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Flo hat etwas später einen großen Kuchen angeschnitten, während die ganze Menge versuchte irgendwie anständig Happy Birthday zu singen. Viele waren betrunken, viele angetrunken und Celestia hatte überhaupt nichts getrunken. Sie hatte trotzdem gute Laune, vor allem als sie Gina das Lied lallen hörte. Es war amüsant und auch etwas beängstigend in dieser Menge von Schülern. Sie hat schon mit einigen anderen Mädchen gesprochen und sich irgendwie angefreundet. Einige kannte sie aus dem Gemeinschaftssport oder von anderen Kursen.

"Celestia, würdest du bitte die zwei Geschenke nach oben bringen?" fragte Flo und reichte mit strahlendem Gesicht die zwei bunten Tüten, die von zwei Mädchen kamen. Celestia nickte und ließ von den anderen ab, um nach oben zu gehen. Sie würde nun das erste mal sehen, wie voll das Zimmer von Geschenken ist. Sie ging die vielen Treppen hoch und machte die Zimmertür auf. Die ganzen Packungen und Tüten stapelten sich an der Balkontür von Flos Zimmer. Es waren reihenweise Geschenke, die einen großen Berg ergaben. Sie stellte die Tüten auf den Boden, neben den Berg und verließ das Zimmer.

Sie sah von oben auf die Eingangshalle hinunter und merkte, dass einige Gäste sich auch hier aufhielten, weil die Musik hier nicht so laut war. Einige waren auch in der Eingangshalle, um ungestört die Zweisamkeit zu genießen. Dazu zählten aber nur zwei Pärchen. Sie ging die vielen Treppen wieder runter und wollte gerade die letzte Stufe hinunter gehen, als Aric mit einem Plastikbecher aus dem Wohnzimmer kam. Er sah sich kurz um, aber machte sich direkt auf den Weg zu Celestia, als hätte er nur auf sie gewartet.

Das war es jetzt, dachte sie sich in dem Moment. Er würde sie wieder schwach werden lassen. Ihr Herz machte da langsam nicht mehr mit. Ewiges Hin und Her und sie konnte ihre Gefühle irgendwann nicht mehr unterdrücken. Innerlich fragte sie sich, ob er vielleicht schon wusste, dass er sie in der Hand hatte. Sie stand noch immer auf der letzten Stufe und sah ihm mit großen Augen entgegen.

Er stellte sich vor sie und war ihr nah. Sehr nah. Auf der Stufe reichte sie ihm bis zu den Lippen. Sie trug auch noch Chucks, weil sie sich weigerte hohe Schuhe zu tragen, die sie umbringen könnten. Aric sah ihr in die Augen, davor musterte er wieder ihr Outfit. Jetzt sah er in ihre Augen, die ihn neugierig musterten. "Was meinst du?" fragte er leise und griff plötzlich ihre Hand, was Celestia's Herz springen ließ. Sie sah ihn mit halb offenen Mund an. Und als seine Augen auf ihre Lippen glitten, schloss sie den Mund ruckartig.

"Wollen wir kurz hoch? Ich kann dir mein Zimmer zeigen." sagte er und sah auf ihre Hand, die in seiner lag. Seine Stimme war warm und verrucht. Celestia war total perplex. Sie verstand nicht, woher das alles plötzlich kam. Wie sind sie sich nur so nah gekommen? Sie spürte die Röte schon in ihren Wangen und sah anschließend zu Boden. Langsam schüttelte sie den Kopf und blickte dann wieder in seine Augen, die wenige Zentimeter entfernt von ihren waren.

Es wäre nicht nur riskant zusammen gesehen zu werden, sie gingen das Risiko ein, dass Flo sie höchstpersönlich erwischen würde, weil sie nur einen Raum entfernt feierte. Es war einfach falsch, doch fühlte sich so richtig an. Es fühlte sich immer richtig an mit Aric. Egal, ob er nur neben ihr stand oder, wie jetzt ihre Hand hielt. Ihr Herz klopfte für ihn und das war nicht mehr rückgängig zu machen. "Tut mir leid. Ich kann nicht." antwortete sie heiser.

Er hob einen Mundwinkel, weil er nicht zeigen wollte, wie frustriert er war. Celestia tat gut. Und er wollte sie um jeden Preis wieder anfassen, weshalb er sofort ihre Hand hielt, als er vor ihr stand. Wie sie da stand, auf der letzten Stufe, in diesem grauen Kleid und mit ihren blonden Haaren. Sie sah nicht bloß atemberaubend gut aus. Aric wusste, dass sie jeden Jungen im Wohnzimmer insgeheim verrückt machte. Mit ihrer unschuldigen und schüchternen Art. Sie war natürlich schön und brauchte keine Schminke oder hohe Absätze.

Das brachte ihn dazu wieder auf ihre Hände zu sehen und dann vorbei zu ihren Chucks. Er grinste über diesen Anblick. Oh Nein, sie brauchte keine Absätze, um ihre Beine hervorzuheben. Er könnte einfach den Arm um sie legen und sie mit nach oben tragen, dabei würde sie vielleicht sogar lachen. Doch er wollte das Risiko nicht eingehen so viel Aufmerksamkeit zu erregen. Dass sie Hände hielten, bemerkten die paar Leute hier in der Eingangshalle bisher nicht.

Celestia seufzte leise. Er nahm noch einen Schluck aus seinem Plastik Sektglas, wo er Champagner schmeckte. Es prickelte etwas im Mund und schmeckte süßlich. Er verstand nie, wie seine Schwester diese süßen Getränke bevorzugte. Celestia sah auf sein Getränk, was er in der anderen Hand hielt. Sie konnte es nicht trinken. Und wieder fragte er sich, was passieren würde wenn. Doch er wollte ihr lieber nichts davon anbieten und das Risiko eingehen. Er zog wieder einen Mundwinkel nach oben und fragte sie, was sie zu trinken möchte.

Sie verstand nicht, wie es bei Aric unterschiedlicher war als bei Killian. Beide hatten sie heute nach einem Getränk gefragt und sie reagiert bei einem anders, als bei dem anderen. Bei Killian wollte sie so schnell wie möglich weg und bei Aric antwortete sie ihm einfach mit "Wasser." Er nickte und zog sie mit. Sie hatte nicht erwartet mit ihm in die Küche zu gehen und war auch in Acht, dass keiner sie möglichst sehen würde. Denn er hielt immer noch ihre Hand, was ein angenehmes Kribbeln in ihr auslöste.

Er machte den Kühlschrank auf und zusammen starrten sie hinein. "Ich kann dir auch Saft anbieten. Apfel oder Orange." bot er an und zeigte auf die verschiedenen Säfte an der Kühlschranktür. Celestia schüttelte den Kopf. "Besser Wasser, danke." Aric ließ ihre Hand los und sie fühlte wieder die Leere an ihrer Hand, die nicht mehr von ihm gefüllt war. Er ging zum Schrank und holte ein Glas, dass er mit Wasser füllte. Dann drehte er sich um und sah sie an, machte sich aber noch auf den Weg zum Kühlschrank. Er setzte das Glas in die kleine Öffnung am Kühlschrank und drückte, damit Eiswürfel ins Glas fielen.

Sie sah ihn dankend an und trank einen Schluck vom kühlen Wasser. Er lehnte sich an die große Kücheninsel aus Marmor, während Celestia sich ein wenig umsah. Dabei spürte sie jedoch seinen Blick in ihrem Rücken. Sie war sich der Stille zwischen ihnen Bewusst und versuchte ihr schnellschlagendes Herz mit dem kühlen Wasser zu regulieren. Als sie das Glas absetzte und sich umdrehte bemerkte sie, dass er auf sie zu kam. Den Blick hatte er gesenkt. Sie sah wie sich sein Unterkiefer anspannte und seine Augen dann auf ihre trafen. "Du siehst heute verdammt heiß aus." sagte er leise und kam noch näher, so dass sie den Kühlschrank im Rücken spürte.

NAmeS GAMeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt