NAmeS GAMe

kapIteL 65

Er hat an diesem Abend nicht geplant zur Party zu gehen und dafür lieber zu Hause zu bleiben. Vito hatte ihm Bescheid gegeben, dass er selber eine Party schmeißt, doch Aric wollte auch nicht auf dieser erscheinen.
Also hat er sich vorbildlich bereit erklärt auf Sera aufzupassen.
Seine Mum hatte zugegeben, dass sie ein Online Date hatte. Und er wäre sicher nicht derjenige, der sowas seiner Mum ausreden würde. Er ließ sie ausgehen, weil er es ihr gönnte. Sie war nicht zu alt und hatte daher noch Chancen auf dem Dating Markt. Hässlich war sie nun auch nicht.

Er seufzte und versuchte sich aufzurichten ohne Sera zu wecken, welche an seiner Seite geklammert lag.
Kinder schlafen so seltsam.
Er schaffte es sich von ihr zu lösen und sich aufzusetzen.
Ihr Bett war so klein, dass er sich darin wie ein Riese vorkam.
Er blickte über seine Schulter und musterte seine kleine Schwester beim Schlafen.
Sie hat sich nicht einen Zentimeter bewegt. Ihre Augen waren weiterhin geschlossen. Kinder schlafen nicht nur seltsam. Sie schlafen auch noch extrem tief.

Bevor sie sich doch noch entschied wach zu werden, stand er auf und verließ ihr Zimmer.
Erst dann schaute er endlich wieder auf sein Handy.
Schon nach 12 Uhr. Er hat so viele Stunden in Sera's Zimmer verbracht.
Er fand sich in der Küche wieder, wo er sich auf einen Hocker fallen ließ.

Er verbrachte nicht den gesamten Tag damit an seine Ex Freundin zu denken. Zwischendurch lenkte er sich ab. Jedoch ist der Gedanke verlockend an sie zu denken. Nicht, weil er sie zurück möchte, um Gottes Willen. Er hat mit ihr abgeschlossen. Ein für alle mal. Aber er dachte immer zu an sie, weil sie jetzt wieder in der Stadt ist. Sie ist wieder da und somit auch die Erinnerungen. Sie sind einfach wieder erschienen.
Mit der Zeit bemerkte er immer wieder wie er an ihre gemeinsamen Momente dachte, die gut verlaufen sind. Genauso aber gab es auch Zeiten, die nicht so gut verliefen.
Als Beispiel fiel ihm der Streit nach Thanksgiving wieder ein.
Wrenley hat es doch tatsächlich geschafft ihre Freundin mit zum Essen zu bringen, obwohl es ein Familienessen war. Aric's Familie und Wrenley's Familie kamen zusammen um diesen Tag zusammen zu verbringen. Doch sie musste ja unbedingt ihre Freundin mitnehmen, welche Aric den gesamten Abend gewaltig auf den Sack ging.

Aric sah hinunter als sein Handy aufblinkte. Killian und seine dummen Snaps.
Er wollte gerade genervt weg scrollen, als er bei Celestia's Namen sah, dass sie ihm vor 4 Minuten geschrieben hatte.
Und als er den Chat öffnete, war er aufgesprungen sobald er die ersten Worte lesen konnte.
Schneller als er bis drei zählen konnte hatte er seine Jacke geschnappt, seine Schuhe angezogen und seine Schlüssel eingepackt. Er fuhr den Weg zum Haus seiner Ex Freundin und verfluchte sich innerlich dafür, dass er noch genau die Strecke im Kopf hatte.
Aber in diesem Moment half es ihm. Er musste schnell zu dieser Party.

Er sprang aus seinem Wagen sobald er diesen geparkt hat.
Dann lief er hastig den Weg zum Haus.
Jemand hatte ihm das Tor aufgemacht und er war einfach erleichtert, dass er nicht warten musste.
Schnell ging er durch die offene Haustür. Jugendliche überall. Betrunken, am Torkeln und sie stinken.
Er zog die Augenbrauen unbewusst zusammen.
Er musste jetzt seine Schwester finden.

Als er Eldon oben an der Treppe sah sprintete er regelrecht hoch.
Zur selben Zeit kam Wrenley lachend aus dem Wohnzimmer, welche er jedoch nicht beachtete.
„Aric?" rief sie verwirrt hinter ihm, als er schon an ihr vorbeigelaufen war.

Er war hoch gerannt und stand nun vor seinen Freunden, die alle vor einer geschlossenen Tür standen. Aric kannte diesen Raum, genauso gut wie die restlichen in diesem Haus. Es war eines der Gästezimmer.
„Was ist passiert?" fragte er aus der Puste und drängte sich vor bis er an der Tür ankam.
„FLO." rief er während er an der Tür hämmerte.
„Florentina!" rief er nochmal nachdem er keine Antwort erhielt.

„Sie will nicht raus kommen." sagte Charly zu ihm.
Das hinderte ihn nicht daran weiter an der Tür zu klopfen.
„Was ist hier eigentlich los?" fragte Wrenley, die ihm scheinbar hinterhergelaufen war.
Aric drehte dich um und sah sie an.

„Sag du es mir, es ist deine verdammte Party." zischte er ihr zu.
Er funkelte mit den Augen, so wütend war er gerade. Auf Wrenley, auf Flo, auf diese scheiß Situation.
„Ich verwette meinen Arsch darauf, dass du was damit zu tun hast." sagte er zornig und deutete auf die Tür hinter ihm.

„Entschuldige mal, aber ich habe keinen Schimmer was hier vor sich geht. Wenn Flo dadrinnen ist dann habe ich am wenigsten damit zu tun. Ich habe sie den ganzen Abend kaum gesehen." rechtfertigte sich Wrenley.
Sie hatte ihr Kinn gehoben und schrak nicht vor Aric's Zorn zurück. Was anderes hatte er auch nicht erwartet. Sie kannte ihn gut.
„Sie ist dein verdammter Gast auf dieser Party. Und sie ist meine Schwester!" sagte Aric in einem ruhigen Ton. Aber jeden Moment könnte er explodieren.
Zu ihrem Glück sagte Wrenley nichts weiter.

„Sie war vorhin mit Jay hier drinnen." sagte Gina.
Er sah zu ihr und sah Besorgnis in ihren Augen.
„Jay?" fragte er nach.
Er hatte schon gehört, dass seine Schwester schon seit längerem auf jemanden stand. Er hatte sich aber bisher nicht damit auseinandergesetzt, wer dieser jemand war.
„Jay Burfield." fügte sie hinzu.
Nichts in seinem Gedächtnis ging auf. Er kannte diesen Mistkerl nicht.

„Sucht ihn und bringt ihn her." sagte er an Liam gerichtet.
Dieser machte sich mit Charly zusammen auf den Weg nach unten.
Er holte tief Luft und schloss kurz die Augen.
Mit seinem Rücken lehnte er sich an die Tür, hinter der seine Schwester war.
Aric sah zu seiner rechten, wo sich Celestia befand. Sie hat noch kein Wort gesprochen, doch sie sah genauso besorgt aus wie alle anderen hier.

„Danke, dass du mir geschrieben hast." sagte er leise zu ihr, so dass es nur sie alleine hörte.
Ihre Blicke trafen sich und er konnte für einen kurzen Moment lächeln. Auch, wenn es nur ein kleines war.
Celestia war diejenige, die ihn angeschrieben hat und ihn somit hierher gelockt hat. Anders als bei anderen, die ihn heute angeschrieben haben, dass er zur Party kommen sollte hatte sie nur gute Absichten. Sie bat ihn nicht zur Party zu kommen damit sie nicht alleine war, sondern aus Sorge zu seiner Schwester.

„Du bist Jay?" fragte Aric den braunhaarigen Kerl, der mit Charly und Liam die Treppen hoch kam.
Der Besagte sah ein mal vorsichtig in die Runde und nickte Aric dann zu.
„Der bin ich." antwortete er und streckte die Brust raus.
Aric ging einen Schritt von der Tür weg und näherte sich ihm.
Unbewusst war seine rechte Hand zur Faust geballt.
„Was zur Hölle hast du mit meiner Schwester getan?" stieß er zwischen den Zähnen hervor.