlich an mir und mit jedem weiteren Tag wurde es schlimmer. Kate meinte nur ich spinne und dass er sich einfach schuldig fühle. Aber ich wusste, dass das nicht alles war, was sie dachte. Nur sagte sie es mir nicht. Dann kam der Anruf von Nick, dass er die Hilfe von Alan braucht. Dies veränderte die Beziehung von Alan und mir, denn ich musste ihn regelrecht überzeugen, dass er zu ihm fährt und ihm hilft und ich hier blieb. Das waren ganz sicher keine Schuldgefühle mehr, aber was es war, konnte ich auch nicht sagen. „Und du kommst wirklich ohne mich zurecht?" fragte Alan zum wiederholten male. „Ja Herrgott nochmal. Außerdem sind noch Mia und dein Vater da, die mich zur Not unterstützen. Jetzt fahr endlich." Er nickte, beugte sich zu mir herunter und gab mir einen Kuss auf die Wange. Mit großen Augen schauten wir uns an. „Ich... Ich weiß nicht, was mich dazu geritten hatten, es tut mir Leid Aria." sprach Alan schnell, stieg ein und fuhr los. Verdattert schaute ich ihm nach. Ich sagte ja, unsere Beziehung hat sich irgendwie verändert.


(Zwischen all dem Stress, fand ich heute mal die Ruhe, ein Kapitel zu schreiben. Ich hoffe ich habe bald wieder mehr Zeit dafür.)


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