kApItEl 9

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"Wissen sie was, ich habe doch noch etwas Zeit. Schließlich habe ich noch nichts gegessen und sterbe fast vor Hunger." sagte Aric.

Celestia hatte das Gefühl er hätte gegrinst, doch sie sah keines in seinem Gesicht, als er an ihr vorbei ging und ihrer Tante folgte. Sie wurde lediglich von seinem guten Geruch benebelt. Er roch sehr gut. Doch sie schlug dies sofort aus ihren Gedanken und folgte den beiden etwas sprachlos in die Küche. Es war ihr rätselhaft, wieso jemand wie Aric mit ihnen Abendessen wollte. Er würde doch niemals freiwillig hier länger bleiben? Andererseits hat er von selbst die Tür repariert.

"Also das ist mir jetzt peinlich. Wir haben uns eigentlich nur Pizza bestellt. Beziehungsweise ich. Celestia isst ja ihren Salat." sagt Tante Kate. Sie hielt einen Pizza Karton in den Händen und Celestia weiß, ohne rein zu sehen, dass sie die Hälfte schon alleine verdrückt hat. Celestia hatte nie etwas gegen Pizza. Sie liebte sie. Es war nur ihre Krankheit die ihr verbot jegliches Fast food oder Süßes zu essen. Tante Kate weiß, dass sie nichts dafür kann, dass sie das Zeug nicht zu sich nehmen darf.

"Kein Problem. Ich nehm ein Stück." sagte Aric und ließ sich auf einen der Holzstühle nieder. Tante Kate hantierte noch am kleinen Kühlschrank, um kühle Getränke rauszusuchen. Derweil schaute Aric zu Celestia, die noch unschlüssig da stand. Sie versuchte zu verstehen, was nun passeirte. Würde er tatsächlich hier sitzen und gemütlich mit seiner Tante Pizza essen? Das wollte sie sich nicht antun. Sie nahm sich eine Banane und ging aus der Küche. "Trinkst du Bier?" hörte sie noch ihre Tante fragen.

Celestia ging in ihr Zimmer und schloss die Tür, in der Hoffnung alles von Außen ausblenden zu können. Dennoch hörte sie die gedämpften Stimmen aus der kleinen Küche. Ihr Zimmer sah noch kahl aus, was sie ändern wollte. Sie behielt die hellen Wände, wollte dennoch über einige unschöne Stellen Bilder oder ähnliches hängen. Genug Geld für neue Farbe hatte sie nicht. Es sollte generell in ihrem Zimmer voller werden. Bis jetzt hatte sie nur ein Bett, einen Schrank und eine Kommode stehen. Alle diese Möbel sind benutzt und Tante Kate hat sie von Bekannten vererbt bekommen. Plötzlich klopfte es an ihrer Tür, als sie auf ihrem Bett saß und in ihrer Tasche herum wühlte nach ihrem gekauften Zeug welches sie nicht fand.

Aric stand in der Tür und hielt einen Teller mit Pizza in der Hand. In der anderen Hand hielt er eine Tüte. Dann trat er in ihr Zimmer und schloss die Tür leise. Celestia beobachtete seine Bewegungen und betrachtete seine ganze Präsenz in ihrem kleinen Zimmer. Ihr Herz schlug schneller, als sie ihn so stehen sah. Er legte den Teller auf die Kommode neben ihm und holte etwas aus der Tüte. Celestia schluckte schwer. Sie sah ihn mit großen Augen an. Es war ihr Bikini. "Also das möchtest du am Freitag tragen, ja?" fragte er mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen und hielt die zwei roten Teile an einem Finger hoch.

Sie wusste nichts zu antworten und starrte ihn bloß weiter an. Wahrscheinlich mit hochrotem Gesicht. Ein raues Lachen erklang und er legte die Tüte mit dem gekauften Bikini auf den Boden neben die Kommode. Noch immer grinste er fast schon süffisant. "Was tust du hier?" fragte sie leise, als sie wieder ihre Stimme fand. Er lächelte kurz vor sich hin. Dann sah er sich kurz um und nahm schließlich den Teller, den er abgelegt hatte wieder in die Hand. "Ich bringe dir ein Stück Pizza." antwortete er.

"Danke, aber nein" sagte sie und sah hinunter auf ihre Finger. Sie hörte daraufhin ein Schnauben seinerseits. Er legte den Teller auf die Kommode zurück. Dann seufzte er genervt. "So eine bist du also. Ernsthaft? Was denn? Glaubst du echt, dass du von einem Stück Pizza fett und hässlich wirst?" fragte er verächtlich, da er viele Mädchen kannte die so von sich selbst dachten. Celestia schoss es unangenehm entgegen. Seine Verachtung und Kälte in der Stimme. Die Stimme, die sie anfangs wirklich mochte. Sie fühlte sich nicht gut bei dem Gedanken, dass er so von ihr denken würde. Sie konnte es sich nicht einmal selbst erklären, wieso es so wichtig war, dass er nicht so ein Bild von Celestia haben durfte.

"Ich kann es nicht essen" presste sie mühsam hervor. Es kostete viel Überwindung, doch sie hatte es gesagt. Und jetzt musste sie es nur noch erklären. Es würde noch schwieriger, als der vorherige Satz werden, doch sie wollte es probieren. Jedoch sah sie in Arics Augen eine leichte Belustigung, die sie wieder verunsicherte und nun doch nichts mehr sagen wollte. Wieso war er so zu ihr? Er benimmt sich mal nett, mal kühl und dann ist er wieder der lustige. Was sollte das. Und wieso wurde Celestia wieder rot unter seinem Blick.

"Ich weiß." sagte er lediglich und biss selbst von der Pizza ab, um sie dann wieder auf den Teller zu legen. Und dann kam er auf sie zu. Er setzte sich genau vor sie hin und sie sah ihn mehr als überrascht an. "D-du weißt...?" fragte sie und schluckte nochmal schnell. Denn in ihrem Hals sammelte sich etwas, wie ein Kloß. Sie wollte ihn am liebsten anschreien. Sie traute sich kaum in seine Augen zu sehen, die sie so intensiv musterten. "Was... was meinst du?" fagte sie. Sie war wieder die schüchterne, die nicht mehr in die Augen blicken konnte. Sie war die, die noch nie mit einem Jungen mehr als zehn Worte gewechselt hatte.

"Ich weiß von deiner Krankheit. Deine Tante hat es mir gerade erklärt." sagte er und stützte sich mit den Ellenbogen auf seinen Knien ab. Er beobachtete ihre Reaktion. Ihre Reaktion war von außen ganz ruhig. Schließlich könnte sie nichts ändern. Er weiß es nun. Er kann es weiter sagen, dachte sie sofort. Jeder wird es morgen wissen und damit ist ihr Leben vorbei. Andererseits ahnten einige schon was, da sie es selber im Unterricht preisgegeben hatte. „Keine Sorge. Wenn du nicht willst, dass ich es weiter sage, dann sag es nur." Ein Stein fiel von Celestias Herzen. Sie war nicht glücklich, dass Aric von ihrer Krankheit wusste, doch sie war erleichtert, dass er es zumindest niemandem weiter sagen würde. "D-dank-"

"Unter einer Bedingung" fügte er hinzu und drehte sich auf die Seite um sie genauer zu mustern. Celestia sah ihn erwartungsvoll und verwirrt zugleich an. Er jedoch hatte ein kleines Schmunzeln auf den Lippen, dass ihn wie ein kleiner Junge ausehen ließ. "Du ziehst den Bikini hier an und präsentierst ihn mir mit einer kleinen Showeinlage" sagte er. Er sah ihr abwechselnd in beide Augen und musterte generell ihr ganzes Gesicht bis ins kleinste Detail, als stünde sie nicht schon unter Strom.

Celestias Herz blieb vor Schreck stehen. Sie musste vom ganzen Starren einige male blinzeln und öffnete den Mund, um ihn wieder zu schließen. Sie fand keine Worte für diese Bedingung. Was für eine absurde Idee. Was dachte er nur von ihr! Aric sah ihr noch immer ins Gesicht und wartete auf eine Antwort, die Celestia nicht hatte. Sie war noch immer viel zu schockiert. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, wie sie sich benehmen sollte und stellte sich vor wie sie halb nackt vor Aric tanzte, was ihr die Röte wieder ins Gesicht zurück brachte.

Und dann brach er in Gelächter aus, was Celestias Gelenke lockerte und sie entspannte sich wenig später. Dennoch war ihr unbehaglich. "Dein Gesicht" brachte er aus seinem Gelächter heraus.

NAmeS GAMeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt