Milliarden

354 9 4
                                    

Spontanes Aufschreiben meiner Gedanken zum neuen Song von Silbermond „Milliarden" (> große Empfehlung für diesen Song 🤍)

Wieder einmal bin ich gefangen in dieser unendlichen Dunkelheit. Ich seh mich um...Gibt's da noch irgendetwas anderes als diese quälende Finsternis? Ich halt die Hand ins Licht, doch sofort ist es verschwunden. In meinem Inneren fühl ich alles, aber gleichzeitig auch nichts. Leere in meinem Körper und um mich rum. Eine unheimliche Stille legt sich neben mich. Gibt es einen Ausweg aus dieser Hölle? Es fröstelt mich, eine Gänsehaut läuft über meinen Körper. Ein Schatten streunt durchs Zimmer, wie ein schwarzes Tier, das nach mir greift und mich zerfrisst. Lass mich, geh weg von mir! Oder soll ich mich dir lieber hingeben? Vielleicht erlöst du mich, vielleicht hört dadurch endlich alles auf...Nimm mich mit an einen anderen Ort, weit weg von hier...in ein neues Leben...ohne diese Dunkelheit, ohne Schmerz, ohne Trauer. Lass alles hinter mir. Es würde mich eh keiner vermissen. Für einen kurzen Moment habe ich das Gefühl, dass es funktionieren könnte. Meine Hand legt sich um meinen Hals. Der Schatten umarmt mich, nimmt mir die Luft. Mit großen Augen sehe ich ihn an. Will mich fallen lassen. Will, dass alles ein Ende hat. Doch plötzlich legt sich eine warme Hand auf meine Schulter. Ist jemand hier? Der Schatten ist verschwunden. Ich betrachte die Hand, die mich vorm Schatten gerettet hat, doch ich erkenne niemanden, zu dem die Hand gehört. Mir scheint es rede jemand mit mir, doch es dringt nicht bis zu mir durch.

Ich muss doch irgendwie aus diesem Gefängnis ausbrechen können. Die Sonne strahlt hinterm Schlüsselloch seltsam, still und stumm. Und ihr warmer Schein bleibt für mich verhüllt und ganz vermummt. Sie kann mich nicht erreichen. Die Kälte bleibt. Ich schlinge meine Arme um meinen Körper. Gebe mich der Finsternis und der Kälte hin. Doch wenn ich meine Augen schließe und es ganz finster ist, dann seh ich dich. Ich seh dich! Milliarden Funken Hoffnung leuchten mir den Weg nach draußen, doch es reicht nicht. Milliarden Funken Hoffnung sind kein Licht. Wieder verschließe ich mich in der Dunkelheit – in meiner schon zu vertrauten Dunkelheit.

Was war das? Ich schrecke aus meinem unruhigen Schlaf auf. Immer noch alles dunkel um mich rum. Ein Rausch, ein Hauch, ein Schauer...und wieder nur Leere in mir drin. War da nicht irgendwann mal ein riesengroßer Schmerz in meinem Inneren? Hat Schmerz eine Dauer? Frag mich, wann hab ich dich besiegt? Meine Fingernägel krallen sich in meinen Unterarm, dann in meine Wange, doch ich fühle nichts. Ich bin Sieger gegen den Schmerz geworden – aber will ich das eigentlich? Ist es besser, gar nichts zu fühlen? Eine einzelne Träne läuft über meine Wange. Nicht einmal mehr der Schmerz ist bei mir. Dunkelheit und Leere sind meine einzigen treuen Begleiter. Wie lange halte ich das eigentlich schon aus? Hat dieser Winter in mir irgendwann einmal ein Ende? Draußen weicht die Kälte, als wolle sie mir helfen, aber das hier bleibt mein Krieg. Den kann ich nur alleine führen und alleine gewinnen oder verlieren. Keiner kann mir dabei helfen. Keiner kann mich hier raus holen außer ich selbst. Wieder schließe ich meine Augen und sehe die Milliarden Funken Hoffnung auftauchen. Ich strecke meine Hand danach aus und will sie greifen. Bleibt hier, zeigt mir den Weg! Plötzlich werden die Milliarden Funken zu einem Licht – ein Licht, das mir sagt, du wirst es schaffen. Ich werd hier rausgehen, vielleicht viel stärker als zuvor. Ich weiß, das Ende ist nah. Ein neuer Anfang noch viel mehr. Ich seh dich, ich seh dich! Obwohl es ganz finster ist. Denn Milliarden, Milliarden Funken Hoffnung leuchten wie ein Licht!

Silbermond OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt