„Papa, das rote Auto is doch viel schneller als das blaue" lässt sich Thomas gerade von seinem Sohn erklären. Thomas kann sich sein Grinsen nicht verkneifen, als der Kleine die Augen genauso verdreht, wie seine Mama, wenn sie genervt ist. Als er der ausführlichen Erklärung lauscht, wieso das rote Auto denn schneller sei, ertönt aus dem Nebenraum plötzlich ein lautes Krachen und ein verzweifeltes Stöhnen. „Mama!" ruft der Kleine sofort und springt auf. Thomas folgt ihm auf der Stelle, bleibt jedoch im Türrahmen stehen und beginnt zu lachen, als er Stefanie entdeckt, die mit einem Weihnachtspullover bekleidet vor der geöffneten Schranktüre sitzt und verdattert guckt. Um sie herum liegt die ganze Weihnachtsdeko verstreut. Die nun leere Kiste hält sie noch immer in ihren Händen. Doch der Grund wieso Thomas so lacht, ist der Dekoschnee, der sich über Stefanies ganzen Kopf verteilt hat. Auch der Kleine beginnt zu lachen und meint „Mama, du siehst aus wie ein Schneemann." Stefanie pustet sich ein wenig vom Dekoschnee aus dem Gesicht und erwidert trocken „Wenn schon, dann eine Schneefrau!" Dann steigt sie in das Lachen ihrer beiden Männer ein und zieht ihren Sohn zu sich, sodass er auch eine ganze Ladung vom Dekoschnee abbekommt. Nachdem die beiden ein wenig herumgealbert haben, schickt Thomas den Kleinen wieder ins Wohnzimmer zu seinen Autos und hilft Stefanie beim Aufräumen. Zum Glück ist nichts kaputt gegangen. Einen kleinen Vorwurf kann er sich jedoch nicht verkneifen. „Wieso musst du auch mit deinem 1 Meter 50 die Kiste von dort oben aus dem Schrank holen? Ich hätte dir doch helfen können" brummt Thomas, während er einige Kerzen wieder in die Schachtel legt.
Stefanie stößt hörbar die Luft aus. „Sag mal, erstens bin ich 1,67 und zweitens komm ich da auch alleine rauf!" Trotzig stemmt sie die Hände in die Hüften und sieht Thomas mit funkelnden Augen an. „Nun ja...haben wir ja gesehen...vor allem was dann so runter kommt" murmelt dieser und als er seinen Blick auf Stefanie richtet, zucken seine Mundwinkel verdächtig. „Ich...du...na warte" stammelt diese und bevor Thomas reagieren kann, hat sich Stefanie die immer noch halbvolle Packung vom Dekoschnee geschnappt und die geöffnete Packung in Thomas Richtung gekippt. Einen kurzen Augenblick starrt Thomas sie perplex an. Dann stürzt er sich auf sie und beginnt sie zu kitzeln. Stefanie windet sich lachend unter seinen flinken Händen und schafft es nicht ihm zu entkommen. Die beiden kugeln über den Boden, bis Stefanie nach Luft ringend japst „Okay, okay...ich ergebe mich...ich kann nicht mehr!" Sofort hält Thomas inne, bleibt aber mit seinem Körper in derselben Haltung, sodass Stefanie immer noch unter ihm gefangen ist. Einen Moment verliert er sich in ihren Augen, bevor er sich ihr mit seinem Gesicht langsam nähert und seine Lippen zärtlich auf ihre legt.
Ein quietschendes „Iiiiihhhh..." reißt die beiden jedoch sofort aus ihrer Zweisamkeit. Sie haben beide nicht bemerkt, dass ihr Sohn ihr Gerangel mit skeptischem Gesichtsausdruck von der Türe aus beobachtet hat. „Ups" grinst Thomas an Stefanies Lippen, bevor er Stefanie freigibt und sich aufsetzt. Während Stefanie sich ebenfalls hinsetzt und sich durch die Haare wuschelt, um den Dekoschnee rauszubekommen, sieht ihr Sohn sie fragend an. „Warum küsst ihr euch denn andauernd?" tönt es nun aus seinem Mund und Stefanie versucht ihr Lachen hinter einem Hustenanfall zu verstecken. Thomas sieht seinen Sohn jedoch ernst an. „Weißt du, Großer, wenn man eine Person ganz ganz doll lieb hat, dann will man sie küssen und ihr somit zeigen, wie sehr man sie lieb hat. Und ich hab deine Mama soooooooooo fest lieb..." erklärt Thomas und streckt seine langen Arme dabei ganz weit zur Seite. „...auch wenn sie mir manchmal ziemlich auf den Senkel geht" fügt er leise murmelnd hinzu, sodass nur Stefanie es hören kann. Diese boxt ihm unbemerkt von ihrem Sohn auf den Oberarm, grinst dabei jedoch übers ganze Gesicht.
Der Kleine steht immer noch mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck da. Schließlich stellt er Folgendes fest. „Dann hat der Onkel Hans die Tante Vera aber auch ziemlich doll lieb." Diesmal ist es Thomas, der sein Auflachen gekonnt versteckt. Er deutet Stefanie, dass sie nun für eine Antwort zuständig sei. Schmunzelnd sagt Stefanie „Da hast du vermutlich recht, Großer." Da er immer noch grübelnd vor ihnen steht, streckt Stefanie ihm ihre Hand entgegen und meint „Sag mal, wieso beschäftigt dich denn das so?" Sie zieht ihn zu sich auf den Schoß und streicht ihm durch sein Haar. Mit seinen großen Augen sieht er zwischen seinen Eltern hin und her, die ihn abwartend und liebevoll mustern. „Die Marlene die wollte mich küssen" beginnt der Kleine zu erzählen. Stefanie sieht ihren Sohn überrascht an. Thomas bleibt ganz ruhig und meint „Die Marlene, das ist deine Freundin aus der Kita, nh? Mit der hast du heute in der Bauecke gespielt, als ich dich abgeholt hab." Der Kleine nickt. „Ich spiel gern mit der Marlene. Aber ich mag die nicht küssen..." erklärt er. Schmunzelnd erwidert Thomas „Aber die Marlene mag dich küssen...also hat sie dich wohl ganz doll lieb. Hast du die Marlene denn nicht ganz doll lieb?" Vehement schüttelt der Kleine den Kopf. „Dann solltest du sie auch nicht küssen. Da muss man sich schon ganz sicher sein" erklärt Thomas schmunzelnd. Mit einem immer noch nachdenklichen Gesichtsausdruck sieht der Kleine zwischen Stefanie und Thomas hin und her. Dann stiehlt sich ein Grinsen auf sein Gesicht und er drückt seiner überraschten Mama einen dicken Schmatzer auf den Mund. „Aber dich hab ich ganz doll lieb, Mama!" erklärt er. Im selben Moment wendet er sich Thomas zu, der ebenfalls einen Schmatzer abbekommt. „Und dich auch, Papa!" ruft er, springt strahlend auf und läuft zurück ins Wohnzimmer zu seinen Autos. Stefanie und Thomas sehen ihm einen Moment liebevoll hinterher, bevor sie sich einander zuwenden und in Gelächter ausbrechen.
Als sich beide endlich beruhigt haben, küsst Stefanie Thomas kurz auf den Mund und meint dann grinsend „Ich hab dich auch ganz ganz doll lieb." Dann boxt sie ihn auf den Arm und sagt „Und jetzt lass uns hier endlich aufräumen!"
Eine halbe Stunde später sieht der Raum wieder ordentlich aus und Stefanie holt ihren Sohn, damit er ihnen hilft, die Weihnachtsdeko in der Wohnung zu verteilen. Thomas quittiert jedes einzelne Stück, das er wo hinstellt, mit einem Stöhnen und als Stefanie dabei einmal direkt neben ihm steht, flüstert sie ihm ins Ohr „Du alter Weihnachtsmuffel!", was Thomas ihr mit einem Klaps auf den Hintern beantwortet.
Als der Kleine am Abend schon tief und fest schläft, liegt Stefanie im Bett und klickt sich durch Instagram. Gerade kommt Thomas ins Schlafzimmer, schlüpft zu Stefanie unter die Decke und vergräbt mit einem leisen Brummen sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Sein Atem kitzelt Stefanie am Hals, sodass sie zu kichern beginnt. Sie legt das Handy zur Seite und fährt mit einer Hand in Thomas Haar. Dieser gibt einen zufriedenen Laut von sich. Dann meint er leise „Das war ja heut ein spannendes Gespräch mit unserem Sohn. Zum Glück will er diese Marlene noch nicht küssen." „He, er ist noch nicht mal 5! Wär ja noch schöner!" protestiert Stefanie sofort empört. Thomas lacht auf und hebt seinen Kopf, um Stefanie anzusehen. „Ich seh's jetzt schon kommen. Die Eifersucht, die du bei Hannes, Nowi und mir an den Tag legst, wird sich bei unsrem Sohn noch mal ums Zehnfache steigern. Vermutlich darf er keine Freundin oder keinen Freund mitbringen, bis er 18 ist." Stefanie verzieht ihr Gesicht und knurrt „Mindestens 25". Thomas lacht ein weiteres Mal laut auf. „He, in dem Alter sind wir beide doch schon zusammen gekommen" „Eben! Vorher waren wir beide nicht in der Lage, einen brauchbaren Partner auszuwählen...und was du so mit 17, 18, 19 aufgeführt hast...davon wollen wir lieber gar nicht reden" grummelt Stefanie und sieht Thomas missmutig an. „Jetzt guck doch nicht so...wenn man jung ist, muss man sich austoben...und seit du mich an der Leine hast, bin ich ganz zahm geworden" verteidigt sich Thomas grinsend. Stefanie prustet los. „Als zahm würd ich dich nicht grade bezeichnen...und das mit dem Austoben haben wir auch noch ganz gut drauf" erwidert sie, als sie sich ein wenig beruhigt hat und zieht einen Mundwinkel nach oben. Thomas grinst sie schelmisch an, während seine Hände unter die Decke wandern. „Nur um sicher zu gehen...Vielleicht sollte ich dir lieber noch mal zeigen, wie doll lieb ich dich hab" flüstert er in Stefanies Ohr. Nachdem er sie an den Hüften gepackt und auf sich draufgezogen hat, vereint er leidenschaftlich seine Lippen mit ihren.