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Aaliyah's Sicht:

„Alper?"reagierte Sera geschockt oder tat sie es nur so? Poyraz hat es ihr bestimmt gesagt. Sie umarmte ihn und ich hielt mich schwer zurück. „Wie bist du raus gekommen?"fragte sie und löste sich von ihm. „Ist doch egal. Hauptsache ich bin wieder hier zuhause"sagte Alper. „Soll ich dir was kochen? Hast du Hunger?"fragte sie. Ich lief ins Wohnzimmer und verdrehte meine Augen. „Alper"sagte ich leise und versuchte dabei Sera's Stimme nach zu machen. Hinter mir hörte ich Gazi lachen.

„Lach nicht"sagte ich und schlug auf sein Oberarm. „Aua, Sorry lache nicht mehr"sagte er aber grinste dabei. „Du und Ramiz ihr beide seid echt scheisse seit gestern"sagte ich und setzte mich hin. „Überhaupt nicht, es ist einfach nur süß wie du eifersüchtig bist"sagte er und setzte sich neben mich. „Was für süß. Alper hat einfach kein anderen Plan gefunden"flüsterte ich damit die, die im Flur standen nicht hörten.

„Er gehört trotzdem dir, aber muss sich jetzt von dir etwas fern halten damit es glaubwürdig rüber kommt"sagte Gazi ebenfalls flüsternd. Ich kann Sera etwas antun in dem ich von jemanden Hilfe bekomme. Wenn Alper es mir nicht erlaubt dann muss ich es heimlich machen. Außerdem muss ich meinen Vater fragen was ihm eigentlich einfällt Sera zu beschützen. Sie ist eine Verräterin und hat mich entführen lassen.

„Ich gehe gleich zur Arbeit"sagte ich zu Gazi. Die andere kamen ins Wohnzimmer aber ich sah Alper und Sera nicht. „Nein wir gehen beide zu Ayaz"sagte er. „Warum? Wir kommen doch gerade eben von dort"fragte ich verwirrt. „Na hast du es vergessen? Wir wollten doch zu Ayaz und so gehen aber dann kam am nächsten Tag die Nachricht von Alper. Wir hatten ganz was anderes vor gestern"sagte Gazi. „Erledigt es selber. Ich habe meine Arbeit sehr vernachlässigt. Ich habe außerdem meine Freunde vermisst"sagte ich.

„Naja okay du hast auch recht, du warst die letzten Tage fast nur zuhause"sagte Gazi. „Wo sind die?"fragte ich Ozan und nickte Richtung Tür. „Alper ist duschen gegangen und Sera ist in der Küche"sagte er. „Hm okay. Ich gehe zu Medina jetzt. Komme spät Heim"sagte ich und stand auf. „soll ich dich fahren?"fragte Ramiz. „Nein gehe mit mein Auto, danke"sagte ich und lief hoch um mich von Alper zu verabschieden. Ich öffnete ohne zu klopfen sein Tür auf und vor mir stand Sera und ein halbnackter Alper, dessen Lippen auf Sera's Lippen lagen. Alper löste sich sofort und wollte was sagen aber hielt sich zurück.

Wir beide wussten von dem Plan aber die so zu sehen verletzte mich. Sera drehte sich um und schaute mich leicht grinsend an. „Tut mir leid, wollte euch nicht stören"sagte ich kurz und knapp und knallte die Tür hinter mir zu und lief die Treppen runter und nahm mein Autoschlüssel von der Kommode und zog meine Schuhe an. Ich spürte wie eine Träne tropfte. „Es ist nur gespielt"wiederholte ich es immer und wieder in meinem Kopf. Ich darf bloß nichts falsches sagen oder denken. „Aaliyah"hörte ich Alper rufen aber ich lief direkt raus und ging auf mein Auto zu. Ich stieg ein und startete den Motor.

Ich sah im Spiegel wie hinten die Haustür aufging. Ich fuhr aus der Ausfahrt Richtung Innenstadt und versuchte mich auf die Straße zu konzentrieren. Der Weg kam mir verdammt lang vor und ich sah das Szenario vor meinen Augen was im Zimmer abgelaufen ist. Plan hin oder her, er muss sie nicht küssen. Plötzlich hörte ich ein Hupen und ich bog rechtzeitig ab. Oh mein gott. Ich hielt Rechts an und holte tief Luft.

Als ich mich beruhigt hatte fuhr ich weiter. Ich war eigentlich auf dem Weg zu Medina aber ich kam bei meiner Mutter an. Es war das Haus wo sie mich her gebracht hat. Ich weiß nicht warum ich her gekommen aber ich denke es schadet nicht, wenn ich sie besuche und somit mich etwas ablenke.

Die zwei Wachmänner vor dem Eingangstor schauten mich schon an. Einer von ihnen kam zu mir. Ich machte mein Fenster etwas runter. „Brauchen Sie Hilfe?"fragte er. „Nein, ich bin her gekommen um meine Mutter zu besuchen"sagte ich und er schaute mich kurz skeptisch an und dann entfernte er sich etwas von meinem Auto und sagte dem anderen etwas. „Name?" fragte er mich. „Aaliyah Karabulut"sagte ich und als er mein Nachnamen hörte trat er zur Seite und öffnete mir das Tor. Ich nickte als ein Dankeschön und fuhr in die Einfahrt rein.

Ich parkte das Auto und schaute mich zuletzt im Spiegel an und stieg dann aus. Ich lief zur Haustür und die wurde mir durch das Dienstmädchen geöffnet. „Willkommen Frau Karabulut"sagte die lächelnd. „Nenn mich Aaliyah. Hey"sagte ich ebenfalls lächelnd und lief rein. Ich wollte meine Schuhe ausziehen aber sie ließ es nicht zu. „Ihre Mutter erwartet sie auf der Terrasse. Folgen Sie mir"sagte sie. Ich folgte ihr. Ihr Haus war genauso groß wie unser jetziges Haus am Waldrand. Naja das erste Haus war tausendmal schöner aber der am Waldrand geht auch klar.

Auf der Terrasse saß meine Mutter am
Tisch und trank ihr Kaffee. Daneben war ein großes Pool. Seitdem ich hier bin war noch nie in unserem Pool. Man findet gar nicht die Zeit oder man wird entführt so wie bei mir. Langsam wird es zur Routine. „Oh Süße. Herzlich willkommen. Ich habe schon gedacht du kommst gar nicht"sagte Meine Mutter. Als sie mich zur Umarmung zog konnte ich meine Tränen kaum halten. „Was ist los? Warum weinst du?"fragte sie besorgt und löste sich. „Es ist nichts. Vergiss es"sagte ich und setzte mich hin.

Ich wischte meine tränen weg. „Bring ihr ein Glas Wasser"sagte meine Mutter und das Dienstmädchen lief rein. Meine Mutter setzte sich hin und schaute mich an. „Warum hast du deinen Tod vorgetäuscht?"fragte ich sie. „Um aus dieser grausigen Welt in dem dein Vater lebt raus zu kommen, weil ich nicht wollte dass dir etwas passiert. Es war notwendig"sagte sie. „Mein Vater würde alles tun um uns zu schützen. Er hat mich all die Jahre geschützt aber seit dem du aufgetaucht bist geht in meinem Leben alles schief. Ich könnte weiterhin in den USA leben und mein Leben wäre dort mehr geschützter als hier. Ja du bist meine Mutter aber wo warst du all die Jahre? Ich habe seitdem ich klar denken und sprechen kann mir gewünscht eine Mutter zu haben die mich liebt und immer bei mir ist. Mich tröstet falls es mir schlecht geht. Mir Tee macht falls ich krank werde oder mit mir über Dinge spricht mit denen man nicht mit fremde machen kann oder mit Vätern. Ich hatte bis jetzt keine Mutter Liebe gespürt und das habe ich sehr gebraucht.."sprach ich über mein Leben ohne meine Mutter. Sie saß da und schaute mich traurig und leicht verletzt an.

„Es tut mir so leid Aaliyah. Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen"sagte sie. „Jetzt ist es zu spät. Du bist vielleicht meine Mutter aber erwarte nicht von mir dass ich mein Vater verlasse und mit dir Lebe. Ich bin kein Kind mehr und bin, auch wenn es nicht leicht war alleine zurecht gekommen ohne dich. Ich möchte damit sagen, ja ich werde dich besuchen kommen, wenn du mich sehen willst aber mehr auch nicht. Ich möchte auch dass du und mein Vater nicht mehr wegen mir streitet. Ich kann selber entscheiden was ich machen will oder bei wem ich sein will. Hoffe du verstehst es"sagte ich.

„Ich verstehe dich vollkommen Schätzchen. Du hast recht und ich akzeptiere es. Aber ich hoffe du wirst dich nicht gezwungen fühlen wenn ich dich mal her rufe um dich zu sehen. Du sollst auch mal von selbst aus kommen , so wie heute Okay?"sagte sie und ich nickte. „Keine sorge ich werde mich überhaupt nicht gezwungen fühlen. Du bist meine Mutter"sagte ich. Das Dienstmädchen war sehr lange weg.

„Du sahst so traurig aus als du gekommen bist. Ist was deinem Vater passiert?"fragte sie neugierig. „Ne, ihn geht es gut. Er ist in der Türkei. Beziehungsstress"sagte ich. „Du hast einen Freund?"fragte sie geschockt. „Naja ist relativ neu. Baba weiß es noch nicht"sagte ich. „Na wenn dein Vater nichts davon weiß dann ist es einer von seinen Männern"sagte sie grinsend. Ich schaute sie mit großen Augen an. „Woher?"fragte ich sie leicht überrascht. „Habe es geraten aber ist doch normal. Wenn alle im selben Haus wohnen"sagte sie.

„Du scheint echt viel zu wissen über uns"sagte ich. „Kenne all das von früher aber natürlich die Zeit als du hergeflogen bist haben meine Männer euer Haus beobachtet"sagte sie. „Verstehe. Dein Dienstmädchen hat gar nicht vor mein Glas zu bringen. Naja es wird Zeit dass ich gehe. Muss zu meiner Freundin"sagte ich und stand auf. „Komm, ich begleite dich"sagte Sie und stand ebenfalls auf. Wir liefen zusammen rein. Im Flur verabschiedete ich mich mit einer Umarmung von ihr. „Du bist immer herzlich willkommen"sagte meine Mutter lächelnd. Ich lächelte sie an und stieg dann ins Auto ein und fuhr aus der Einfahrt raus.

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Aaliyah Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt