Kapitel 42

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Aria

Nachdem wir meinen Koffer in dem Auto von Alan verstaut haben, stiegen wir ein und fuhren los. Nach einiger Zeit fing Alan an zu sprechen: „So du kennst also meine Großmutter?" „Ja, sie hat uns am ersten Tag regelrecht überfallen und eingeladen zum Kuchen essen. Ich mag sie, sie ist nett." Darauf antwortete Alan nicht mehr und eine unangenehme Stille entstand. Nach einer Stunde reichte es mir und ich sprach Alan darauf an. „Ich finde es nur komisch, dass meine Großmutter euch eingeladen hat, ohne dass sie euch kennt. So kenne ich sie gar nicht. So wie sie zu dir und wahrscheinlich den anderen ist, ist sie sonst nur innerhalb unserer Familie, seit.." er brach an. „Seit was?" versuchte ich ihn zum weiter sprechen zu bewegen. Nach einem Seufzen begann er. „Früher war sie zu jedem freundlich und offen. Dann starb ihr Mann, also mein Großvater. An dem Verlust wäre sie beinahe selbst gestorben, allerdings brauchten ihre Kinder sie, also meine Mutter. Nach einem weiteren Schicksalsschlag zog sie sich immer weiter zurück. Freundlich war sie zwar immer noch, aber sie verschloss sich vor jedem, besonders vor Fremden. Das war auch einer der Gründe, warum sie meiner Mutter und damit meinem Vater die Leitung übergab, sobald sie sich gefunden hatten. Es hat Jahre gebraucht, bis meine Eltern und später Nick und ich zu unserer Großmutter wieder durchdringen konnten." Ich war betroffen. Mir tat Erika leid. Ihr Mann war bestimmt ihr Mate gewesen und normalerweise stirbt der jeweils andere Partner auch, wenn der eine stirbt. Das muss schrecklich für sie gewesen sein. Ich legte meine Hand vorsichtig auf Alans Oberarm und drückte leicht zu. Das erzählen war ihm schwer gefallen. Als er meine Hand spürte, sah er kurz zu mir und lächelte dankbar. Die Stille die nun im Auto herrschte war eine angenehme und blieb die restliche Fahrt über bestehen.

Nach weiteren 3 Stunden Autofahrt kamen wir in Brivale an. Die Stadt war riesig. Ich spürte mehrere Wesen, die ich normalerweise jage. Doch wurde dies für mich schwer, schließlich war ich hier zum arbeiten und wegschleichen konnte ich mich nur nachts, wenn alles schlief und ich alleine war. Hoffentlich werden wir nicht an jedem Abend ein Geschäftsessen haben, betete ich. Als wir am Hotel ankamen, wo auch gleichzeitig die Gala in ein paar Tagen stattfinden wird, staunte ich nicht schlecht. Es war ein elegantes Hochhaus. Vor den Türen standen Mitarbeiter und halfen den Hotelgästen. Alan hielt und sofort kam jemand und nahm das Auto ab und ein anderer holte unsere Koffer. Als wir durch die Türen gingen blieb mein Mund leicht offen. Der Boden war aus Marmor, in der einen Ecke waren mehrere Sessel und ein Kamin. Daneben war ein Schild mit dem Hinweis ‚Bar'. In der Mitte stand ein Tisch mit einem Blumenbouquet darauf. Die andere Seite war von der Rezeption gesäumt. Warum auch immer, fühlte ich mich gerade wie Vivian Ward. Ich gehörte nicht in diese gehobene Welt. Alan anscheinend schon, der ging ohne sich groß umzusehen auf die Rezeption zu und checkte uns anscheinend ein. Er war es gewöhnt, solch ein Luxus. Als Chef eines Unternehmen, konnte er sich bestimmt einiges leisten. Der Unterschied zu Vivian und mir war, dass ich nicht für den Aufenthalt hier bezahlt werde. Doch wirst du, wendete Kira lachend ein. Häh wie meinst du das? Na das ist hier Arbeit, du wirst hier für auch bezahlt, versuchte Kira es erneut. Dann ging mir ein Licht auf. Oh Gott Kira! Aber ich verkaufe meinen Körper nicht! Außerdem werden wir in getrennten Zimmern schlafen, versuchte ich mich wieder aus der Schlinge zu ziehen. Bevor Kira mir antworten konnte, hörte ich ein lautes „Was?" von Alan. Schnell machte ich mich auf den Weg zur Rezeption und stellte mich neben Alan. „Was ist denn los?" fragte ich Alan und strich ihm beruhigend über den Arm. Dies schien zu helfen, denn Alan sprach nun ruhiger „Der Typ hier will mir sagen, dass wir eine Suite gebucht haben und keine zwei Zimmer." Ich schaute zu dem ‚Typ', welcher schon ganz rot war. „Und wo ist das Problem?" Bevor der Typ, ich kannte seinen Namen immer noch nicht, antworten konnte fing Alan wieder an. „Die Suite ist die Hochzeitssuite. Das heißt ein Zimmer, mit einem Bett." Darauf wusste ich dann auch keine Antwort mehr. Ich hörte nur Kira, die mich jetzt noch mehr auslachte. So viel zu ‚Außerdem werden wir in getrennten Zimmer schlafen', ich schmeiß mich weg, konnte ich dann noch aus ihrem Gejapse verstehen. Während ich mich auf Kira konzentriert hatte, ist der Typ seinen Vorgesetzten holen gegangen. Als dieser kam, musste ich mich stark zusammenreißen. Er sah dem Hotelmanager aus dem Film wirklich zum verwechseln ähnlich. Alan versuchte die Situation zu klären.

Im Endeffekt standen wir jetzt in der Hochzeitssuite. Durch die Gala und ein Stadtfest, waren alle Hotels und Pensionen ausgebucht. Uns blieb also gar nichts anderes übrig. Der Hotelmanager versprach, das nächst mögliche Zimmer uns zu geben, falls eines leer wird. Ich glaubte nicht daran. Na toll, ich bin mit meinem Chef auf einer Geschäftsreise und wir müssen uns ein Zimmer teilen. Ich werde also die ganze Zeit mit Alan zusammen sein und kann somit das Jagen vergessen. Geht es eigentlich noch klischeehafter?

(Kommt ihr auf den Film, den ich meine? Und habt ihr eine Idee, welcher Schicksalsschlag gemeint ist? Ich habe ihn schon einmal beschrieben.)

Die KitsuneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt