Die Kitsune

Kapitel 21

Aria

„Was war das denn?" stellte Dean die Frage, die sich jeder von den dreien stellte, als wir wieder im Keller standen. Während ich mich wieder umzog antwortete ich „Anscheinend habt ihr mich irgendwie zum Alpha gemacht, denn ich konnte mit Alan reden." Nun sahen mich alle drei sprachlos an. Unbeeindruckt, da ich schon etwas Zeit hatte, darüber nachzudenken, zog ich mir wieder meine ‚normalen' Sachen an. Lia war die erste die sich wieder gefangen hat. „Hm, aber passen würde es zu dir. Du führst uns ja auch in irgendeiner Weise an, da ist es eigentlich nur logisch, dass du ein Alpha bist." während sie das sagte, machte sie bei Alpha Anführungszeichen. „Was sollen denn die Anführungszeichen bedeuten?" Jetzt schien auch Dean sich wieder gefangen zu haben und erklärte „Wahrscheinlich meint Lia damit, dass bei uns Kitsune es keinen Alpha gibt." „Und wieso konnte ich dann mit Alan per Mind-Link reden, wenn ich kein Alpha bin?" „Lass mich doch mal ausreden, bei uns Kitsune gibt es keinen Alpha in dem Sinne, wie es einen bei einem Wolfs-Rudel gibt. Der oder auch die Anführer*in von Kitsune wird als Vertraute von Inari angesehen, da sie meist im engen Kontakt mit unserer Göttin stehen. Die anderen Kitsune müssen der Vertrauten die Treue schwören, damit sie als Anführerin auch mit anderen Anführern kommunizieren kann." vervollständigt Dean seine Erklärung. „Schön und gut, aber ich stehe in keinem Kontakt zu Inari und die Treue habt ihr mir auch nicht geschworen, also wie zum Teufel konnte ich mit Alan reden?" fragte ich aufgebracht. Ich wollte nicht die Anführerin unserer kleinen Gruppe sein, wie konnte jemand ein guter Anführer sein, wenn man regelmäßig jemanden töten muss, damit man nicht aus versehen seine eigenen Freunde umbringt?

„Ich glaube," meldete sich nun auch Kate, „dass als wir entschieden haben, dass du reden sollst und am nächsten Morgen wir dich überzeugt haben, dass wir damit dir unsere Treue geschworen haben. In gewisser-weise haben wir gesagt, dass wir dir überall hin folgen würden und kommt das nicht Treue oder auch Loyalität ziemlich nahe?" „Ja und da du ein Schatten-Kitsune bist, muss Inari dich irgendwie ausgewählt haben, ansonsten kämen Schatten-Kitsune doch häufiger vor." stimmte Dean Kate zu. Da hat Dean nicht unrecht, Inari hat uns ganz bewusst ausgewählt, wir oder eher ich standen mit Inari in engen Kontakt, als sie mich wandelte, meldete sich nun auch Kira. Ergeben ließ ich meine Schulter sinken. „Ich will nicht, dass sich in unserer Gruppe etwas verändert. Wenn ich die Vertraute Inari's bin, wie Dean sagte, dann wäre ich doch höher als ihr und das möchte ich nicht. Ich möchte dass wir wie bisher unsere Entscheidungen gemeinsam treffen, dass hat doch bis jetzt sehr gut funktioniert." flüsterte ich fast schon. Lia kam auf mich zu und meinte „Wenn du es so möchtest, dann können wir das auch so machen, schließlich bist du die Vertraute Inari's. Dann verhalten wir uns wie immer, außer wie müssen mit anderen Rudeln oder Gemeinschaften kommunizieren, dann bist du unsere Anführerin. Na wie klingt mein Vorschlag?" Sanft lächelte ich und musste gar nicht lange überlegen. „Damit könnte ich leben." und zog Lia in eine Umarmung. Kate und Dean kamen auch dazu., wobei Dean noch sagte „Puh, da bin ich aber froh, wen hätte ich dann noch ärgern können?" Daraufhin bekam er von mir einen auf den Hinterkopf.

Am nächsten Morgen weckte mich nicht mein Wecker, dass wäre zu schön gewesen. Nein, ich wurde wach, weil ich einen Schwall Wasser abbekam. „Na los Schlafmütze, dein Wecker ist anscheinend in der Nacht stehen geblieben, du bist schon zu spät dran." sagte Dean schadenfroh und hielt sich vor Lachen den Bauch, als er mein Gesicht sah. Dean schaffte es immer wieder meine kindische Seite hervor zu locken, weshalb ich mich auf ihn stürzen wollte. Leider verhedderte sich mein Bein in der Decke, wodurch ich nicht auf Dean landete sondern vor ihm auf dem Boden. Dies veranlasste Dean dazu, noch mehr zu lachen. Na warte, gleich spürst du selber wie weh das tut. Ich stellte mir also den Schmerz von eben vor und griff nach Dean's Knöchel. Ehe Dean bemerkte was ich vor hatte, hörte er auf zu lachen und hielt sich den Kopf. „Ouh, das war gemein." Während ich mich von meiner nassen Decke befreite antwortete ich ihm „Nein, gemein war es, mich mit kalten Wasser zu wecken. Das kannst du auch gleich mal wieder trocknen und verschwinden lassen." „Das war doch nicht kaltes Wasser" rief Dean empört. Leiser und eher zu sich selber meinte er „Ich zeig dir noch was kaltes Wasser bedeutet, mach dich darauf bereit." Beruhigend klopfte ich ihm auf den Oberarm und schnappte mir dann meine Sachen, denn mit einer Sache hatte Dean Recht, ich war viel zu spät.