kapIteL 76

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Celestia wartete nach der Schule auf Aric. Sie stand hinter der Schule auf dem Footballfeld an der Seite.
Eine kleine Gruppe von Jungs warfen sich in üblicher Kleidung einen Ball zu.
Sie stand aber zu weit von ihnen weg, um ihren Konversationen zu folgen.
Ich Finger spielten mit den Riemen des Rucksacks.
Sie war etwas nervös. Und sehr aufgeregt.

Sie wusste nicht genau, was Aric mit ihr vorhatte. Aber sie war sich sicher, dass es etwas schönes sein wird. Mit Aric hatte sie bisher nur schöne Erinnerungen, wenn er mit ihr Zeit verbringen wollte.
Celestia hatte dann immer einen starken Herzschlag und Nervenkitzel. Ihr Kopf fühlte sich dann leicht an und sie lächelte immer zu.
Sie schwebte auf Wolke 7.

„Hey." sagte jemand hinter ihr.
Sie erschrak sich kurz doch merkte beim Umdrehen schnell, dass es Aric ist der hinter ihr stand.
Er warf ihr ein Lächeln zu und sie atmete einmal durch.
„Alles klar?" fragte er sie.

Sie nickte.
Er sah sie an und spürte sofort wie seine Mundwinkel sich hoben. Seine Augen glitten über ihr Gesicht und ihren Körper.
Sie sah in ihrem geblümten Kleid wunderschön aus.
Er wollte gerne ihre Hand nehmen und mit ihr zu seinem Auto laufen, doch einige Footballspieler standen auf dem Feld und er wollte nicht riskieren, dass einer von ihnen Liam oder Killian ist.

Er deutete ihr an ihm zu folgen. So führte er sie unauffällig zu seinem Auto.
Der Parkplatz war schon größtenteils leer. Nur noch wenige vereinzelnde Autos standen herum.
Sie stiegen gemeinsam in Aric's Auto ein.
Sie wusste nicht genau, weshalb ihr Herz so stark und schnell schlug. Celestia schob es auf die Neugier vor diesem heimlichen Ausflug. Doch in Wahrheit wusste sie, dass es die Angst war gesehen zu werden. Von den Leuten aus der Schule.
Sie hatte furchtbare Angst davor, dass ein Gerücht freigesetzt wird und Flo oder die anderen davon Wind bekommen würden.

Er fuhr mit ihr auf die andere Seite des See's, wo sie schon einmal mit dem gesamten Freundeskreis waren. Aric kannte den See so gut wie seine rechte Hosentasche. Er mochte diesen Ort. Es war nicht einer dieser kitschigen Rückzugsorte wie in diesen albernen Filmen, doch es war nah dran.
Er verbarg nichts vor Celestia. Und deshalb brachte er sie hierher.

„Wenn keiner hier ist, dann ist es irgendwie friedlich oder?" fragte er sie.
Er ging auf den See zu und sie folgte ihm.
Dicht am Wasser blieben sie stehen.
Er hat recht. Normalerweise toben Kinder und Jugendliche herum und planschen im Wasser.
Doch um diese Uhrzeit ist es sehr friedlich.
In ihrem Kopf schwirren Erinnerungen an Ausflüge herum, in denen sie mit Charlotte, Killian und den anderen hier Wasserschlachten gewann oder mit Gina und Carly am Lagerfeuer saß.
Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.
Sie waren alle tolle Freunde.

Aric atmete tief durch.
Sein Blick glitt über das stille Wasser und er versuchte die Ruhe selber in sich widerzuspiegeln.
Schließlich setzte er sich auf das Gras.
Nach kurzer Zeit platzierte sich Celestia neben ihm.
Sie streckte ihre Beine aus und strich das Kleid auf ihren Oberschenkeln glatt.
Einen kurzen Moment musterte er ihre nackten Beine bis er den Blick wieder auf den See wand.
Sie waren beide in ihren eigenen Gedanken versunken bis Celestia die Stille unterbrach.

„Bin ich dir wichtig, Aric?" fragte sie ihn.
Bevor er reagieren konnte sprach sie weiter.
„Ich rede nicht von Liebe oder sowas. Ich meine einfach, ob du irgendwelche Gefühle für mich hast?" fügte sie hinzu.
Er sah weiterhin zum See und nickte nach einigen Sekunden.

„Ja, habe ich." antwortete er. „Ich empfinde für dich unter anderem Anerkennung, Begehren und Zuneigung."
In ihr begann wieder das bekannte Herzrasen. Sie war sich bewusst, dass Aric nicht so einfach die drei Worte zu ihr sagen würde. Aber es gab ihr eine Art von Sicherheit und Hoffnung, dass er irgendeine Art von Gefühle für sie empfand. Es gab ihr Hoffnung, dass er und sie vielleicht irgendwann eine offene Beziehung in der Öffentlichkeit führen könnten. Es gab ihr Sicherheit, dass er sie nicht einfach benutzte.
„Ich weiß nicht genau, was für Gefühle es sind. Aber ich habe dir schon mal gesagt, dass ich uns eine Chance geben möchte." er blickte auf sie hinab.

„Ich wollte sichergehen, ob ich irgendwie das Recht habe mir Sorgen um dich zu machen. Wegen Wrenley, meine ich. Weil sie ja am Wochenende mit bei diesem Ski Urlaub dabei ist." sagte sie kleinlaut.
Aric musterte sie. Es freute ihn ein wenig zu hören, dass Celestia sich Sorgen um ihn machte. Er verspürte eine Art von Eifersucht, die von ihr ausging. Beim Mustern ihrer Gesichtszüge war ihm bewusst, dass sie durchaus ein ungutes Gefühl Wrenley gegenüber hatte.

„Mach dir keine Sorgen." sagte er und legte einen Arm um ihre Schulter.
So zog er sie näher an sich heran und hauchte einen Kuss auf ihre Schläfe.
Celestia schmunzelte daraufhin und wurde wieder rot.
„Ich habe vor, mich von ihr möglichst fernzuhalten. Ich will einfach mit meiner Familie eine schöne Zeit verbringen." sagte er und nahm mit der anderen Hand ihre in seine.
Sie verschränkten die Finger miteinander.
Er sagte ihr die Wahrheit. Er wollte die Erinnerungen von Wrenley verbannen und nie mehr daran zurück denken.

Celestia blickte auf die verflochtenen Finger herunter. Sie hatte seit der Mittagspause daran gedacht, was es bedeutet wenn Wrenley mit in den Ski Urlaub fährt. Sie hätte jeglichen Zugang zu Aric. Natürlich wusste Celestia, dass sie nicht Aric's offizielle Freundin war, aber dennoch hatte sie ein mulmiges Gefühl im Bauch, wenn sie daran dachte. dass Wrenley auf irgendeine Art Aric zurückerobern wollte.
Es ist nicht zu übersehen, dass sie ihn zurück möchte. Wer würde ihn nicht zurück wollen? Er ist nahezu perfekt und jeder der ihn gehen lässt würde es augenblicklich bereuen.
Deshalb ist es Celestia ein Rätsel weshalb Wrenley überhaupt von Anfang an Schluss gemacht hat.

Sie blickte zu Aric hoch.
„Wieso hat sie damals mit dir Schluss gemacht?" fragte sie ihn. Sie versuchte nicht zu neugierig zu klingen.
Doch die Frage stellte sie sich schon seit sie damals mitbekommen hat, dass Aric's Ex Freundin ihn abserviert hat.
„Ist irgendwas bestimmtes vorgefallen?" sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Entscheidung einfach aus dem Nichts kam.

Aric mochte die Erinnerung nicht. Er hasste es wie weich und verwundbar er damals war, als sie mit ihm Schluss gemacht hat.
„Beziehungen sind kompliziert." sagte er nachdem er seufzte.
„Wrenley hat die Beziehung beendet, weil sie mich anhänglich fand. Ich habe ihr keine Luft mehr zum Atmen gegeben. Das war ihrer Aussage." er schüttelte den Kopf.
„Meine Mum sagte mir, dass ich mir nicht die Schuld geben sollte. Mädchen in dem Alter können keine Entscheidungen treffen und reagieren oft aus Impuls.
Aber ich habe die Schuld in mir selber gesucht. Vielleicht habe ich sie eingeengt oder hing wie eine Klette an ihr." sein Blick glitt über das Wasser.
„Keine Ahnung, was es war."

NAmeS GAMeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt