NAmeS GAMe

KApitEl 1

Das Mädchen, dass sich an Aric's Brust schmiegte, hatte zerzauste braun gefärbte Haare.

Beide lagen zusammen in seinem großen Kingsize Bett unter der großen schwarzen Decke. Sie waren beide noch nackt von der vorherigen Nacht. Und auch wenn es schon Mittag war, schlief Aric. Zumindest bis jetzt. Er sah das Mädchen nach einem ausgiebigem Gähnen an und seufzte leise, weil sie ihn mit diesen typisch glitzernden Augen ansah. Dabei ist es nur eine Nacht gewesen. Eine Nacht, in der klar gemacht war, dass es nichts außer Sex sein würde.

Er schälte sich aus der Decke und ließ das Mädchen alleine im Bett liegen. Sie stemmte sich hoch und sah ihm neugierig dabei zu, wie er sich Sachen aus seinem Ankleideraum holte und sich anzog. Aric sah ab und zu in ihr Gesicht um ihr A) zu signalisieren, dass sie aufhören sollte zu starren und B) sich selbst an letzte Nacht zu erinnern. Aber er konnte nur die wenigsten Erinnerungen hervorholen. Beide hatten getrunken. Er hat sie anscheinend nach Hause mitgenommen und hatte sie flachgelegt. Fertig.

Ungewöhnlich für ihn war es, das Mädchen mit nach Hause zu nehmen. Sonst trieb er schnelle Nummern auf den Partys oder er ließ sich von den Mädchen nach Hause ziehen, wo sie dann Sex hatten. Dieses mal hatte er eine mit nach Hause genommen, was viel zu selten passierte. Denn so etwas hatte seine Gründe. Er war nicht einfach so das Arschloch, das den Mädchen das Herz brach, nachdem sie Sex hatten. Er wollte immer nach dem Sex verschwinden, damit keiner von ihnen Hoffnung schöpfte mit ihm zusammen zu kommen oder etwas ähnliches im Kopf hatte. Er ließ sich von den Mädchen nach Hause einladen, damit er ungestört danach verschwinden konnte. Ohne großes Gerede, Gefühlen oder Beziehungsscheiß. Auf den Partys konnte er sie einfach stehen lassen und weggehen. In seinem eigenen zu Hause jedoch musste er sich darum kümmern, dass sie von alleine gingen, was ihn nur unnötig stresste.

Also machte er gerade wieder die Fliege.

"Die letzte Nacht war sehr schön." hörte er sie leise sagen.

Er hatte sich fertig angezogen und lief in seinem Zimmer herum, um das ein und andere einzupacken. Er wollte kein Gespräch anfangen, aber nickte ihr mit einem hochgezogenen Mundwinkel zu. Sie lag immer noch in seinem Bett. Auf ihren Ellbogen gestützt, sah sie ihn mit großen Augen an und wollte wissen, wie er sie gestern Nacht fand. Er musste sich ein genervtes Stöhnen verkneifen und packte sein Handy, dass er gerade betätigte, in die hintere Hosentasche.

"Es war ganz Okay." sagte er lediglich und zuckte mit den Schultern.

Eigentlich wartete er darauf, dass sie aufstand und ihre Sachen aufhob, sich anzog und dann verschwand. Aber wenn sie es nicht tat, musste er eben abhauen. Das war nicht sonderlich schwer.

"Ja, also das- das sehe ich auch so. Ich meine, ich hatte auch mal besseren Sex." sagte sie und sah unangenehm zur Seite. Sie suchte schließlich unsicher seinen Blick, den er auf sie gerichtet hatte. Sie log ihm ins Gesicht, um besser dar zu stehen. Er soll denken, dass die letzte Nacht nicht die heißeste war, die sie je erlebt hat. Jedes Mädchen würde mit Aric ins Bett steigen. Nicht nur um einen bestimmten Ruf zu erlangen, als eine seiner Trophäen, für die er beneidet wurde. Nein, auch weil er ein sogenannter 'Sexgott' unter den weiblichen seines Fanclubs ist.

"Ach ist das so?" fragte er mit einem kleinem Schmunzeln. Er sah das Mädchen an, die immer kleiner wurde in seinem riesen Kingsize Bett. Aric kam mit langsamen Schritten auf sie zu und sah sie nochmal herausfordernd an, ehe er sich über sie beugte und ihre Lippen mit seinen umschloss. Er küsste sie erstmal ganz leicht. Seine Hand legte er um sie und drückte sie näher zu sich. Während des langsamen Kusses, verlor sich das Mädchen in ihn und seufzte auf. Und dann drang er seine Zunge langsam in ihren Mund, stoppte aber, als er ihre Zunge kurz spürte und zog sich dann komplett zurück. Er sah das Mädchen an, welches einen lustvollen Blick aufgesetzt hatte. Sie flehte ihn stumm an, sie nochmal so zu küssen.

Aric jedoch, stand auf und grinste sie bloß an. Er sah auf ihren nackten Körper, der durch die runtergerutschte Decke entblößt wurde und zwinkerte ihrem roten Gesicht zu. Dann ging er weitere Schritte auf seine Tür zu. Sie hatte einen guten Körper. Diese hier würde er sich für ein weiteres mal vielleicht merken.

"Unten kannst du dir Kaffee nehmen." sagte er und wand sich ab.

Er schloss seine Zimmertür hinter sich und verschwand kurz im Badezimmer um sich frisch zu machen. Dann ging er die vielen Treppen nach unten und lief durch die Eingangshalle in die Küche hinein, wo seine zwei Schwestern saßen und zu Mittag aßen. Seine beiden Schwestern diskutierten über etwas und stoppten, als sie Aric sahen. Sie grinsten ihn an, wobei er nur misstrauisch entgegenblickte. Er ging zur Kaffee Maschine und goss sich eine Tasse ein.

"Na dir auch einen guten morgen Bruderherz." sagte Florentina, seine 16 Jährige Schwester, die neben einer Schale Müsli mit Hausaufgaben beschäftigt war. Seine andere Schwester Seraphina kicherte in sich hinein und hielt die Barbie Puppe hoch, die sie von ihm zum 5. Geburtstag bekommen hatte und winkte ihm damit zu. Sie nahm die Puppe überall mit hin, ob es beim Essen, beim Baden oder in den Kindergarten war. Aric ignorierte beide und schlürfte seinen schwarzen Kaffee.

"Wir haben ja gestern deine tolle Bekanntschaft kennenlernen dürfen. Wie war noch gleich ihr Name...?" fragte Flo, während sie aussah als würde sie sich jeden Momant fast totlachen. Sera lachte selbst. Doch ihm war klar, dass sie auch so lachen würde, weil für sie alles zum Lachen ist. Außerdem waren Flo und Sera ein Team, das immer gegen Aric spielte, weil er der einzige Junge unter ihnen war. Es hieß Mädchen gegen Jungs, wenn man es so sah.

"Weißt du noch den Namen deiner Freundin?" fragte die grinsende Sera und sah ihn abwartend an. Das war ebenso ein unfaires Spiel, dass sie immer mit ihm spielten. Sie zogen ihn immer wieder damit auf. Er war auch selbst Schuld, weil er sich nie die Namen der Mädchen merkte, die er abschleppte. Egal, ob er sich Mühe gab oder nicht. Er merkte sich immer nur die Namen, die ihm am wichtigsten schienen. Freunde, Familie. Dem Rest gab er höchstens Spitznamen oder ausgedachte Namen. Er überlegte scharf nach, während seine Schwestern sich grinsend zuzwinkerten.

"Komm schon, sie fängt mit S an, genau wie mein Name." sagte Sera und grinste stolz.

Sie war motiviert Aric's Gedanken dazu anzustreben sich zu erinnern, wie dieses Mädchen oben hieß. Er dachte angestrengt nach und kratzte sich am Nacken. Er entschied sich dazu zu raten und stieß die Luft aus. Mit nachdenklicher Miene lehnte er sich an den Marmor Tresen, an dem beide sitzen und trank noch einen Schluck seines Kaffees. Im gleichen Moment kommt seine Mutter rein. Sie hält ebenfalls eine Tasse in der Hand und sieht lächelnd zu ihren Kindern. "Na Großer." begrüßt sie Aric.

"Sara?!" fragte Aric und sah seine Schwestern fragend an. Als sie ins Gelächter stießen wusste er, dass es der falsche Name war. Seine Mutter kam auf Aric zu und legte die Hand in seinen Nacken. Dann küsste sie ihn auf die Wange und er ließ es zu, weil es Gewohnheit war. Die Schwestern gaben ihrer Mutter Bescheid, wie 'dement' Aric ist, wenn es um Namen seiner Bekanntschaften ging.

"Sag so etwas nicht Florentina! Damit ist nicht zu spaßen. Aric..." sagte sie und wendete sich an ihren Sohn.

"...schon wieder?" sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und die Schwestern fielen wieder in schallendes Gelächter, so wie ihre Mutter nun auch etwas. Und Aric seufzte bloß. Er holte sein Handy heraus und stellte Sekunden später fest, dass seine Freunde draußen waren und ihn erwarteten. Mit einem einfachen 'Bin weg' machte er sich auf den Weg nach draußen und kam vorne an der Tür zum Stehen, wo er sich fertig anzog.

"Aric warte. Du musst mir bitte einen Gefallen tun." Flo kam aus der Küche gerannt und stand vor ihm, als er sich die Schuhe anzog. Er richtete sich wieder auf und sah das Buch in ihrer Hand, dass sie ihm entgegenstreckte. "Kannst du das bitte der neuen Mitschülerin bringen. Sie hat es mir geliehen und ich habe ihr gesagt ich bringe es Sonntag vorbei, da sie die Hausaufgaben fertig machen muss. Aber sie wohnt im schäbigen Viertel. Und ich hab angst vor dem Viertel, das weißt du. Du hängst aber ständig mit deinen Freunden da ab. Also kannst du es ihr doch bringen. Bitte.."

Sie machte große Augen, was eigentlich nicht nötig war. Aric würde ihr helfen, wenn er könnte und das weiß sie auch. "Ich kenne sie doch gar nicht. Geschweige denn ihr Aussehen." sagte er. Er nahm ihr dennoch das Buch aus der Hand und sah drauf. Ein Chemie Buch. Er hasst Chemie. "Ihr Name ist Celestia. Sie hat blondes Haar. Ich schreib dir ihre Adresse und du gibst ihr das Buch einfach wieder. Ja?" informierte ihn Flo. Er hatte eine gerunzelte Stirn und dachte über den Namen nach. Er ließ sich ihren Namen auf der Zunge zergehen und sprach ihn für sich langsam aus. "Celestia".