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Er erschrak sich nicht, aber es war dennoch überraschend sie hier vor der Abstellkammer vorzufinden.
So, als hätte sie auf ihn gewartet.
„Was willst du hier?" fragte er sie direkt, weil sie so erwartungsvoll da stand.

Sie war kein dummes Mädchen. Nein.
Wrenley Braias war ein Mädchen mit Stil. Schrieb nur gute Noten. Sie hatte Klasse und Charme. Und das wusste sie. Aric hat sie gedatet, weil sie nahezu perfekt war.
Aber das war mal.
Ihre Geschichte liegt nun in der Vergangenheit.
Dennoch war es ziemlich auffällig ihn aus der Abstellkammer heraustreten zu sehen. Und auch das war Wrenley bewusst.

„Die Wahrheit?" fragte sie ihn und trat einen Schritt vor. Sie sah ihm ins Gesicht ohne mit der Wimper zu zucken.
Ja, sie war hübsch. Und sie sah immer noch so perfekt aus wie damals. Aber er wusste, dass sie innerlich eine Person war, die nicht wusste was sie wollte.
„Ich will dich zurück." sagte sie.

Aric hob seine Augenbrauen. Nicht, weil er die Worte nicht hat kommen sehen.
Sondern weil sie scheinbar doch weiß, was sie möchte. Wie ironisch.
Er konnte nicht anders und schnaubte. Was für eine Ironie.

„Ja klar, Wrenley." lachte er spöttisch.
In Aric's Gesicht war nichts fröhliches.
„Sonst noch einen Wunsch?" fragte er sie sarkastisch.

Wrenley leckte sich kurz über die Lippen und blickte zur Seite.
Es wirkte beinahe so als wäre sie unsicher.
Doch Aric wusste, dass das nicht sein konnte.
Wrenley war selbstsicher und nicht unsicher.
Er kann sich erinnern als sie damals mit den Freunden Wahrheit oder Pflicht gespielt haben und Wrenley mit erhobenem Kopf in Unterwäsche in den See gesprungen ist um ihre Pflicht zu vollenden.
Nein, dieses Mädchen war nicht unsicher.

Aric wollte an ihr vorbeigehen doch sie hielt ihn am Arm auf.
„Komm schon Aric. Wir fahren ein ganzes Wochenende über zusammen weg. Findest du nicht wir sollten uns besser vertragen?" meinte sie und klimperte mit den Wimpern.
Mag sein, dass er damals auf die Knie gefallen wäre, wenn sie so etwas gemacht hätte. Doch heute steht er ohne die Mine zu verändern eiskalt vor ihr.

„Ich brauche diese Versöhnung nicht, weil ich dich nicht brauche." sagte er und ließ den Blick über ihr Gesicht gleiten, dass beinahe entgleiste.
Mit diesen Worten drehte er sich um.

„Das hast du damals aber anders gesehen." sagte sie und brachte ihn dazu inne zu halten.
Er drehte sich wieder zu ihr um.
Wrenley ist erwachsen geworden. Ihre Körperhaltung ist anders und das obwohl sie ihr Lebenlang Ballett tanzte. Zumindest solange Aric sie kannte.
Sie hatte im Gesicht diese Züge, die ein Mädchen sexy aussehen lassen. Ohne große Anstrengung.
Doch das alles war nicht neu für ihn. Wrenley pflegte ihren Körper und sich selbst wie einen Tempel.
Sie trainierte hart um so auszusehen, wie sie aussah.

„Damals haben wir einander vertraut, Aric." sagte sie und trat langsam auf ihn zu.
„Wir haben uns geliebt und jede Minute miteinander verbracht. Ich kann mich an so viele schöne Momente mit dir erinnern. Du doch auch, oder?" sie blieb genau vor ihm stehen und sah zu ihm hinauf.
„Wie kann ich dir so egal sein, wenn wir so viele gemeinsame schöne Erinnerungen haben? Denk doch an das Ferienhaus." sagte sie und sah ihn beinahe traurig an.

Für einen kurzen Augenblick erlaubte er sich an den Moment in ihrem Ferienhaus zu denken. Sie waren jung und verliebt.
Sie war nicht nur seine erste feste Freundin. Nein, Wrenley war so viel mehr. Sie war sein erstes Mal, seine erste Liebe, seine erste Trennung.
Natürlich verband er sie nicht nur mit den schlechten Erinnerungen. Sie hatten auch schöne Momente.

Wrenley trat noch einen kleinen Schritt auf ihn zu, so dass sie nun unmittelbar vor ihm stand.
Sie wollte nach seiner Hand greifen.
Doch Aric wich im letzten Moment noch aus, so als wäre ihre Hand Feuer. Sie würde ihn verbrennen.
Das wollte er nicht.
Ihr Gesicht fiel in sich zusammen als er ein paar Schritte nach hinten trat und seufzte.

„Wenn Liebe und Vertrauen weg sind dann heißt das wohl man muss drüber hinwegkommen." sagte er zu ihr.
Und dann drehte er sich nach einem letzten Blickaustausch um und verschwand.
Das war knapp gewesen.
Aric legte einen Gang zu um zu seinem Unterricht zu gelangen.
Doch selbst als er verspätet im Unterricht ankam starrte er nur vor sich hin.
Die Worte des Lehrers zogen an ihm vorbei während er da saß und er dachte zurück an die Tage, wo alles noch gut war.
Alles war noch unkompliziert.

Wrenley zog ihn an seinem Nacken zu sich herunter.
Ihre Lippen waren weich und er schmeckte die Erdbeeren heraus, die sie vorher am Abend gemeinsam gegessen haben.
Als er sich nach dem Kuss löste und ihr in die Augen blickte hätte er schwören können seine gemeinsame Zukunft mit ihr blickte ihm entgegen.
Sie würden zusammen alt werden und Kinder haben.
Ein gemeinsames Haus indem er jeden Tag neben ihr aufwachen könnte. Er wusste, dass sie füreinander geschaffen waren. Sie ergänzten sich in jeder Hinsicht.

Es war für ihn schon von Anfang an klar, dass er ihr verfallen würde.
Seit dem ersten Moment als er sie sah, wusste er dass er sie wollte. Für sich. Ganz für sich.

„Ich liebe dich." flüsterte er ihr ins Ohr.

Er bewegte sich in ihr drinnen und spürte wie sie ihre Beine enger um seine Hüften schlang. Sie stöhnte an seiner Schulter. Es war wie Musik in Aric's Ohren.

Aric war vor ihr noch Jungfrau gewesen. Er hat sich noch nie einem Mädchen hingegeben. Dieser Abend änderte die Tatsache.
Sie war seine erste. Und er wollte, dass sie seine letzte wird.
In diesem Moment öffnete er seinen Mund um auf zukeuchen während sie nochmals aufstöhnte.
Er sah ihr dabei zu wie sie zum Höhepunkt kam. Seine Augen musterten jeden Zentimeter ihres Gesichts.

Es war das erste mal, dass er diese Worte zu einem Mädchen sagte. Und tief im Innern wusste er, es gab kein zurück mehr für ihn. Er war ihr Hals über Kopf verfallen.

Aric kramte sein Telefon aus seiner Hosentasche und versteckte es unter dem Tisch, so dass der Lehrer es nicht mitbekam.
Er öffnete sein Snapchat und schrieb die einzige Person an, die ihn auf andere Gedanken bringen konnte.

Bleib nach der Schule etwas länger. Ich will Zeit mit dir verbringen.

NAmeS GAMeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt