Er starrte auf sein Handy und versuchte sich nicht vom Kichern ablenken zu lassen.
Doch die kleinen Mädchen fanden es einfach zum Schreien, wie die Barbiepuppen im imaginären See schwammen.Er hasste Babysitting.
Wenn es um seine kleine Schwester Sera ging dann tat er wirklich alles. Und es machte ihm dann auch wenig aus. Aber wenn er auf mehrer kleine Mädchen aufpassen musste dann raubte es ihm die Nerven.
„Meine Barbie verwandelt sich in eine Meerjungfrau. Mit einer pinken Flosse!" rief Sera zu ihrer Freundin.
Aric hatte den Namen des kleinen Mädchen in dem Moment vergessen, als seine Mum ihn darum bat auf die beiden aufzupassen. Sie musste mit der Mum des Mädchens in die Firma zurück. Deshalb passte er jetzt unfreiwillig auf die beiden auf.
„Meine auch!" rief das Mädchen bestimmend.
„Aber deine Meerjungfrau muss eine andere Farbe haben." bestand Sera.
Das andere Mädchen runzelte die Stirn.
„Ihre Flosse ist aber auch pink." sagte sie stur.
Wieso war die Farbe so wichtig?
„Das geht nicht. Du musst eine andere Farbe nehmen!" rief Sera wütend.
„Nö." sagte ihre Freundin und hob die Nase in die Luft.
Sera verschränkte die Arme und funkelte sie böse an.
Dann dreht sie den Kopf zu ihrem großen Bruder und ihre Augen wurden groß.„Aric." rief sie aufgelöst.
Er schloss für einen Moment die Augen und zwang sich ruhig zu bleiben.
Dann legte er sein Handy zur Seite und sah zu den Mädchen hinunter.„Sera, es ist doch egal, wer welche Farbe nimmt. Wenn sie auch pink will dann lass sie doch." sagte er geduldig zu Sera.
„Aber das ist unfair. Ich hatte die Farbe zuerst." sagte diese.
Er seufzte.
„Ja, aber wenn du deine Freundin gern hast dann überlässt du ihr die Farbe. Es ist doch nicht schlimm, wenn du gelb oder blau nimmst." erklärte er.
Sera sah schmollend zu ihrer Freundin rüber, die gleichzeitig zu Sera schaute.
Einige Sekunden sahen sie sich an und niemand machte Anstalten etwas zu machen.
„Also ich finde blau ist eine echt coole Farbe." sagte er mit gehobenen Augenbrauen und lehnte sich zurück in die Couch.
Er beobachtete die beiden Mädchen während er so tat als wäre er wieder am Handy.
Das andere Mädchen sah auf ihre Puppe und Sera tat es ihr nach. Es sah aus als würden sie überlegen, wer nachlassen sollte.
Einen Moment später sprach Sera deutlich fröhlicher.„Na gut, meine hat eine blaue Flosse. Deine kann pink sein." sagte sie und lächelte zufrieden.
Die beiden spielten glücklich weiter und Aric versank in seinen Gedanken.
Er starrte auf sein Handy ohne etwas zu machen.
Seit dem Tag an dem Celestia ihm gestand, dass sie sich in ihn verliebt hat, denkt er fast jede Sekunde an sie.
Nicht, weil es überraschend war oder weil er auch etwas für sie fühlte. Nein. Weil es ihm einfach leid tat.Es tat ihm unheimlich leid. Denn sie hatte sich in einen Jungen verliebt, der von der Liebe enttäuscht wurde. Einen Jungen, der alles gegeben hat um eine Person glücklich zu machen. Eine Person, die sein Herz damals in den Händen trug.
Doch er wurde von dieser Person enttäuscht und sein Herz hat ein paar Kratzer abbekommen, die nicht mehr zu flicken sind.Es fällt ihm schwer sich zu öffnen. Er kann nicht einfach in die Welt hinausschreien, dass er Celestia mag. Er brachte es nicht übers Herz.
„Aric, willst du mitspielen?" fragte das Mädchen auf dem Boden.
Er blickte sie an.
Ihre Miene wurde etwas weicher.
„Warum bist du traurig?" fragte sie ihn.
Sera blickte nun auch auf und sah zu ihrem Bruder.
Er zog die Augenbrauen zusammen.
Kinder können so nervtötend sein.Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er in Gedanken versunken war. Stattdessen atmete er tief durch und sah an die Decke. Sein Kopf berührt die Couch. Für einen kurzen Moment schließt er die Augen und stellt sich Celestia vor.
Ihre hellen Haare, die sich leicht wellen, wenn sie vom Wasser trocknen. Ihr Lächeln, wenn sie mit anderen Leuten spricht. Ihr Lachen, wenn sie am Tisch sitzt. Ihre Augen, die Aric's Augen suchen. Ihre Lippen...
Die Haustür fällt ins Schloss und er öffnet die Augen. Keine Sekunde später ist er aufgestanden und steht in der Eingangshalle, wo Flo ihre Schuhe auszieht.
„Du passt jetzt auf die zwei auf." sagt er und deutet aufs Wohnzimmer.
Er geht in Richtung Treppe während Flo verwirrt ins Wohnzimmer sieht.
„Nein, Aric. Komm schon. Später kommt Gina zu mir." ruft sie wehleidig hinterher.
Er ist schon die halbe Treppe hochgegangen. Dann wirft er einen Blick über die Schulter.
„Dann macht doch eine Pyjama Party zu viert." schlägt er schulterzuckend vor.
Er geht die Treppen hoch in sein Zimmer. Das Jammern von Flo ignoriert er.
In seinem Zimmer legt er sich ins Bett.
Es ist verdammt seltsam, wie ihm ein bestimmtes Mädchen nicht aus den Gedanken gehen will.
Vor nicht allzu langer Zeit hat er Mädchen so oft wie seine Bettwäsche gewechselt. Ständig hatte er eine Neue.
Und jetzt denkt er nur noch an sie.Er verschränkt seufzend die Arme hinter dem Kopf und starrt wieder an die Decke.
Wenn er ehrlich war dann hat er es von Anfang an erahnen können. Aric war sich bewusst, dass Celestia sich in ihn verknallen würde. Weil sie wahrscheinlich einfach so gestrickt war. Sie hatte keine Erfahrungen mit Jungs gehabt. Hat zugelassen, dass Aric sich ihr nähert, sie anfasst, sie küsst. Es war vorherzusehen wohin das führen würde.
Also warum war er so kalt zu ihr?Er wollte sie doch gar nicht von ihr fern halten. Er war sich bewusst, dass es irgendwann so gekommen wäre. Schließlich hat er sich bewusst darauf eingelassen. Also konnte er sich ihr doch öffnen. Er konnte ihr doch zeigen, dass er sie mochte und vor allem, dass er sie gerne bei sich hatte.
Wenn er die richtigen Worte fand, dann könnte er das noch irgendwie gerade biegen. Denn eine Sache war ihm ganz klar. Er wollte Celestia nicht das Herz brechen.

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NAmeS GAMe
Fiksi RemajaCelestia Ein ungewöhnlicher Name für ein ungewöhnliches Mädchen. So sah es Aric zumindest, als er Celestia kennenlernte. Celestia ist neu in der Stadt und somit die Neue auf der Schule, in der sie viele Freunde kennenlernt und somit auch den unberec...