Die Kitsune

Kapitel 16

Aria

Nachdem ich mir einen Überblick über den Aufbau der Unterlagen gemacht hatte, fing ich an die Unterlagen durchzugehen. Dabei schrieb ich mir auch auf, welche Abteilungen es waren, ich wollte bei denen mal nachfragen, warum die Unterlagen zu spät kommen. Als ich fertig war und auf die Uhr sah, erschrak ich. Gott, seit einer Stunde sollte ich in der Bar sein, Lia wird nicht gerade begeistert sein. Schnell ordnete ich die Unterlagen und wollte sie in das Büro von Alan bringen, allerdings kam ich nur bis zur Tür, da diese abgeschlossen war. Super, der kann was hören morgen. Genervt ging ich wieder zurück, legte die Unterlagen auf meinen Platz und zog mich schnell an. Auf dem Weg nach draußen, machte ich nochmal auf der Toilette halt und begutachtete mich. Meine grünen Augen schauten mir müde entgegen und auch von meiner Frisur war nicht mehr viel zu erkennen, da ich die Angewohnheit hatte, mir durch das Haar zu fahren, wenn ich mich konzentriere. Da ich ohne Hilfsmittel sie nicht wieder richten konnte, ließ ich mein Haar offen und versuchte wieder etwas Ordnung in sie zu bekommen. Als ich dann mit meinem Erscheinungsbild einigermaßen zufrieden war, beeilte ich mich zur Bar zu kommen.

Zum Glück war sie nicht weit entfernt. Ich wäre beinahe an der Bar vorbei gelaufen, wenn in dem Moment die Tür nicht aufging und ich die Musik und die Menschen von drinnen hörte. Von außen wirkte sie ziemlich unscheinbar. Drinnen war sie sehr gemütlich eingerichtet. Auf der rechten Seite befand sich der Bartresen und links war eine kleine Bühne, wo eine kleine Band spielte. Vor der Bühne tanzten einige zur Musik, welche nicht schlecht war. Abgesehen von der Tanzfläche, standen überall im Raum verteilt Tische und Stühle. An den Wänden waren Sitzbänke, die kleine Nischen erschafften, sodass man ein bisschen Privatsphäre hatte. Nachdem ich mir einen Überblick verschafft hatte, suchte ich nach den anderen. Dies war gar nicht so schwer, da mich Lia schon entdeckt hatte und mich böse anfunkelte. Oh, bei dem Blick kannst du dich auf was gefasst machen, warnte mich Kira vor. Danke, das weiß ich auch. Ergebend lief ich auf den Tisch am Rand des Raums zu. Als ich ankam sagte ich Reuevoll „Es tut mir so Leid, dass ich zu spät bin Lia. Wie kann ich es wieder gut machen?" „Hm, du könntest uns noch eine Runde ausgeben, aber zuerst erklärst du mir, warum du zu spät bist!" erwiderte Lia, aus deren Blick ein wenig der Wut gewichen ist. Ich nickte und erzählte, auch für Kate nochmal von Anfang an, über den Kaffee-Fleck, das Grinsen von Alan, bis hin zu dem Berg von Unterlagen, die ich durchschauen sollte. „Es tut mir wirklich leid Lia, aber ich konnte schlecht am ersten Tag sagen, dass ich das nicht mache?" „Schon gut Aria, ich verstehe dich, da kommt bestimmt noch ein Kampf mit dem Chef auf dich zu. Aber bevor wir jetzt weiter reden, holst du uns eine weitere Runde." „Mach ich." froh das Lia mir verzieh, sprang ich auf. „Ich komme mit." kam es von Dean. Zusammen gingen wir dann zum Bartresen, wo ich die nächste Runde bestellte. „Wirklich alles okay bei dir?" kam es da von Dean. „Ja, warum fragst du?" „Ich mache mir nur Sorgen um dich. Brauchst du Hilfe mit dem Chef?" fragte er besorgt. „Nein, wie ko.." weiter kam ich nicht, da ich dann tatsächlich Alan in einer Gruppe entdeckte. „Pff, und dass ist sein wichtiger Termin, weshalb er schon um 16 Uhr gehen musste, weil er sich wegen mir noch umziehen musste?" äußerte ich aufgebracht. Dean folgte meinem Blick. „Wer von ihnen ist den unser Chef? Mia und ihren Mate erkenne ich, wie hieß der noch gleich?" „Erik. Und unser Chef ist der Große dort, mit den hellbraunen Haaren und den blauen Augen." erklärte ich ihm. „Aha. Wenn ich mir sein Hemd so anschaue, bezweifle ich fast, ob er sich überhaupt umgezogen hat." kam es schmunzelnd von Dean. „Was?" wütend wollte ich näher gehen, als Dean mich an meinen Oberarm zurück zog. „Beruhige dich. So kenne ich dich doch gar nicht. Warum regst du dich denn jetzt so auf?" versuchte Dean mich zu beruhigen. „Hätte er mich in den Aufbau der Unterlagen eingewiesen und hätten wir sie aufgeteilt, dann hätten wir beide pünktlich Schluss machen können. Außerdem hatte er die Unterlagen auch schon morgens." schimpfte ich. „Du machst die Sache größer als sie ist. Ja er hätte dir helfen können, aber sehe es mal so, es könnte auch eine Prüfung deines Können sein und eine kleine Rache für den Kaffee. Du regst dich doch nur auf, weil du dadurch zu spät gekommen bist." Schon milder gestimmt antworte ich „Wahrscheinlich hast du Recht. Aber wann haben wir schon etwas zu feiern?" traurig wandte ich mich von der Gruppe ab und Dean zu. „Komm her meine Kleine" damit breitete Dean seine Arme aus und zog mich in eine Umarmung. „Danke, die habe ich gebraucht." und löste mich aus seiner Umarmung. Ich griff nach den Gläsern und ging wieder zu Lia und Kate.

Insgesamt wurde es noch ein schöner Abend. Ich versuchte Alan und vor allem den Kaffee-Fleck zu ignorieren. Dies klappte auch ziemlich gut, bis auf die Situation, wo Mia uns entdeckte. Mit einem Lächeln löste sie sich aus der Gruppe, um Alan und kam auf uns zu. „Hallo, na was macht ihr hier?" „Hallo Mia, darf ich dir Kate vorstellen, meine Freundin." stellte Dean sie vor. „Hi, schön dich kennenzulernen. Wir feiern Lia's Geburtstag." „Du hast Geburtstag? Und hast heute nichts gesagt?" rief Mia empört. Kurze Zeit später stand Erik dann neben ihr. „Was ist los, warum schreist du?" Irgendwie ja schon süß, wenn man jemanden hat, der sofort kommt, wenn man Schreit. Stopp Aria, deine Gedanken gehen in die falsche Richtung. „Lia hat heute Geburtstag und hat uns nichts gesagt." klärte Mia Erik auf. „Und hast du ihr dann wenigstens jetzt Gratuliert? Herzlichen Glückwunsch Lia." sagte Erik und wand sich von Mia an Lia. „Oh man, das tut mir Leid Lia. Herzlichen Glückwunsch. Kommt doch mit zu uns und dann bestellen wir euch noch eine Runde?" Plötzlich durchfuhr mich ein starkes Kribbeln. Eines woran ich unterscheiden kann, ob jemand einfach gesagt gut oder böse ist. Da es so stark ist und ich nicht bewusst darauf geachtet hatte, muss die Person ziemlich böse sein oder es sich um eine Gruppe handeln. Von der Heftigkeit überwältigt zuckte ich zusammen. Dean und Kate verwickelten Mia und Erik in ein Gespräch, in dem Dean Kate vorstellte. Was hast du? Kam es auch schon von Lia. Wir müssen hier raus und zwar so schnell wie möglich. Ich erkläre es auf dem Weg. Antwortete ich ihr. „Auf deine Frage von eben Mia," wendete Lia sich an Mia, „danke für das Angebot, aber wir wollten jetzt gehen. Ist ja schon spät geworden und ansonsten wird es für unseren Spaziergang auch zu spät." Man ist Lia gerissen, und schon hat sie vorgesorgt, sollten wir erwischt werden kam es anerkennend von Kira. „Oh, schade, aber da kann man nichts machen. Sehen wir uns dann in der Mittagspause?" „Gerne, bis morgen." verabschiedete ich mich und zog die anderen mit mir hinaus.