„So, ich glaub wir sind fertig für heute" sagt Thomas und schließt den Edding in seiner Hand. „Schön, dass wir wieder mal einen Nachmittag zu viert hier verbracht haben" fügt Stefanie hinzu und strahlt ihre Jungs an. „Puh, ja nur weiß ich jetzt nicht mal mehr, wie man meinen Namen schreibt, so oft wie ich den grad auf die Fanpost gekritzelt hab" erklärt Johannes schmunzelnd und schüttelt seine rechte Hand aus. Stefanie lacht „Sei froh, dass wir so viel Fanpost bekommen, du Quatschkopf!" Nowi schnappt sich Johannes Hand, streicht ganz vorsichtig über seine Finger und flüstert „Nicht, dass unser armer Bassist seine Saiten nicht mehr trifft." Daraufhin brechen alle vier in lautes Gelächter aus und Nowi kassiert Johannes linke Faust, die seine Seite erwischt. „So, ich muss los" sagt Nowi und will schon zur Tür raus, als Stefanie ihn noch mal aufhält. „Warte mal kurz. Hast du am Sonntag Zeit?" fragt sie ihn mit großen Augen. Nowi überlegt kurz und nickt dann. Dann wendet sich die Sängerin zum Bassisten und sieht auch ihn fragend an. „Ich denke schon, wieso?" erwidert dieser. Stefanie klatscht freudstrahlend in ihre Hände. „Super, dann haben wir vier was vor!" Thomas zieht seine Augenbrauen hoch und brummt „Und mich fragst du gar nicht?" „Bei dir weiß ich, dass du Zeit hast, Blödmann" antwortet Stefanie und verdreht die Augen. „Aber vielleicht hab ich ja was vor..." versucht es Thomas noch einmal und erntet dafür einen bösen Blick von Stefanie. „Ne hast du nicht und jetzt halt die Klappe!" „Ja und was ist jetzt am Sonntag?" fragt Nowi und trommelt mit den Fingern an den Türstock, weil er endlich los will. „Also...ihr wisst ja bestimmt noch, was ihr mir zum Geburtstag geschenkt habt..." sagt Stefanie und sieht ihre Jungs erwartungsvoll an. Die drei tauschen einen vielsagenden Blick aus und Thomas murmelt „Ach du scheiße..."
Das Grinsen in Stefanies Gesicht wird immer größer. „Ich will das Geschenk am Sonntag einlösen...ein ganzer Tag unter dem Motto: Steff darf machen, was sie will!" ruft sie freudig und hüpft wie ein Flummi durch die Bandküche. Gequälte Gesichter bei den drei Jungs lassen sie innehalten. Sie zeigt auf jeden Einzelnen von ihnen. „Ihr macht jetzt sicherlich keinen Rückzieher. Man überlegt sich vorher, was man schenkt. Also: auf auf jetzt, wir sehen uns am Sonntag...und zwar ohne diese langen Gesichter" erklärt sie streng und fuchtelt jedem mal kurz vor dem Gesicht rum. Während Nowi und Hannes so schnell wie möglich aus dem Proberaum verschwinden, dreht sich Thomas zum Kalender, der an der Wand hängt und stöhnt laut auf. Am Sonntag ist der erste Advent und er ahnt schon, was Stefanie vorhaben könnte. Da schlingen sich zwei zarte Arme um ihn. „Na, freust du dich?" grinst Stefanie ihn an und kuschelt sich an seine Seite. Thomas zieht eine Grimasse und schnaubt, drückt ihr danach aber einen Kuss auf den Scheitel. Stefanie kichert und murmelt „Alter Weihnachtsmuffel". Dann löst sie sich aus seinem Arm und stellt sich auf Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Kurz darauf verlassen auch die beiden den Proberaum und holen ihren Sohn von der Kita ab.
Am Samstag holt Stefanie zuhause einen Teil der Weihnachtssachen aus dem Schrank und beginnt dann mit ihrem Sohn einen Adventskranz zu binden. Während sie dann die Weihnachtsdeko in den Zimmern verteilt, ist er damit beschäftigt, den Kranz zu verzieren. Als Stefanie in die Küche zurückkommt, bleibt sie im Türrahmen stehen und beobachtet ihn mit einem Schmunzeln im Gesicht. Voll konzentriert sitzt er dort und steckt die kleinen Kugeln mit dem Draht in den Kranz. Dabei hat er ein kleines Stück seiner Zunge zwischen den Lippen nach vorne gestreckt, genau wie Thomas, wenn er konzentriert an etwas arbeitet. Dieser tritt in dem Moment aus ihrem kleinen Musikzimmer heraus und Stefanie deutet ihm leise zu sein und zu ihr zu kommen. Grinsend zeigt sie auf den Kleinen und flüstert an Thomas gewandt „Guck mal, eindeutig dein Sohn." Thomas lacht, was den Kleinen aufschauen lässt. „Was guckt ihr denn so?" fragt er neugierig und hat dabei genauso große Augen wie Stefanie, wenn sie etwas wissen will. „Eindeutig dein Sohn" murmelt Thomas grinsend an Stefanies Ohr. Schnell drückt sie ihm einen Kuss auf die Wange. „Macht ihr mal schön den Adventskranz fertig, ich muss noch was einkaufen" sagt sie nun, schlüpft in ihren Mantel und ihre Docs und ist auch schon bei der Tür draußen.