Kapitel 34

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Aria

So wie Alan gerade aus meinem Büro gestürmt ist, gibt es irgendeinen Notfall im Rudel. Ich hoffe, er kann das Problem lösen. Und wenn das Rudel angegriffen wird, müssen wir uns immerhin nicht mehr mit dem Rudel rumschlagen, merkte Kira an. Wenn das Rudel angegriffen wird? Stimmt, was wenn es angegriffen wird, wir helfen könnten, aber nichts unternommen haben? Gott, mit den Schuldgefühlen könnte ich nicht leben. Mensch Aria, dass war als Scherz gemeint, versuchte Kira mich zu beruhigen. Dann hast du einen komischen Humor. Aber es einfach so stehen lassen kann ich auch nicht, ich muss wissen, was das für ein Notfall ist. Aria, beruhige dich, es ist schon nicht so schlimm. Du wirst sehen, morgen kommt er wieder ins Büro und fragt dich etwas, versuchte Kira es erneut. Tut mir Leid Kira, aber du hast mir den Floh ins Ohr oder eher in den Kopf gesetzt. Jetzt muss ich nachschauen. Ich kontaktierte Lia und Dean. Sie waren zwar skeptisch, aber kamen mit. Ich schnappte mir also meine Sachen und ging zu Mia. „Du Mia, mir geht es doch noch nicht so gut heute. Ich glaube den Rest werde ich von zu Hause erledigen." sprach ich Mia an und versuchte dabei glaubhaft zu wirken. „Oh Mensch Aria, du siehst echt nicht gut aus. Geh nach Hause und ruhe dich aus, ich gebe den anderen Bescheid, keine Sorge." verabschiedete mich Mia. Entweder ich kann besser schauspielern als ich dachte oder ich sehe wirklich so schlimm aus, doch warum?

Als ich bei unserem Auto ankamen, waren Lia und Dean schon da. „Auch wenn es um Minuten eventuell geht, aber wir müssen nach Hause, wir brauchen unsere Mäntel, außer du willst dem Rudel alles erklären?" fragte Lia mich. Während ich ins Auto sprang meinte ich „Nein, dafür ist es noch zu früh, falls wir es ihnen überhaupt je erzählen werden." Beide nickten nur. Als wir zu Hause ankamen ging alles ganz schnell. Wir drei zogen nur unsere Mäntel über, während Kate komplett umgezogen war, aber dafür hatten wir keine Zeit. Denn aus irgendeinem Grund, war ich seid der Autofahrt sehr unruhig. Ich hatte das Gefühl, als müsste ich endlich handeln. Wir gingen in den Schatten in den Wald, wieder zu der Lichtung, auf der wir beim ersten Mal auch waren. „Und wie finden wir sie jetzt?" stellte Kate die Frage, die mir auch schon die ganze Zeit im Kopf war. „Naja, wenn das Rudel wirklich angegriffen wird, dann müssten doch viele da sein, die böses wollen. Du könntest danach suchen." erklärte Dean. Ich nickte und konzentrierte mich schon. Als erstes konnte ich die Siedlung wieder ausmachen. Von dort kam so viel Gutes, aber danach suchte ich gerade nicht. Ich suchte weiter, bis ich in der entgegengesetzte Richtung von der Siedlung das gesuchte Kribbeln spürte. Ich schlug wieder meine Augen auf und lief los. Während dem Lauf erzählte ich den anderen, was ich gespürt hatte. „Es sind vielleicht 15 Wesen aus dem Rudel dort. Einige waren verwundet. Die Angreifer sind Rouges, wilde Wölfe und es sind viele." Als wir uns endlich näherten, hörten wir die Kampfgeräusche. Wir blieben erst mal hinter den Bäumen versteckt und verschafften uns einen Überblick. Von den 15 Wesen kämpften noch 10, die anderen lagen hoffentlich nur bewusstlos auf dem Boden. Unter den 10 Kämpfenden konnte ich Alan und Erik erkennen. Sie hielten sich gut, doch mussten sie mit drei Wölfen gleichzeitig fertig werden und es kamen ab und zu neue Rouges aus den Büschen gerannt. Woher kamen die alle? „Wenn immer wieder Rouges dazustoßen, dann halten die das nicht mehr lange durch." stellte Lia nüchtern fest. Ich konzentrierte mich auf das Kribbeln. Zuerst wann und ob Verstärkung vom Rudel kommt und dann die Anzahl der Rouges. Die Verstärkung ist, wenn ich mich nicht täusche jetzt erst los, doch brauchen sie zu lange, denn die anderen Rouges waren viel zu nah und noch dazu zu viele für 10 geschwächte Rudelmitgliedern. Nur nebenbei fragte ich mich, warum die Verstärkung erst jetzt los ist. Ich entschied „Ich werde ihnen helfen. Ob ihr es auch tut, überlasse ich euch." „Wenn du kämpfst, kämpfen wir auch." sprach Lia. Kate und Dean nickten zustimmend. Ich lächelte leicht, „Na dann, zeigen wir ihnen mal, wie man kämpft." und nahm mein Katana von der Hüfte. Wir schlichen uns näher und stürmten dann ins Getümmel. Der erste Rouges, der mir zu nah kam, berührte ich und er fiel tot um. Solange sie mir dabei nicht gefährlich wurden, nutzte ich mein Kraft, ansonsten nahm ich mein Katana zur Hilfe und schnitt oder stach zu. Ich tötete gerade einen Rouge und schaute mich um. Da sah ich wie ein Rouge Alan von hinten überwältigte. Ich rannte auf die beiden zu. Gerade bevor der Rouge in die Kehle von Alan zubeißen konnte, schwang ich mein Katana und köpfte ihn. In Alans Augen konnte ich Überraschung und Verwunderung sehen. Als ich mich endlich von seinen Augen losreißen konnte, spüre ich einen starken Schmerz in meinem linken Oberschenkel. Ein Rouge hatte meine Unachtsamkeit ausgenutzt und sich in mein Bein verbissen. Ich berührte den Rouge am Kopf und er fiel zu Boden, gerade als Alan die Situation realisiert hatte und sich auf ihn stürzen wollte. Schon wieder war ich selber Schuld, dass darf doch nicht wahr sein. Ich muss echt lernen, dass ich mich nicht ablenken lassen darf. Ein leichter Schleier trat vor meine Augen. Lia? Ich glaube ich verliere die Kontrolle, teilte ich ihr noch mit, bevor der Schleier stärker wurde und ich richtig kämpfen musste, um die Kontrolle zu behalten und alles andere ausblendete.

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