Celestia hörte Aric zu, als er ihr von seiner Beziehung damals erzählte. Sie fühlte die Freude, als er ihr erzählte, wie glücklich er war eine Freundin gehabt zu haben, sie fühlte Mitleid als er erzählte wie sie sich von ihm Stück für Stück abwandte und sie war zutiefst traurig, als sie hörte, dass er von seiner ersten Liebe enttäuscht wurde.
Aric war nur ein junger Kerl, der das erste mal verliebt war. Er hatte keine Absichten sich so sehr von der Liebe blenden zu lassen und eines Tages die Augen aufzumachen um verlassen zu werden.„Ich habe es gehasst, wie sie mich alle in der Schule angesehen haben. Als wäre ich ein verletzter kleiner Welpe." er zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf.
„Ich habe mir geschworen mich nie wieder so einfach auf ein Mädchen einzulassen. Hier und da ein wenig Flirten oder ein bisschen Spaß im Bett war okay für mich. Aber etwas festes hatte ich lange nicht mehr." er sprach in Richtung See.Sie betrachtete sein Gesicht von der Seite während er sprach und hörte zu.
Er war wütend, traurig, enttäuscht. Mehr als verletzt.
Sie verstand ihn.
Ihre Hand schlang sich um seinen Arm und sie ließ ihren Kopf an seine Schulter fallen. Ohne großartig nachzudenken sagte sie das erste, was ihr auf der Zunge lag.
„Ist schon okay, Aric. Ich glaube jeder geht im Leben einmal so etwas durch." sagte sie leise.
Sie war eine unsichere Person, schon seit sie denken kann. Celestia war niemand, der ein großes Mundwerk hatte und sie traute sich oft nicht ihre Meinung zu sagen.
Doch mit Aric an ihrer Seite fühlte sie die unsichere Celestia schwinden. Er lockte sie aus ihrer Reserve und schaffte es jeder ihrer schützenden Mauern um sie herum niederzureißen. Sie sah zu ihm auf und fühlte sich sicher bei ihm. Mit ihm.
Und aus diesem Grund war sie sich sicher, dass nur er die Möglichkeit hatte ihr das Herz zu brechen.Er entspannte seine Körperhaltung ein wenig, während sie sich an ihn lehnte.
Aric war ein nachtragender Mensch und das wusste er. Er wurde von Wrenley verletzt und enttäuscht und war sich sicher, dass er ihr niemals dafür verzeihen könnte. Es lag nicht in seinen Fähigkeiten ihr für damals zu verzeihen.Aric dachte über Celestia's Worte eben nach.
Ja, viele gehen so etwas in ihrem Leben durch. Sie werden von einer Person verletzt. So etwas geschieht andauernd.
Und wenn es einen dann selber trifft, dann ist man nicht vorbereitet. Dir wird der Boden einfach unter den Füßen weggezogen. Du stehst dann alleine und weißt nicht, wohin mit dir.
Es war schon schlimm genug, dass Wrenley mit ihm Schluss gemacht hat. Aber musste sie unbedingt am Tag danach auf einen anderen Kontinent ziehen? Das war schwerer zu verkraften als das Beenden ihrer Beziehung.
Er musste von dem einen auf den anderen Tag lernen ohne sie zu sein. Sie wäre nicht mehr um ihn herum. Er würde ihre Lache nicht wieder hören, sie nicht mehr halten können, nicht mehr sehen können.
Es war schwer durch die Zeit zu kommen, doch irgendwie hat er es mithilfe seiner Schwester und seinen Freunden geschafft.Irgendwie.
„Liebst du sie noch?" fragte das blonde Mädchen neben ihm.
Aric sah sie kurz überrascht an. Er hat mit dieser Frage nicht gerechnet.
Sie kam so plötzlich und unvorhersehbar.
Aber tat er es? Liebte er Wrenley immer noch?
Er überlegte eine Weile.„Es ist schwierig Gefühle vom einen auf den anderen Tag einfach abzustellen." entgegnete er.
Celestia wand den Blick ab.
Da hatte sie ihre Antwort.
Wieso hat sie ihn denn überhaupt gefragt. Natürlich liebt er sie noch. Sie war seine erste Liebe und die erste Liebe vergisst man nicht.
Sie spürte Aric's Hand unter ihrem Kinn. Er hob ihr Kinn an um ihr in die Augen zu blicken.
„Ich sagte doch du sollst dir keine Sorgen machen. Das mit Wrenley und mir ist Geschichte. Das liegt in der Vergangenheit." sagte er und sah ihr tief in die Augen.
„Du bist das Hier und Jetzt." sagte er leise.Celestia schluckte. Es gefiel ihr, dass er sie als das Hier und Jetzt bezeichnete. Sie mochte die Vorstellung, dass er nur noch an sie dachte.
Sie verstand, was er damit meinte. Das Hier und Jetzt. Die Vergangenheit ist nicht wichtig für ihn. Sie hat ihn zwar geprägt und ihn zu dem gemacht, wer er heute ist. Doch es ist nicht mehr wichtig und auch nicht entscheidend.
Jetzt sind sie beide hier. Er ist hier. Mit ihr.„Aber haben wir eine Zukunft zusammen?" fragte sie in einem leisen Murmeln.
Sie war ein neugieriges Mädchen, aber wenn es um sie beide zusammen ging dann hatte sie unzählige Fragen.
Aric's Blick lag noch immer auf ihrem Gesicht.
Er veränderte seine Mimik nicht und sie fragte sich schon, ob er jetzt eine Antwort geben wird, die Celestia lieber nicht hören möchte.
Zu ihrer Überraschung tat er das nicht.„Ich wollte dir vor dem Urlaub etwas sagen."
sagt er und legt eine Hand auf ihre Wange.
Mit großen blauen Augen sah sie ihn an und Aric konnte nicht anders als seine Lippen für zwei Sekunden auf ihre zu legen.
Nach dem kurzen Kuss sprach er weiter und erklärte ihr weshalb er sie hierher gebracht hat.
„Ich wollte dir sagen, dass ich mit Flo sprechen werde. Über uns." sagte er.Ihre Augen wurden noch größer als ohnehin schon.
Sie konnte kaum glauben, was er da sagte.
Celestia war froh. Sie war glücklich. Sie wusste nicht, ob sie vor Freude weinen oder lachen soll.
Es war ihm so ernst, dass er es seiner Schwester sagen wollte. Damit er ihnen eine gemeinsame Zukunft ermöglichen kann.
Sie legte ihre Hand auf die von Aric, welche noch auf ihrer Wange lag und strahlte ihn gleichzeitig an.
„Das fände ich schön." sagte sie.Aric beugte sich wieder vor und küsste sie.
Es war nicht fair Celestia im Dunkeln zu lassen. Er hatte mit ihr etwas am Laufen und das wollte er nicht mehr weiter verstecken. Es bringt ihm nichts, wenn es Celestia belastet ihr Geheimnis vor ihren Freunden zu bewahren.
Er wollte ihnen die Möglichkeit geben in der Öffentlichkeit wie ein Paar auszusehen. So wie jetzt gerade.
Er wollte mit ihr das machen, was er sich so lange nicht mehr getraut hat. Sich in eine andere Person verlieben und eine Beziehung aufbauen.
Sein Herz sagte ihm, dass es sich für dieses Mädchen lohnen würde. Also ließ er seine Fassade bröckeln und öffnete sich ihr um sie hinein zu lassen.
Denn dort gehört sie schon die ganze Zeit hin. In Aric's Herz.
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NAmeS GAMe
Teen FictionCelestia Ein ungewöhnlicher Name für ein ungewöhnliches Mädchen. So sah es Aric zumindest, als er Celestia kennenlernte. Celestia ist neu in der Stadt und somit die Neue auf der Schule, in der sie viele Freunde kennenlernt und somit auch den unberec...