Kapitel 33

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Aria

Vielleicht habe ich etwas überreagiert, eben bei Alan. Aber was fällt ihm ein, zu sagen ich solle die anderen nicht anstecken. Pff, als wenn ich das könnte. Wobei, wenn es funktionieren würde, würde ich zu aller erst zu diesem einem Kunden von der letzten Firma gehen. Er meinte ich solle mich nicht so anstellen, es könne ja gar nicht wirklich so schmerzhaft sein. Zudem solle ich mich einkriegen. Wenn es mir in dem Moment nicht so dreckig gegangen wäre, ich wüsste nicht was ich mit ihm gemacht hätte. Ich finde, solange ein Mann keine Periode selber hat, darf er sich auch nicht beschweren. Aber ich schweife zu sehr ab. Eine Gala, genauer gesagt eine Spenden-Gala. Das wird spaßig, ich freue mich. Ich hoffe nur, dass ich nachher dann auch eingeladen werde, schließlich hatte Alan gemeint, dass die Einladungen schon draußen sind. Ich konzentrierte mich wieder auf meine Arbeit für den restlichen Tag.

Am nächsten Morgen ging es mir schon viel besser. Ich hatte zwar meistens zwei bis drei Tage Schmerzen und Stimmungsschwankungen, doch vergingen diese auch schnell wieder. Ich zog mir eine dunkel blaue Stoffhose, eine weiße Bluse und einen Blazer passend zur Hose an. Meine Haare band ich mir zwar wieder zu einem Dutt, aber dieses Mal war er immerhin ordentlich.

Als ich aus dem Fahrstuhl stieg begrüßte Mia mich schon „Ah ich sehe, der gestrige Zustand hält entweder nur kurz an oder du bist durch für diesen Monat" Gespielt niedergeschlagen antworte ich ihr „Leider das erste. Aber jetzt nochmal zu gestern. Es tut mir Leid, wie ich dich behandelt habe. Du hast es definitiv nicht verdient, dafür bist du viel zu süß." Erbost sagte Mia „Süß? Hast du gerade wirklich süß gesagt?" und zog dabei einen Schmollmund. Auf diesen zeigend meinte ich „Da, wegen so etwas bist du süß. Aber ich glaube durch aus, dass du dich auch zu wehren weiß und deinen Erik fest im Griff hast?" Das letzte ließ ich wie eine Frage klingen, schließlich wusste ich das noch nicht mit Sicherheit, aber so wie sie ihn manchmal bei unseren gemeinsamen Essen angeschaut hatte, wenn er sie näher ziehen wollte oder anderes wollte und er es dann meistens gelassen hatte, glaubte ich es. Und zum ersten Punkt, ich mein sie ist ein Werleopard, da muss sie sich wehren können. Spätestens als Leopard. Während ich so darüber nach dachte kam Mia hinter dem Empfangstresen hervor und umarmte mich, dabei nuschelte sie „Schon okay. Du bist meine Freundin, du darfst so etwas sagen." Dies ließ mein Herz schmelzen, abgesehen von meinem Rudel hatte ich sonst keine Freunde. Klar mit meiner letzten Chefin verstand ich mich echt gut, aber sie war halt meine Chefin und andere Kontakte hatte ich nicht wirklich. Ich gab ihr ein „Danke" zurück und löste mich dann auch aus der Umarmung und ging nach einer Verabschiedung in mein Büro. Dort arbeitete ich auch einige Zeit, bis ich von meinem Handyklingeln gestört wurde. Als ich nachschaute wer es war, nahm ich freudig ab. „Chris, wie geht es dir?" „Mir geht es gut, aber wo seid ihr? Ich stehe vor eurer Wohnung und musste erfahren, dass ihr nicht mehr hier wohnt." meinte er vorwurfsvoll. Ohje, ich hatte ihn noch gar nicht angerufen gehabt, seid wir in Dream-City sind. Mist. „Es tut mir so unglaublich Leid. Wir sind weitergezogen in eine Stadt namens Dream-City." sagte ich schuldbewusst zu ihm, dabei drehte ich mich zu den Fenstern um und sah hinaus. „Da wollte ich meiner Schwester mal eine Freude machen und sie nach einem Jahr wieder besuchen und dann ist sie nicht mehr in der Stadt. Na toll, ich hätte nur einen Tage Zeit gehabt, aber das lohnt sich wohl jetzt nicht mehr. Kannst du mir wenigstens ein leckeres Restaurant empfehlen wo ich essen kann, bevor ich mich auf den Rückweg begebe?" „Es tut mir wirklich Leid Chris. Aber zwei Straßen weiter ist ein Italiener, die Pizza und Pasta sind da sehr gut." Von meinem Bruder bekam ich nur ein „Hmpf" als Antwort. „Glaub mir, ich würde die Pizza auch viel lieber mit dir zusammen essen, wobei ich bezweifle, dass du überhaupt etwas abbekommen hättest." versuchte ich ihn aufzumuntern, was mir zum Glück gelang. Chris fragte schon viel freundlicher „Verteidigst du dein Essen immer noch wie früher?" „Dean meint sogar es wäre schlimmer geworden." „Schlimmer als eine Gabel in die Hand zu bekommen?" „Du wolltest mir meine heißgeliebten Spaghetti klauen. Jeder der mich kennt weiß, dass ich meine Nudeln aufs erhebliche verteidige, da kann es schon mal passieren, dass deine Hand zwischen meiner Gabel und dem Tisch kommt, wenn man nicht aufpasst." verteidigte ich mich, auch wenn ich grinsen musste bei der Erinnerung. An der Art, wie mein Bruder sprach, erkannte ich, dass er auch ein Lächeln im Gesicht hatte. „Na ist ja auch egal. Pass auf dich auf, dort wo du bist. Und grüß mir die anderen von mir." „Werde ich. Pass du auf dich auf. Ich hab dich lieb Chris." „Ich dich auch, bye" „Tschüss" damit legte ich auf und drehte mich wieder um und erschrak. Alan saß grinsend in einem Stuhl vor meinem Schreibtisch. „Wie lange sitzen Sie dort schon?" fragte ich, während ich mich von dem Schreck erholte. „Sagen wir so, ich weiß jetzt, dass ich ihnen keine Nudeln klauen sollte, wenn ich meine Hände behalten will." gab er immer noch grinsend zu. Bei seinen Worten wurde ich rot. Immerhin haben Chris und ich nicht über Kitsune gesprochen. Bevor ich ihn fragen konnte, was er hier macht, griff es fast schon mechanisch nach seinem Handy und tat so als würde er telefonieren. Wenn ich ein Mensch wäre, würde ich es ihm auch abkaufen, aber dem war ja nicht so. So wusste ich, dass er per Mind-Link kommunizierte und so wie sich sein Gesicht veränderte schien es nicht angenehm zu sein. Als er sein Handy sinken ließ fragte ich ihn „Alles okay?" Ich bekam nur ein abweisendes „Ja. Nein, ich muss los." von Alan zu hören, als er auch schon aufsprang und beinahe aus meinem Büro stürmte. Dies verhieß nichts gutes.

Die KitsuneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt