Kapitel 45

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Aria

Gott bin ich froh, dass ich heute Nacht das Bett hatte. Ich mein das Sofa geht auch, aber wenn man einen langen Abend vor sich hat, wäre es von Vorteil, wenn man in einem Bett schlafen konnte. Ich setzte mich auf und schaute mich nach Alan um. Als ich Wasser rauschen hörte, konnte ich mir denken, wo er ist. Aber das kommt mir gelegen, dann kann ich gleich das Bad belegen und mich für heute fertig machen. Wie spät ist es eigentlich? 12 Uhr okay. Moment was? 12 Uhr? So lange hatte ich schon ewig nicht mehr geschlafen. Ich mein, ich schlafe gerne und lang, aber ich bin spätestens um 10 immer wach. Na gut, das heißt ich habe nur noch vier Stunden bis die Gala beginnt und eine halbe Stunde vorher muss ich fertig sein, um nochmal alles zu überprüfen. Ich zog mir also schnell bequeme Klamotten an und holte mir was zum Essen.

Nachdem ich eine Kleinigkeit gegessen habe, schließlich gibt es heute Abend mehr als genug, bin ich wieder auf unser Zimmer gegangen. Alan telefonierte mit jemanden. Um ihn nicht weiter zu stören, schnappte ich mir meine Sachen und ging in das Badezimmer. Als erstes ging ich unter die Dusche. Als ich mit Duschen fertig war, cremte ich mich ein und ließ meine Haare etwas antrocknen. Schließlich griff ich doch zum Fön, verdammte lange Haare. Die brauchen ewig zum trocknen und leider sind sie auch sehr empfindlich, was Hitze angeht. Aber ich liebe meine schwarzen Haare und könnte es nicht übers Herz bringen sie abzuschneiden. Meine Haare frisierte ich dann in eine Hochsteckfrisur. Allerdings brauchte ich einige Anläufe, da es bei der Länge extrem schwierig ist, vor allem wenn man nur zwei Hände hat. Mit den Haaren fertig, fing ich an mich zu schminken. Ich nutzte nicht viel Schminke, achtete aber darauf, dass ich meine Augen betonte, sodass es zum Kleid passt. Als ich dann auf die Uhr schaute erschrak ich, da ich nur noch eine halbe Stunde Zeit hatte. Wo ist die Zeit bloß geblieben? Als ich mein Kleid dann anziehen wollte, bemerkte ich, dass ich es im Zimmer vergessen hatte. Mist, aber bei der Feuchtigkeit bestimmt besser. Ich schnappte mir also einen Bademantel und schaute ins Zimmer. Alan saß auf einem der Sessel und starrte aus dem Fenster. Leise versuchte ich zu meinem Kleid zu kommen. Als ich mich umdrehe, erschreckt mich Alan, der schmunzelt meint „Für die Gala ziehst du aber das Kleid an oder? Ich mein so siehst du auch wunderschön aus, aber ich bezweifle, dass es angemessen wäre." Ich streckte ihm als Antwort nur die Zunge raus und ging mit dem Kleid ins Bad. Dort versuchte ich das Kleid anzuziehen, mit der Betonung auf versuchte. Denn warum auch immer, aber der Reißverschluss klemmte. Zwar war er an meiner Seite versteckt, wodurch ich ihn eigentlich gut schließen konnte, aber er klemmte. Nach einigen Minuten, in denen zurück- und hochziehen, zappeln und beten nichts gebracht haben, gab ich auf. Ich ging also wieder, mir das Kleid zuhaltend in das Zimmer, wo Alan schon fertig wartete. „Könntest du mir bitte helfen beim Kleid?" fragte ich peinlich berührt und mit einem leichten rosa Hauch auf den Wangen. „Klar, wo klemmst?" fragte Alan und kam auf mich zu. „Wenn ich das wüsste, dann würde ich nicht fragen. Der Reißverschluss." sagte ich dann nur und drehte mich so, dass ich seitlich stand. Alan sah sich den Reißverschluss an und erkannte dann das Problem. „Er hat sich an dem Unterstoff verharrt. Ich muss dir da ein wenig reingreifen, um es unbeschadet zu lösen." „Rede nicht so viel und mach einfach." forderte ich ihn auf. Kurze Zeit später spürte ich dann Alans Finger, die an meiner Hüfte entlangglitten und den Stoff befreiten. Sie lösten ein leichtes Kribbeln überall dort aus, wo sie mich berühren. Liegt das an ihm oder daran, dass mich da sonst noch kein anderer je berührt hatte? Ich weiß es nicht, hoffe aber es liegt an dem zweiten. Er ist ein Werwolf und sucht seine Mate und die bin ganz sicher nicht ich, leider. Leider? Ich will keinen Mate. In meinen Gedanken versunken, merkte ich nicht, wie Alan den Reißverschluss befreite und ihn hoch zog. Mit seinem „Fertig." riss er mich aus diesen raus. „Danke, ich muss nur noch die Schuhe anziehen und wir können los." Gesagt getan. Ich schnappte mir noch den Zimmerschlüssel und steckte ihn mir in den BH, da ich keine Handtasche mitnehmen wollte. Ich mein wozu auch, mich trennen nur ein paar Etagen, von meinen Sachen. Außerdem muss ich dann nicht die ganze Zeit auf diese achten. Dies hieß aber auch, dass ich ohne Katana los bin, da ich es nicht als Gürtel tragen kann und die Handtasche größer sein müsste, welche dann auffallen würde. Ich hoffe einfach es passiert nichts.

Wir gingen also in den Raum, oder eher Saal, in der die Gala stattfindet. Überall waren runde Tische, mit einer schlichten Tischdekor. Ganz vorne ist eine kleine Bühne, wo die Auktionen stattfinden werden. So wurde schon immer Geld gesammelt, man spendete Gegenstände wie ein Auto oder Erlebnisse, wie einen Urlaub, welche dann auf der Auktion verkauft werden. Vor der Bühne war Platz für eine Tanzfläche gelassen, um die die Tische standen. Der Saal war sehr hoch und durch die Bodenlangen Fenster strahlte die Sonne herein. Diese ließ alles golden erscheinen. Es sah einfach fantastisch aus. Dies schien Alan wohl ähnlich zu gehen „Wow, das hast du wirklich toll gemacht. Es sieht klasse aus. Was muss noch gemacht werden?" Ich überlegte kurz „Ich muss noch bei dem Serviceteam nachfragen, ob alles in Ordnung ist für heute. Dann den Auktionator finden, ob er schon da ist und dann schauen, dass alle ihre Plätze finden." Während Alan sich auf die Suche nach dem Auktionator machte, fragte ich beim Serviceteam nach. Uns blieb gar nicht so lange Zeit, da kamen auch schon die ersten Gäste. Meistens waren das andere Geschäftspartner, aber auch andere Menschen mit viel Geld wurden geladen. Wie ich herausgefunden hatte, wird die Gala jedes Jahr von einer der hier vertretenen Firmen veranstaltet. Ich hatte nicht groß Zeit länger darüber nachzudenken, da kamen schon die nächsten Gäste, die Alan und ich begrüßten, während ich ihnen ihre Plätze wies. Leider war auch Mr. Greyson und sein Sohn eingeladen. Meine Hoffnung, er würde mich heute in Ruhe lassen verpuffte, als er keine Sekunde später mich wieder von oben bis unten lüstern anschaute. Zum Glück hatte Alan dies auch bemerkt, denn er führte beide zu deren Plätze, die weit weg von unseren sind. Als alle saßen, ging Alan auf die Bühne und begann mit seiner Rede, wie wichtig diese Spendengala sei. Ich hörte nur mit halben Ohr zu, da ich Reden einfach nur langweilig finde. Ich hörte aber auf, als ich meinen Namen vernahm. „Zum Schluss möchte ich mich noch bei meiner Assistentin Aria Wood bedanken, die die heutige Gala organisiert hat und ich finde bis jetzt hat sie ein tollen Job gemacht und ich glaube es wird bei dem hohen Niveau bleiben, wenn ich mich richtig an die vielen Pläne erinnere, die sie mir vorgezeigt hat. Ich wünsche ihnen allen viel Spaß und halten Sie sich nicht zu sehr fest an ihrem Geld." Alan wurde mit einem großem Applaus beschenkt, als er das Mikrofon an den Auktionator weiterreichte. Als er an unserem Platz ankam, hörte ich noch ein „Wie ich Reden hasse" von ihm. „Dafür hast du das aber gut gemacht. Alle haben dir an den Lippen gehangen." Alan schaute zu mir „Wie willst du das beurteilen, du hast doch nicht wirklich zugehört oder?" Ich merkte wie ich rot wurde „Erwischt, aber dass was ich gehört habe war gut. Außerdem war der Applaus laut, also fanden sie es gut. Wo ist eigentlich dein Bruder?" wechselte ich dann das Thema. „Keine Ahnung, der müsste eigentlich schon hier sein."

(Was glaubt ihr, wird an dem Abend noch passieren?)

Die KitsuneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt