Kapitel 8

1K 50 4
                                    


Aria

Der Samstagabend verlief dann noch sehr ruhig. Wir sind nach Hause gegangen und haben zusammen noch einen Film geschaut, bevor wir dann erschöpft ins Bett sind.

Heute am Sonntag, wache ich von Vogelgezwitscher auf. Als ich auf die Uhr schaue, bin ich erstaunt, dass es erst 6 Uhr ist. Da die Sonne scheint und ich wach bin, entschließe ich mich eine Runde zu joggen. Das Wetter war schön und auch der Wald war friedlich. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, das genau dies sich auch innerhalb von Sekunden in bedrohlich verwandeln kann. Daher hatte Kira auf Gefahren geachtet und ich mich aufs laufen.

Als ich wieder am Haus ankam, fühlte ich mich noch nicht erschöpft, wodurch ich mich entschied in den Keller zu gehen. Über die Harry-Potter-Kammer wie ich den Zugang nenne, muss ich immer noch schmunzeln, es ist einfach das perfekte Versteck. Als ich unten ankam, machte ich erst mal Ordnung in die Kisten. Danach baute ich die Übungspuppe auf und nahm mein Katana von der Hüfte. Jeder von uns trug sein Katana immer dabei, meistens als Gürtel getarnt. Immer noch voller Ehrfurcht betrachte ich mein Katana. Wenn sie hergestellt werden, sehen sie ganz normal aus, wie man sie aus Filmen kennt. Doch wenn dann als Kitsune ein Katana in die Hand nimmt, dann verändert sich das Katana. Es nimmt die Farbe des Kitsune ein. Bei Lia ist es lila, Kates ist blau und Deans ist rot. Meins ist schwarz und doch kein schwarz, es scheint als wäre es ein Farbstrudel aus Schwarz. Aber wie ich finde kein bedrohlich wirkendes schwarz, sondern eher ein gutes schwarz. Dean meinte, dass dieser Strudel daher kommen könnte, dass ich ein Schatten-Kitsune bin und kein Nogitsune, deren Katana ein bedrohliches tiefes schwarz hat. Mit dem Strudel wird gezeigt, dass ich zwischen Gut und Böse wäre, um das Gleichgewicht zu halten. So erklärt er sich auch die Fähigkeit, dass ich in den Schatten wandern kann, ich zwei Augenfarben als Kitsune habe und in einen Blutrausch verfalle. Er meint ich müsste in einem Gleichgewicht bleiben, um meine Fähigkeit als Kitsune gut einsetzen zu können und meine Aufgabe zu erfüllen. Manchmal hat Dean Momente, in denen er sehr tiefgründig wird, wenn es darauf ankommt. Dafür schätze ich ihn sehr.

Zuerst fange ich mit ein paar trocken-Übungen an, bevor ich dann an die Übungspuppe gehe. Nach einer Stunde, läuft mir der Schweiß die Stirn herab. Ich wollte gerade wieder hoch, als Kate runterkommt. „Wusste ich doch, dass ich jemanden gehört hatte. Willst du nochmal mit jemanden üben, der sich auch wehren kann?" fragt sie während sie schon ihr Katana in die Hand nimmt und auf mich zugeht. „Naja, eigentlich wollte ich gerade aufhören." „Auch wenn du gerade aufhören wolltest, könnte es zu einem Kampf kommen" erwiderte sie noch, als auch schon ihr erster Schlag kam. Wir tänzelten um uns herum und mal griff sie an, mal ich. Wenn wir unsere speziellen Kräfte nicht nutzen, sind wir ziemliche ebenbürtige Kämpfer. Kate brachte neue Methoden ins Training und wir zeigten ihr einige unsere Methoden, die für sie neu waren. Seitdem schreiben wir uns ab und zu in Kampf-Kurse ein, um neue Techniken zu lernen. Kate und ich kämpften einige Zeit, als ich ein Klicken hörte und kurz abgelenkt war, wodurch ich den Angriff von Kate nicht kommen sah und nur halbherzig parieren konnte, wodurch sie mich am Arm schnitt. Schon wieder habe ich mich ablenken lassen. Und schon wieder wurde ich dadurch verletzt. Ich wurde immer wütender auf mich selbst. Kate, die sofort gestoppt hatte und auf mich zu wollte, bemerkte wohl, meinen Stimmungsumschwung und blieb doch auf Abstand. Als sie einen schwarzen Schimmer bei meinen Augen sah, der auf einen Blutrausch hindeutet und nicht die Übernahme von Kira, sprach sie beruhigend auf mich ein und signalisierte Dean, der das Geräusch verursacht hatte, Lia vorsichtshalber zu holen. Als die Worte von Kate endlich zu mir durchdrangen, merkte ich, wie nah ich über den Kontrollverlust über meine Gefühle war und somit auch sehr nah an einem Rausch. Sofort versuchte ich mich auch selber zu beruhigen, was mir dann auch schließlich gelang, als Lia dann auch unten ankam. „Vielleicht sollten wir heute doch nochmal jagen gehen. Wer weiß, was morgen bei der Arbeit passiert." meinte sie dann auch schon, nachdem wir ihr geschildert hatten, was passiert war. „Wäre vielleicht wirklich nicht schlecht. Dann wüssten wir auch gleich wie viele ungefähr hier waren, die man jagen könnte." stimmte ich ihr dann doch zu. Fröhlich in die Hände klatschend sagte sie „Prima. Vorher sollten wir alle aber nochmal duschen, schließlich haben wir eine Kuchenverabredung bei Erika. Die will ich nicht verpassen." etwas besonnener sprach sie weiter „Wir können ja sobald die Dämmerung einbricht losziehen. Dann haben wir für alles genügend Zeit." Wir stimmten ihr zu. Huch, was war den das? Seit wann freut sie sich auf die Jagd? Fragte sich Kira dann. Vielleicht war es nicht die Jagd, sondern der Kuchen, der ihr wieder einfiel. Du weißt doch, sie kann Süßem nicht widerstehen, antwortete ich ihr.

Die KitsuneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt