Kapitel 41

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Aria

Ich wurde durch meinen Wecker geweckt. Es war viel zu früh. Als ich dann auf mein Handy schaute, fand ich eine Nachricht von Alan: ‚Ich wollte nur Bescheid geben, dass ich dich um 8 Uhr abhole, sodass du nicht mit dem Koffer zur Arbeit kommen muss. Bis nachher.' Na toll, dann hätte ich noch etwas schlafen können. Ja aber auch nur 15 Minuten, das hätte jetzt auch nicht groß etwas verändert, meinte Kira. Doch, ich hätte 15 Minuten noch schlafen können, entgegnete ich. 15 Minuten hätten nicht viel gebracht, hielt Kira dagegen. Doch. Nein. Doch. Nein. Doooch und jetzt lassen wir beide es, da von den 15 Minuten extra, nur noch 10 übrig sind. Kira blieb zum Glück still, sodass ich mich jetzt fertig machen konnte. Nach dem Frühstücken verabschiedete ich mich von allen und schnappte mir meinen Koffer. Mit diesem ging ich vor unser Haus und wartete auf Alan.

„Guten Morgen Schätzchen wie geht es dir?" sprach mich Erika aus dem nichts an. Ich erschrak mich leicht, bevor ich mich ihr zuwendete „Vor dem Schreck eigentlich ganz gut. Ich werde mit meinem Chef für ein paar Tage auf Geschäftsreise fahren." „Das freut mich für dich. Mein einer Enkel ist auch schon seit einer Ewigkeit auf einer. Ich vermisse ihn so langsam. Aber naja. Wie geht es den anderen?" wechselte Erika das Thema. Wir redeten noch etwas, bis Alan vorgefahren kam und ausstieg. Sein Gesicht wandelte sich von überrascht in schuldbewusst. Häh? Er war doch pünktlich. Wie ein gerügter Welpe kam er auf uns zu und zog den Kopf immer mehr ein. Ich verstand gar nichts mehr. Alan hatte mich so sehr abgelenkt, dass ich die veränderte Haltung von Erika gar nicht mitbekam. „Ach, lässt sich der werte Herr auch mal bei mir blicken? Aber an deinem Blick erkenne ich, dass du nicht hier bist, um dich bei mir zu verabschieden oder?" tadelt Erika Alan. Habe ich irgendetwas nicht mitbekommen? „Es tut mir Leid Grandma. Seid du hier wohnst sehen wir uns viel zu selten. Ich verspreche dir, dass ich am nächsten Sonntag, wenn ich wieder da bin, zu deinem Sonntagskuchen vorbeikomme." versuchte Alan sich raus zureden. Aber immerhin weiß ich jetzt, dass Erika seine Großmutter ist. Das heißt, all die peinlichen und lustigen Geschichten über ihre Enkel, handelten von Alan und seinem Bruder Nick. Das kann noch lustig werden. Bei dem Gedanken musste ich anfangen zu grinsen. Erika hatte aber anscheinend auch gemerkt gehabt, dass Alan sich raus reden wollte, schließlich sagte sie „Kannst du gerne machen, aber vom Kuchen bekommst du nichts. Das kannst du dir abschminken. Den bekommen nur die, die regelmäßig kommen." Nun schaute Alan verwirrt. „Wer kommt denn zu dir, dass dein eigener Enkel keinen Kuchen abbekommt?" versuchte er es über die Enkel-Schiene. Erika lachte auf. „Netter Versuch. Du bekommst von mir trotzdem keinen. Aber wenn du nett fragst, geben Aria und ihre Freunde dir vielleicht ein Stück ab." Jetzt ging sein Blick zu mir. „Ihr kennt meine Großmutter so gut, dass sie euch zum Sonntagskuchen einlädt?" „Wir sind Nachbarn und Lia versteht sich blendend mit Erika. Diesen Sonntag kommt Erika zu uns und Lia beweist ihr ihre Backkünste." „Ihr dürft sie bei ihrem Vornamen nennen?" Alan schien geschockt zu sein, aber warum? „Alan. Ich habe vor Jahrzehnten den Posten an deinen Vater abgetreten, der ihn an dich weitergegeben hat. Ich bin seit Jahren raus, außerdem mag ich die vier, ich habe ein gutes Gefühl bei ihnen." redete Erika auf Alan ein. Es ging bestimmt um den Posten als Alpha und nicht als Chef der Firma. Alphas die ihren Posten abgegeben haben, werden trotzdem mit dem größten Respekt behandelt, sodass meist nur die engere Familie sie ‚normal' ansprachen. Moment, woher weiß ich das? Während ich grübelte, warum ich etwas über Alphas wusste, die nicht mit Kitsune in Verbindungen standen verabschiedeten Alan und Erika sich. Erika kam auf mich zu und holte mich somit aus den Gedanken. „So mein Kind, dann eine erfolgreiche Geschäftsreise." sie umarmte mich und wandte sich, mit erhobenen Zeigefinger an Alan. „Und du mein Freundchen bringst sie mir heil wieder." Alan zog seinen Kopf wieder ein und stimmte Erika zu. Ich musste schmunzeln, dass Alan, ein großer, muskulöser und selbstbewusste Mann vor einer älteren Dame kuschte. Aber gut, dass würde ich vor meinen Großeltern wahrscheinlich auch, wenn sie noch leben würden.


(Danke an @MariassuntaDiMiceli für den kleinen Motivationsschub, so kam dieses Kapitel und das nächste zustande. Viel Spaß.)

Die KitsuneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt