Kapitel 12

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Aria

Am nächsten Morgen wurde ich von meinem Handy-Wecker geweckt. Eigentlich würde ich mich auf die andere Seite drehen und noch etwas weiterschlafen, aber Lia hatte heute Geburtstag. Also quälte ich mich aus mein Bett, schnappte mir frische Sachen und ging ins Bad. Nach meiner Morgenroutine zog ich mir schon mal die Kleidung für heute an, eine weiße Bluse und eine lange schwarze Stoffhose. Meine Haare band ich mir zu einem Pferdeschwanz zusammen. Dann schnappte ich mir Lias Geschenk und ging nach unten. In der Küche warteten schon Kate und Dean. Ein Kuchen mit Kerzen stand schon auf dem Tisch und Kate machte gerade das restliche Frühstück fertig. „Wie hast du Dean denn schon aus dem Bett bekommen?" fragte ich bei Kate nach, welche schmunzelte. Grummelnd gab Dean mir die Antwort „Sie hat mich allen Ernstes aus dem Bett geschmissen." Fürsorge vorspielend ging ich auf Dean zu „Oh Gott mein armer kleiner Dean. Tut dir noch etwas weh? Soll ich den Schmerz wegpusten?" „Ach Halt die Klappe" bekam ich dann nur noch zurück. Lachend wand ich mich an Kate und fragte, ob ich noch bei etwas helfen könnte. Schließlich kam es selten vor, dass ich so früh fertig war, um noch beim Frühstück zu helfen und nicht nur schnell zu essen. Im Gegensatz zu Kate war ich kein Morgenmensch und brauchte meistens erst meine Zeit bevor ich wirklich munter wurde.

Als Lia dann runterkam, war alles für das Frühstück fertig vorbereitet und wir erwarteten sie lächelnd. Als sie hereinkam sangen wir alle zusammen „Happy Birthday". Solche Frühstücke wurden zu einem kleinen Ritual zwischen uns. Lia pustete die Kerzen auf dem Kuchen aus und verteilte die Stücke. Während wir unseren Kuchen aßen, packte Lia nebenbei die Geschenke aus. Von Dean und Kate bekam sie jeweils ein Buch, was Lia schon lange mal lesen wollte. Als sie mein Geschenk auspackte, begannen ihre Augen zu strahlen. Ebenso die Augen von Kate, welche fragte „Woher hast du das Armband her? Es ist wunderschön." Dean, der zwischen dem Armband und Kate hin und her schaute fragte auch woher. „Da wo man Schätze finden kann." sagte ich mit einem Augenzwinkern. Lia und Kate verstanden sofort, dass es aus dem Laden von hier war. Nur Dean schien eine längere Leitung zu haben, den sein Gesicht blieb nachdenklich. Während dem eigentlichen Frühstück bemerkte Lia, das mich etwas bedrückte. „Ich weiß es zu schätzen, dass du auf meinen Geburtstag Rücksicht nehmen willst Aria, aber jetzt Spuck schon aus, was dich beschäftigt." In der Tat beschäftigte mich ein Thema seit gestern Abend, nur war ich zu müde, um gestern noch darüber zu reden. Nach einem Blick in Lias aufforderndes Gesicht, gab ich mir selber einen Ruck. „Es stimmt, ja mich bedrückt etwas. Warum wolltet ihr, dass ich gestern sprechen sollte? Zu dir Lia würde es doch viel besser passen, du handelst immer erst nachdem du nachdenkst. Du bleibst ruhig in aufreibenden Situationen." Ich wollte noch mehr Punkte aufzählen, als ich auch schon von Lia unterbrochen wurde. „Ja das mag vielleicht stimmten, aber du bist diejenige, ohne die es das Rudel gar nicht geben würde. Du sagst uns, wen wir jagen, du kannst uns Informationen über die Wesen geben, du koordiniert unsere Jagd und von uns kämpfst du am besten. Klar, du redest manchmal bevor du denkst, aber du hast es gestern doch hervorragend gemeistert." „Genau," mischte sich nun auch Kate ein, „du hast uns gestern alle heil aus der Situation gebracht. Während ich darüber nachdachte, dass wir kämpfen müssten, obwohl ich das nicht wollte, hattest du eine Idee, wie wir alle, auch das andere Rudel ohne einen Kratzer aus der Situation kamen." Und was, wenn mir beim nächsten Mal nichts einfällt?" Und schon ergriff Dean das Wort „Dann hat entweder einer von uns eine Idee oder wir machen das Beste daraus. Wir folgen dir, egal wohin. Schließlich sind wir ein Rudel und eine Familie und die hält zusammen." Gerührt von ihrer Ansprache stand ich auf „Ich habe die besten Freunde, die man nur haben kann. Kommt her." Die drei standen ebenfalls auf und dann standen wir da, in einer großen Umarmung.

„Leute, ich will den Moment ja ungern zerstören, aber müsst ihr nicht zur Arbeit?" Mit einem Blick zur Uhr sprangen wir drei los, schnappten unsere Sachen und stürmten zum Auto. Erika stand beim Briefkasten. Als sie uns bemerkte wünschte sie uns einen schönen ersten Arbeitstag und beglückwünschte Lia zum Geburtstag. Keine zehn Minuten später standen wir alle vor dem größten Gebäude der Stadt. In großen Buchstaben stand über den Eingang „Clark Corporation". Es war eine Software-Firma, die mit anderen Firmen zusammenarbeitet und hier den Hauptsitz hat. Ich war nervös, denn von Computer verstand ich soviel, dass ich ihn gerade mal bedienen kann. Dean ist der, der sich mit Technik auskennt. Ich hoffe nur, dass das was ich kann für diese Firma erst mal ausreicht. Mit einem letzten Blick zwischen uns dreien, gingen wir rein und zum Empfang, um uns anzumelden. „Guten Tag, wir sind Aria Wood, Dean..." weiter kam Lia gar nicht, da wurde sie von der Empfangsdame schon unterbrochen. „Ah ja die Neuen. Freut mich euch hier begrüßen zu dürfen. Hier sind ihre Mappen, mit allen wichtigen Unterlagen und auch schon den Zugangsdaten zu unserem System. Mr. Mcgee sie müssen in die 2. Etage. Ms. Hopkins sie müssen in die 3. Etage und Ms. Wood sie müssen in die 5 Etage. Sie melden sich jeweils beim Empfang auf der Etage. Wir sehen uns." damit wand sie sich wieder ihren Computer zu. Wir gingen zu den Aufzügen. Als wir auf der 2. Etage ankamen, verabschiedeten wir uns von Dean. Bei der 3. Etage verabschiedete ich mich von Lia. „Viel Spaß dir da oben. Und denk dran, nach der Arbeit treffen wir uns mit Kate in der Bar." „Ich werde dran denken. Dir auch viel Spaß, bis nachher." Damit gingen die Aufzugtüren wieder zu. Oben angekommen stieg ich aus und schaute mich um. Vor mir war der Empfang, links konnte ich Konferenzräume erkennen und rechts Büros. Na dann mal los. „Guten Tag ich bin Aria Wood. Ich sollte mich hier melden." Eine junge Frau mit blonden Haaren und blauen Augen schaute von ihrem Computer auf. „Ah ja genau. Hallo ich bin Mia. Mr. Clark ist im Moment noch in einer Telefonkonferenz. Wenn du möchtest kannst du dir aber in der kleinen Küche hier um die Ecke einen Kaffee holen, während du wartest. Es könnte etwas dauern." „Alles klar, vielen Dank." Damit ging ich in den Raum, den sie mir gezeigt hatte. Ich nahm mir einen Becher und füllte ihn mit Kaffee. Ich wollte gerade wieder zu den Stühlen beim Empfang gehen, als ich bei der Ecke mit jemanden zusammenstieß. Und wie sollte es anders sein, ergoss sich der Kaffee über uns beide. „Oh das ..." Weiter kam ich gar nicht mit der Entschuldigung, da der Mann vor mir begann mich zu beschimpfen. „Passen sie gefälligst auf, wohin sie laufen. Haben sie keine Augen im Kopf?" Er verfluchte mich noch weiter, doch ich hörte ihm schon gar nicht mehr zu. Schnaubend wollte ich gerade etwas erwidern, als er mich einfach stehen ließ. Toll, erst mich beschimpfen und dann einfach stehen lassen, klasse. Meine Wut unterdrückend ging ich zu Mia und fragte wo die Toiletten seien. Sie blickte auf und war schockiert, „Oh Aria, was ist den mit dir passiert? Komm ich habe eine paar Feuchttücher in meiner Handtasche." Mit den Tüchern bewaffnet zog sie mich in die Toilette und werkelte an meiner Bluse herum, die das meiste abbekommen hatte. „Danke Mia, du hast wahre Wunder geschaffen." „Da nichts für, über weibliche Unterstützung auf dieser Etage freue ich mich. Da muss ich dich doch unterstützen, dait du bleibst. Aber leider kann ich auch nicht zaubern. Man sieht den Fleck immer noch etwas." Da man den Fleck eigentlich nur noch mit guten Augen sah, schnupperte ich vorsichtig an Mia. Bevor du wieder nachfragst, ja Mia ist ein Werleopard, kam auch schon Kiras Antwort auf meine noch nicht gestellte Frage. Ja ich bin mir immer sehr unsicher, seit ich mal zwei Wesen verwechselt hatte und es unschön endete. „Danke Mia. Man sieht den Fleck so gut wie gar nicht mehr." Damit gingen wir wieder zum Empfang. Dort redeten wir 5 Minuten, bis Mia einen Anruf entgegennahm. Daraufhin führte sich mich nach rechts den Flur entlang. Am Ende des Flurs, klopfte sie an und ließ mich eintreten. „Ah Ms. Wood, entschuldigen Sie bitte, dass sie warten mussten, aber Mr. Smith ist einer unserer wichtigen Partner, den konnte ich nicht so leicht abwürgen. Auch wenn ich das gerne getan hätte." sagte ein älterer Herr und erhob sich von seinem Stuhl, um mir die Hand zu reichen. Er hatte blaue Augen und dunkelbraunes Haar, welches schon einige graue Strähnen aufwies. Er war mir gleich sympathisch. „Setzen Sie sich doch. Mein Sohn sollte auch gleich kommen. In der zwischen Zeit können wir schon mal anfangen zu besprechen was ihre Aufgaben sein werden als Assistentin. Sie wurden uns ja wärmstens empfohlen, da hoffe ich sie leisten hier ebenso gute Arbeit." „Ich werde vom ersten Moment an mein bestes geben. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich mich mit Software und dergleichen noch nie beschäftigt habe." Lächeln antwortete mir Mr. Clark „Das ist kein Problem. Sie werden sich hauptsächlich um die Entwicklungsberichte kümmern, Budgetplanungen und was mein Sohn ihnen noch für weitere Aufgaben geben wird." Verwundert schaute ich ihn an. „Ich werde nicht ihre Assistentin?" „Nein, ich will mich in Zukunft immer mehr aus dem Geschäft ziehen. Meine Söhne werden das nicht alleine schaffen, auch wenn sie fest der Überzeugung sind. Mein einer Sohn ist im Moment auf Geschäftsreise. Alan, für den sie dann arbeiten werden, müsste eigentlich auch gleich kommen." Als hätte er es geahnt, ging die Tür auf. Als ich den Mann sah, der rein kam, dachte ich nur Oh Mist.

Die KitsuneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt