KapITel 27

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Sie sahen schon seit 30 Minuten einen Film, in dem es um zwei sich liebende Menschen geht, die sich mit Laufe der Zeit auseinander leben und erwachsen werden. Später treffen sie bestimmt wieder aufeinander, denkt sich Celestia gähnend. Die Mädchen scheinen so, als würden sie den Film schon kennen, weil sie manche Textstellen aussagen, bevor der Protagonist sie selber ausspricht. Es ist lustig mit Carly und Flo den Film zu sehen, denn Charly ist bereits auf der Couch eingenickt.

Und es war auch spannend, weil sie den Film persönlich nicht kannte. Anfangs hatte sie sich nicht komplett konzentriert und auch ein paar mal nach hinten gelugt, doch die Öffnung zur Eingangshalle, die zum Wohnzimmer führte, war leer. Alles schien wie eingeschlafen zu sein und so war es bestimmt auch. Sie hatte noch kein mal auf die Uhr gesehen, aber sie konnte schon ahnen, dass es sehr spät war. Und dann war der Film zu Ende und Flo war auch fast eingeschlafen. Erst dann sahen alle auf die Uhr. Es war 3:46 Uhr. Nachts. So entschieden sie sich schlafen zu gehen. Flo ging voraus, weil die anderen sich etwas vor der Dunkelheit im Haus fürchteten.

Alle waren tot müde. Keiner sprach mehr. Sie wollten nur noch ins Bett. Celestia teilte sich ein Gästezimmer mit Gina, die schon seelenruhig schlief. Sie verabschiedete sich grummelnd von den anderen drei, die auch grummelnd in ihre Zimmer verschwanden und machte sich selbst auf den Weg zum Gästezimmer. Und dann hörte sie, wie eine Tür geöffnet wurde. Alles ging schnell. Sie spürte eine warme und große Hand an ihrem Handgelenk. Die Hand zog Celestia durch eine Tür und da stand sie dann. Vor Aric in seinem Zimmer.

Und dieser hatte schon fast die ganze Nacht auf sie gewartet. Er hatte bloß auf seinem Bett gelegen und sich versucht abzulenken nicht nach unten zu gehen, um sie doch noch aus dem Film zu reißen. Das Bedürfnis nach ihr war größer, was ihm selber Angst einjagte. Sie so vor ihm stehen zu sehen, war für ihn schon Grund genug das leichte Lächeln zurück zu holen. Celestia blickte ihn aus müden Augen an, das sah man sofort. Sie hatte keine Kontrolle über ihren Gesichtsausdruck und stand somit unschlüssig herum. Und obwohl er mit ihr anderes vorhatte, wagte er es nicht zu tun, was er tun wollte. Sie sah so unschuldig aus.

Sie war müde. Und die Nacht bereitete ihr Verwirrung. Was hatte es damit auf sich, dass er so viel Nähe zu Celestia suchte, obwohl er es doch nicht sollte. Sie freute sich innerlich ihn überhaupt zu sehen. Sein Blick zeigte ihr aber, dass er sich nicht unterhalten wollte. Er betrachtete allerdings auch nicht ihren Körper, sondern sah ihr einfach ins Gesicht. Dann wollte sie etwas sagen, weil er sie einfach in sein Zimmer gezogen hatte und sie die Ursache nicht verstand, glaubte sie. Sie fixierte den schwarzen Teppich unter ihren Füßen und sammelte irgendwelche Worte zusammen. "Was mache ich hier?" fragte sie und sieht ihn nach einer Zeit dann wieder an.

Er kam überraschenderweise näher. Er sah sie unschlüssig an und legte dann zögernd, fast unsicher eine Hand auf ihre Wange. Fast sofort fing die Stelle bei ihr an zu kribbeln, worauf sie ihre Augen schließen wollte. Doch er kam ihr mit dem Gesicht näher, vergrub dann seine Nase über ihrem Ohr in ihren Haaren und sie meinte sogar einen leichten Kuss gespürt zu haben. Wo kam das alles plötzlich her. Es fühlte sich so gut an. Seine zweite Hand fand den Weg zu ihrem Rücken und zog sie sachte an sich heran. "Komm mit mir ins Bett." hauchte er.

Sie hatte seine Brust genau vor ihren Augen und konnte seine ganze Wärme spüren, die von ihm ausging. Sein Geruch benebelte ihr Gehirn. Er roch so gut. Er hatte einen Geschmack, der einen an eine frische Brise erinnerte, wenn er kein Parfüm trug. Noch niemand hatte so eine mächtige Auswirkung auf sie, dass sie kaum zur Sprache kam. Sie wollte alles mögliche schreien und ihm sagen, doch es blieb drin. Sie würde ihm wohl nie ihre Gefühle gestehen, die ihr Herz so schnell schlagen ließen. Nie würde sie ihm sagen, dass seine Berührungen solch ein Kribbeln in ihr auslösten. Er würde es wohl niemals erfahren, denn sie fand keine einfachen Worte dafür. Wie auch, wenn man bisher noch nicht so etwas gefühlt hat?

"Ich kann nicht..." flüsterte sie. Für diese Situation fand sie Worte. Wenn auch nur schwache und nicht sichere Worte, die sie unsicher machen ließen. Konnte sie wirklich nicht? Es war doch so verlockend. Aric war so verlockend. In allen erdenklichen Wegen. Aric's Atem streifte ihre Wange, als er zu ihr herunter sah. Ihre Gesichter wenig voneinander entfernt. Ihr Herz schlug bis ins Unerdenkliche. Ein Blick legte sich auf seine Augen, der ihre Beine schwach machten. Doch seine Hand auf ihrem Rücken hielt sie fest an sich. "Doch, du kannst." sagte er leise und senkte die Lippen.

Langsam und zart strichen seine Lippen über ihre Wange und ihr Kiefer. Und obwohl sie so müde war sprang ihr fast das Herz heraus. Es war so ein schrecklich schönes Gefühl, dass er in ihr verbreitete. Sie atmete nun etwas flacher. Auch ihre Hände taten etwas und sie fand besseren Halt an seinen Schultern. Und das sah Aric vielleicht, als Zeichen sie mit beiden Armen zu umringen. Er drückte sie mit dem ganzen Körper an sich und sie wehrte sich nicht dagegen. Er setzte seine Lippen wieder an und küsste sich hauchzart zu ihrem Ohr hinauf. Und bevor sie aufwimmern wollte, brachte sie es übers Herz ein leises "Na schön." zu hauchen.

Und so machte sich Aric mit ihr im Arm auf den Weg zu seinem großen Bett. Während sie mit dem Rücken zu diesem Bett stand und er weitere kleine Küsse unter ihr Ohr hauchte, fragte sie sich kurz wie viele Mädchen er wohl schon hier drin hatte. Vielleicht sogar richtige Frauen. Doch sie erlaubte sich nicht darüber ihren Kopf zu zerbrechen. Sie genoss seine Berührungen und Küsse für diese kostbaren Momente. Er legte sie auf die schwarze Bettdecke und beugte sich selber über sie. Dabei spürte sie seine Hände fast überall, was sie keuchen ließ. Besonders als er unter ihren Pullover wanderte.

Im Unterleib zog es sich zusammen, was sie nur selten und nur bei ihm bisher gespürt hatte. Es war so ein intimes Gefühl, dass ihr einst fremd war. Er brachte sie dazu die Müdigkeit zu vergessen und alles in Erwägung zu ziehen, was dieser Junge vor hatte. Seine Küsse glitten zu ihrem Hals, den sie ihm entgegenstreckte. Überall entstand Gänsehaut und sie konnte sich nicht unterdrücken unbewusst die Nägel in seine Schulter zu krallen. Dabei seufzte er und löste sich dann von ihr. Er schaffte es sie nach oben zu den Kopfkissen zu tragen, wo er sich mit ihr fallen ließ. Und dann vergrub er sein Gesicht in ihrer Halsbeuge, bedeckte ihren halben Körper mit seinem und bewegte sich nicht mehr. Sie dachte er würde mit 'Komm mit mir ins Bett' etwas anderes meinen. Doch er hatte es wirklich gemeint. Das realisierte sie erst dann. Es war nicht enttäuschend, sondern auch ein unglaublich Wohles Gefühl, welches sie in die Traumwelt begleitete.

NAmeS GAMeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt