Kapitel 47

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Alan

Ich wendete mich Aria zu, da sie an meiner Schulter rüttelte. Ich fragte sie ob alles in Ordnung ist, da sie sehr bleich aussah. Kümmere dich lieber wieder um die anderen Frauen, eine von denen könnte unsere Mate sein, das Gefühl dass sie hier ist verstärkt sich, knurrte mich Aiden an. Ich bin doch schon den ganzen Abend dabei, mich um sie zu kümmern, aber dass einzige was ich weiß ist, dass ich hoffe, dass es keine von denen ist. Ich konzentrierte mich wieder auf Aria, die ihren Kopf schüttelte. „Was ist passiert?" fragte ich sie besorgt. Doch bevor sie zu einer Antwort ansetzen konnte, kam mein Bruder. Seit wann war mein Bruder hier? Und warum entschuldigt er sich bei Aria? Viel wichtiger, warum schaut er mich böse an? Ich stellte ihm die Fragen. Doch bevor einer von beiden antworten kann, kommt Mr. Greyson und bittet um Aria. Das kann er vergessen, sie wird nicht mitgehen. Doch sie überraschte mich, widerwillig ging sie mit ihm zur Tanzfläche. Ich wandte mich an Nick, der ihr besorgt hinterher schaute. „Nick?" knurrte ich schon fast und verlangte so nach Antworten. „Seit dem Essen, was soll deine Mate von dir denken, wenn du dich so um andere Frauen kümmerst, dass du nicht einmal mitbekommst, dass ich, dein Beta dazu komme?" fragte er mich vorwurfsvoll. „Aiden spielt verrückt, vor dem Essen kam dass Gefühl wieder auf, dass meine Mate hier ist, nur viel stärker als in der Firma. Aiden hat sich dann auf die Frauen neben mir gestürzt. Erst als Aria an mir rüttelte, konnte ich Aiden wieder einsperren. So jetzt sag mir aber, warum Aria mit Mr. Greyson mitgegangen ist, sonst flippe ich aus. Sie wollte das anscheinend nicht und doch geht sie mit?" gestand ich ihm. „Er hat sie ersteigert. Eigentlich dachte ich, dass du ihren Tanz ersteigerst. Ich konnte ja nicht ahnen, dass die Frauen neben dir wichtiger sind. Und jetzt komm, man darf gleich abklatschen." forderte Nick mich auf. Das brauchte er mir nicht zweimal sagen. Wir kamen am Rand der Tanzfläche an, als die ersten abklatschten und die Frauen erlösten. Ich suchte Aria und ging sofort zu ihr, um sie zu erlösen von Mr. Greyson, der seine Hand gefährlich nah bei ihrem Hintern hat. Ich musste mich stark zusammenzureißen, um nicht zu knurren. Warum sollte ich knurren? Ich war nicht ihr Freund. Als ich abklatschte, kam Aria förmlich in meine Arme geflüchtet. Schuldbewusst, da es mein Nichthandeln war, wodurch sie mit ihm tanzen musste, entschuldigte ich mich. Sie stritt es ab, da ich sie ja gerettet hätte. Ich beließ es dabei. Je länger wir tanzten, desto mehr entspannte sich Aria wieder. Ich genoss es mit ihr zu tanzen, auch ich und vorallem Aiden wurden immer ruhiger. Nach ein paar Tänzen gingen wir wieder zu meinem Bruder der abseits der Menge stand. Er lächelte uns entgegen. Ehe ich schauen konnte, entschuldigte sich Aria. Verwundert schaute ich ihr noch kurz hinterher, bevor ich mich wieder meinem Bruder zuwendete. „Und?" „Er müsste die Gala zusammen mit seinem Sohn verlassen haben." antwortete mir Nick grinsend. Ich hob meine Augenbraue, bekam aber keine Antwort von ihm. „Wie auch immer, sobald wir wieder zurück sind, werde ich die Zusammenarbeit kündigen. Hast du was dagegen einzuwenden?" „Nein. Ich freue mich nur, wenn ich endlich wieder nach Hause zum Rudel kann." entgegnete er mir niedergeschlagen. „Komm, diesen einen Monat schaffst du auch noch. So gut wie du wäre ich bei den ganzen Treffen nie gewesen. Du hast einige gute Deals rausgeschlagen." Ich lächelte ihm aufmunternd zu. Toilette! Sprach Aiden. Was? Wir müssen zur Toilette, JETZT knurrte er. Warum denn? Keine Ahnung, ist so ein Gefühl und jetzt mach hinne, befahl er mir. Schon gut ich gehe ja schon. „Ich bin kurz auf der Toilette." verabschiedete ich mich nun auch von Nick, welcher nur nickte. Er vermisste das Rudel. Klar würde ich auch, wenn ich über drei Monate schon weg bin und noch einer mir bevorsteht. Ich näherte mich der Toilette und Aiden wurde immer unruhiger. Mensch Aiden, was hast du denn? Ich weiß auch nicht, es ist so als würde dort was schlimmes passieren und nur wir können es aufhalten. Ok, ich bin ja schon davor. Ich hörte ein Schmatz-Geräusche und Schluchzen. Ich kann da doch jetzt nicht rein, wenn.. Doch kannst du, da sind auch Schluchzen und jetzt rein mit dir, sonst übernehme ich die Kontrolle, unterbrach mich Aiden. Ich öffnete also die Tür und was ich sah, ließ mich erstarren.

Aria war tränenüberströmt und hatte einen roten Abdruck auf ihrer Wange. Mr. Greyson presste sie an die Wand und verging sich an ihr. Ich sah nur noch rot. Ich riss ihn von ihr, wodurch sie zu Boden sackte. Ich schlug auf Mr. Greyson ein und hörte ein Knacken. Das war dann wohl seine Nase. Ein leises und schwaches „Alan?" ließ mich innehalten. Ich drehte mich wieder zu ihr um und eilte dann auf Aria zu. Besorgt fragte ich sie „Wie geht es dir? Hat er?" Sie schüttelte den Kopf, was mich erleichtert ausatmen ließ, immerhin nicht das. Ich nahm ihr Gesicht vorsichtig zwischen meine Hände und schaute mir ihre Wange an. Auf dieser konnte man den Handabdruck einer Ohrfeige sehen. Da er sich schon abzeichnet, muss sie sehr hart gewesen sein. „Bringst du mich bitte hier weg?" fragte Aria zittrig. „Natürlich, komm ich bring dich auf unser Zimmer. Ich muss nur Nick Bescheid geben, wenn es für dich in Ordnung ist?" antwortete ich ihr. Sie nickte nur. Ich zog sie vorsichtig auf und gingen dann aus der Toilette heraus. Aria klammerte sich an mich, als wäre ich ihr Rettungsring. Aber wahrscheinlich war ich das auch. Ich bewahrte sie gerade vor dem Zusammenbruch, hoffe ich zumindest. Nick? Komm bitte mal näher zu den Toiletten und dem Aufzug, teilte ich ihm per Mind-Link mit. Wenig später trafen wir auf Nick. „Mein Gott Aria, was ist passiert, geht es dir gut?" Doch sie reagiert gerade gar nicht auf ihn, sondern klammerte sich nur noch stärker an mich. Also antwortete ich „Greyson liegt bewusstlos auf der Herrentoilette. Kümmere dich darum." Nick nickte und verschwand.

Ich ging mit Aria dann auf unser Zimmer. Vorsichtig fragte ich „Möchtest du deine Klamotten wechseln?" Sie blickte zuerst abwesend drein und ich dachte schon sie antwortet mir nicht, als sie leicht nickt. Ich reichte ihr ihre Schlafsachen, doch sie reagierte wieder nicht. Das wird dann wohl der Schock sein. „Soll ich dir helfen?" fragte ich sanft und wieder kam erst nach kurzer Zeit ein nicken. Ich zog ihr also vorsichtig das Kleid aus, darauf bedacht, sowenig wie möglich ihre Haut zu berühren. Als das Kleid zu Boden fiel, nahm ich ihr Schlaf-t-Shirt und zog es ihr über. Ich setze sie auf das Bett und zog ihr ihre Hose an, die sie immer trug. „Den BH muss du dir selber ausziehen, da gehe ich nicht nach heute ran." Ganz langsam bewegte sie sich und zog sich ihren BH aus und gab ihn mir. Ich legte alles auf einen Stuhl und drehte mich dann zu Aria, die auf der Bettkante saß und auf ihre Hände schaute. Ich ging vorsichtig auf sie zu und legte sie hin. Dann deckte ich sie zu und wollte gehen, als sie mich an meinem Handgelenk zurück hielt. „Kannst du.." sie brach ab, es fiel ihr wohl schwer zu fragen, „Kannst du dich bitte zu mir legen?" Ich schaute in ihr Gesicht. Sie hatte leicht rosa farbene Wangen. Nein, nur Mate darf neben uns liegen, begehrte Aiden auf. Komm schon Aiden, nur heute Nacht. Meine Mate würde bestimmt wollen, dass wir sie trösten, versuchte ich ihn zu überreden. Ich bekam von ihm nur ein Knurren aber keine weiteren Wiederworte. So machte ich das Licht aus, zog mir schnell meine Schlafsachen an, wozu dieses Mal auch ein T-Shirt gehört und legte mich dann zu ihr ins Bett. Langsam kam sie auf mich zu und blickte mich fragend an. Ich nickte und sie klammerte sich wieder an mich, als würde sie Schutz suchen. Damit sie sich wohler fühlte, legte ich auch vorsichtig meine Arme um sie. Es dauerte nicht lange und ich hörte ihren gleichmäßigen Atem. Dies zeigte mir, dass ich auch schlafen könne und war wenig später ebenfalls eingeschlafen.

Die KitsuneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt