NAmeS GAMe

kaPITEL 38

Viele Tage später saß Celestia am Esstisch und aß mit ihrer Tante zu Abend. Der Camping Trip ist mehr in die Hose gegangen, als sie dachte. Der Abend war für den Reinfall gewesen und genauso die Nacht. Sie konnte kaum ein Auge zu machen, weil alle 5 Minuten ein Insekt angeflogen kam und außerdem war es steinhart. Nebenbei gesehen waren die Ereignisse zu schockierend, als das sie ruhig schlafen konnte.

Sie hat bis heute das Gesagte von Flo nicht verdauen können. Und es zerbricht ihr so sehr den Kopf, dass sie sich Facebook angelegt hat, nur um diese Sydney zu suchen. Angeblich war sie in der Gruppe eine Freundin gewesen, doch weil sie Streit mit Gina hatte, ist sie wohl nicht mehr bei den Freunden willkommen. Und dann auch noch die Geschichte, dass sie sich betrunken in dem See ertränken wollte. Celestia öffnete wieder die App und sah sich das Bild von Sydney an.

Genauso wie beim Ersten mal als sie ihr Gesicht sah, kam in ihr ein komisches Gefühl hoch. So als würde sie Sydney kennen. Obwohl das nicht möglich ist. Celestia ist schließlich erst hierhergezogen und hatte noch niemanden gekannt. Sie hob den Blick und sah zu ihrer Tante, die vertieft war in ein Magazin. Wie auch immer, spürte diese den Blick von Celestia und hob den Blick, um sie fragend anzusehen.

Sie wand sich wieder zur App und sah das Bild an. "Schreibst du gerade mit dem Sex- Model Typen?" fragte sie, aus dem nichts. Celestia verschluckte sich fast an ihrer Suppe. Sie sah ihre Tante an, als wäre sie ein lebendiger Geist. Aus Reflex schüttelte sie den Kopf. Bisher hat sie nur einmal mit Tante Kate über Aric gesprochen. Und so sollte es auch bleiben. Sie möchte nicht nochmal ihre Gefühle auf dem Tisch aufdecken. Es ist ihr aus einem unerklärlichen Grund unangenehm über ihn zu sprechen, wenn ihre Tante die beiden in Gedanken schon mit Brautkleid und Anzug sieht.

"Ach du musst es doch nicht verheimlichen." sagt ihre Tante lachend und möchte nach Celestia's Handy greifen. Als sie es in der Hand hält, muss Celestia die Luft kurz anhalten. Sie beobachtet aufmerksam die Augen ihrer Tante. Erst runzelt sie die Stirn, dann öffnet sie den Mund und weitet die Augen etwas. "Das ist doch dieses Mädchen aus den Nachrichten! Die Bekloppte, die sich ertränken wollte." ruft sie, als hätte sie ein Rätsel gelöst. Was sie auch irgendwie getan hat. Denn Celestias Erinnerung an die Nachrichten kommen wieder. Tante Kate und sie haben zusammen diese Nachrichten im Fernsehen gesehen, doch ihre Tante hat zu schnell weggeklickt als das sie die ganze Gesichte hören konnte.

Und am nächsten Tag hat sich Celestia vorgenommen Flo darüber auszufragen. Oder zumindest nur anzusprechen. Denn die Sache lässt sie nicht los. Vielleicht aus dem Grund, weil sie gleich nach Sydney in die Gruppe kam und sie irgendwie ersetzt. Sie stand vor dem Klassenzimmer, wo sie und Flo gleich Bio haben würden. Und da kam sie schon anstolziert. Flo begrüßte sie mit einer Umarmung. "Süßer Rock." strahlte sie nach der Umarmung Celestia an. "Danke... ich wollte dich eigentlich mal etwas fragen." sagte sie zu der strahlenden Flo. Sie sah Celestia neugierig an. "Geht es dir gut?" fragte sie und erntete einen überraschten Gesichtsausdruck von Flo.

Doch Celestia war verwirrt und wollte wissen, ob Flo noch zurecht kam. Vor wenigen Tagen hat sie einen Zusammenbruch erlitten und sich die Schuld für einen Selbstmord gegeben. Wie auch immer, ist heute nichts mehr davon zusehen. Sie lacht leise und sieht dann auf etwas in der Ferne. "Schau mal. Da ist Diana mit ihrem neuen Lover." ruft sie, so dass einige in ihrer Umgebung sich umdrehen. Celestia sah kurz hin, aber sie wollte nicht dabei zusehen, wie das Mädchen und ihr neuer Freund sich die Zungen in den Hals steckten.

"Also...zu meiner Frage.." sie wurde von Flo unterbrochen. "Lass uns mal Hallo sagen gehen." sagt sie uns sieht Celestia kaum an. Sie läuft schon los mit purer Freude das neue Paar zu sprechen. Oder mit gespielter Freude.

Er marschierte erst nach den ersten Stunden in die Schule. Aric nahm sich an diesem Morgen alle Zeit der Welt. Seine Mum war nicht zu Hause und konnte ihm nicht eine Standpauke halten. Er war sowieso mit Grübeln beschäftigt. Aber mittlerweile hat er sich entschieden. Er wird es heute tun. Ihm ist es egal, was seine Schwester sagt. Celestia's Gesichtsausdrücke wenn sie einander sehen, ist Antwort genug. Deshalb marschiert er geradewegs zum Klassenzimmer, wo er Celestia vermutete. Er würde bloß warten, bis sie raus kam.

Und dann klingelte es und der Strom rannte aus den Klassen. So motiviert er auch Anfangs war mit ihr zu sprechen, konnte er es nicht in Taten umwandeln. Denn seine Schwester lief neben ihr aus dem Raum. Und sie bemerkten ihn nicht einmal. Er sah ihnen hinterher, bis sie in der Schülermenge nicht mehr zu sehen waren. Und da traf Aric die Enttäuschung. Er ist enttäuscht von sich und seiner Schwester und Celestia und allem. Wo waren seine verdammten Eier, wenn er sie brauchte?
Bevor er noch jemanden in seiner Umgebung vor Wut blöd anmachte drehte er sich um und machte sich auf den Weg zu seinem Spind. Das war ja mal ein Reinfall.

Mit Vorwürfen, die er sich selber in Gedanken machte, öffnete er den Spind. Er hasste sich dafür, dass er so ein kleiner Junge geworden ist. Er benimmt sich wie verdammte Zehn Jahre alt. Jedes mal, wenn er vor Celestia steht, jedes mal wenn es um sie geht. In Gedanken geht Aric nochmal die Momente durch und sammelt die besten zusammen. Die ganzen Küsse, das Lachen, die Berührungen, die Blicke. Er mochte das Mädchen und ihre Zurückhaltende Art. Vielleicht ist sie nicht das Beuteschema, dass dem alten Aric gefallen hätte. Jedoch mag es dieser Aric, der wie ausgetauscht wirkt. Er denkt nicht bloß über ihr Aussehen nach, sondern auch über ihre Schüchternheit, ihr Lächeln, ihre Art mit ihm umzugehen, ihre Verborgenheit, ihre roten Wangen.

"Hey." Wie eine kleine Maus stand sie plötzlich neben ihm und erwischte ihn beim nichts tun. Sofort nahm er ein Buch raus, um etwas produktiv auszusehen. Da ist sie nun. Das wollte er doch? Er wollte sie doch sprechen. Um endlich die Karten aufzudecken. Sie soll wissen, dass er mehr möchte, als Freundschaft. Wieso konnte er also nicht einfach die Worte sagen? Und wieso tat er so, als würde er die Bücher in seinem Spind sortieren? "Können wir reden?" fragt Celestia und sieht zu ihm auf.