NAmeS GAMe

kAPiteL 55

Wie jedes mal, wenn Celestia Flo besuchte staunte sie über das Haus. Es war einfach unfassbar groß.
Sie traten über die Türschwelle.
Die Fahrt zu Flo war für Celestia etwas angespannt, da sie durch den Rückspiegel Aric's Blicke auf sich spürte. Ihr wurde heiß und kalt zugleich. Es war in diesem Auto kaum auszuhalten mit ihm und Flo. Denn Flo redete fröhlich über irgendwelche Sachen und Aric zog sie regelrecht mit seinen Augen in einen Bann.

Als sie ankamen atmete sie erleichtert aus. Sie war hierher gekommen um mit Flo zu lernen. Und das würden sie jetzt auch machen. Flo begleitete Celestia hoch in ihr Zimmer und gab ihr dann Bescheid, dass sie kurz Essen uns Trinken hochbringen würde damit sie sich nebenbei stärken könnten.
Celestia saß auf ihrem Bett und blätterte im Chemie Buch herum. Sie suchte die Seiten heraus, die für die Klausur wichtig waren.

Sie bemerkte nicht, dass Aric in Flo's Zimmertür stand. Er sah sie an und musterte ihr Seitenprofil. Konzentriert zog sie die Augenbrauen zusammen als sie genauer nachlas.
Zum ersten mal war ihm bewusst, dass er dieses Mädchen wirklich begehrte. Es mochte ihre Art, weil sie nicht überheblich und eingebildet war wie andere Mädchen, die er kannte. Er wusste, dass sie ihm niemals absichtlich weh tun würde. Sie war die Unschuld in Person. Sie war niedlich und liebevoll. Neugierig auch. Celestia war so neugierig. Jedes mal, wenn er sie anfasste oder küsste dann war sie darauf eingegangen. Sie wollte mehr von dem Ungewissen. Sie wollte mehr von ihm. Und das gefiel ihm sehr.

Nein, es war keine Liebe. Aber es war nah dran.

Als Flo wieder zurück kam machten sie sich über die Bücher her. Sie lernten eine Stunde durch und versuchten gegenseitig einander zu verbessern ohne zu verzweifeln.
Irgendwann wurde aus einer Stunde gleich Drei Stunden.
Die Sonne ging langsam unter.
Mittlerweile war ihr Kopf am Brummen von Chemie. Sogar Flo hatte rote Wangen bekommen und war beinahe so in dem Thema, dass sie nicht mehr aufhören konnte.
Doch als Celestia ihr sagte, dass sie langsam nach Hause musste hat sie augenblicklich das Buch fallen lassen.

„Geh noch nicht." sagte sie und sah sich im Zimmer um.
„Wir können uns die Nägel lackieren." schoss es euphorisch aus ihr heraus.
Verwirrt zog Celestia die Augenbrauen zusammen.

„Komm schon. Ich will nicht alleine sein." sagte Flo etwas leiser.
Es war zu bemerken, dass ihr irgendwas auf der Seele lag. Was genau es war konnte Celestia nicht sagen. Aber Flo wollte sie unbedingt noch bei sich haben und wer weiß, möglicherweise war es genau das was sie brauchte. Eine Freundin.

Also lackierten sie sich ihre Fingernägel. Dabei redeten sie über ihre Pläne für die Zukunft. Sowas konnte Flo gut. Planen. Sie liebte es Sachen zu planen und zu organisieren. Sie erzählte Celestia davon irgendwann mal zu heiraten und zwei Kinder zu bekommen. Einen Jungen und ein Mädchen. Sie wollte unbedingt, dass ihr Mann gut aussah, denn dann würden ihre Gene gemeinsam hübsche Kinder abgeben.
Flo wollte einen guten Job mit dem sie Karriere machen konnte. Nur wusste sie noch nicht genau in welche Richtung es gehen sollte.

„Vielleicht trete ich ja in die Fußstapfen meiner Mum." sagte sie als sie schon bei ihren Fußnägeln angekommen war.
„Also, wenn Aric es ablehnt." fügte sie hinzu.

Celestia drehte den Deckel wieder auf den Nagellack und betrachtete Flo.
„Wie meinst du das?" fragte sie nach.

„Mum hat eine erfolgreiche Firma als Architektin. Und dem Ältesten steht der Platz als Nachfolger zu. Das wäre Aric. Wenn er aber bald auf das College geht dann wird er sich entscheiden müssen, ob er auch in die Richtung Architektur geht oder vielleicht was anderes lernen möchte." sagte Flo und zuckte ihre Schultern.

Das erste mal dachte sie darüber nach, dass Aric bald mit der Highschool fertig wäre. Er würde aufs College gehen und sie würden sich automatisch viel weniger über den Weg laufen. Celestia dachte über die Colleges hier in der Stadt nach.
Was, wenn er sich für ein College weiter weg entscheidet? Dann würden sie sich nicht mehr sehen.