NAmeS GAMe

KapIteL 37

Der Blick der beiden Jungs landete auf Celestia.

Die beiden Jungs musterten sie von oben bis unten. Sie ließen teilweise ihre Augen etwas länger auf gewisse Stellen. Und Celestia hätte es noch unangenehmer gefunden, wenn Aric nicht neben ihr stehen würde. Doch mit Aric an ihrer Seite war sie etwas sicherer. "Aw kleines Mädchen macht sich Sorgen um uns." sagte der eine mit dem stärkeren Akzent. Sie grinsten jedoch beide penetrant. Langsam traten sie weg und sie sah ihnen hinterher, als sie wohl zurück zum Lagerfeuer wollten.

"Geh lieber nicht in deren Nähe." sagte Aric und sah genauso den Jungs hinterher. Sie verspürte einen kleinen Herzklopfer, als er sich zu ihr umdrehte und ihre Blicke sich trafen. Celestia war vielleicht die einzige, die es romantisch fand so dicht am Wasser, unter dem Sternenhimmel mit ihm zu sein. Und auch wenn der geplante Trip nicht ganz nach ihren Wünschen verlief, so war es dennoch schön. Vor allem hier und jetzt mit Aric. "Wieso willst du nicht, dass ich mich ihnen nähere?" fragte sie unschuldig nach.

Sie hoffte insgeheim darauf, dass er so etwas wie Eifersucht verspürte, wenn sie mit anderen Jungs etwas unternahm oder bloß redete. Vielleicht wäre es dann mal wie in einen dieser Liebesfime. "Na weil..." fing er an. Er wirkte etwas unsicher, sah ihr dennoch in die Augen. Und obwohl Aric keine unsichere und schüchterne Person ist, wirkte er nun so. Es ist als hätten sie Rollen getauscht. "Weil wir Freunde sind." Da war das Wort.

Das Wort hatte Aric in Gedanken auch benutzt als sie vor der Sportumkleide standen und über diesen Trip reden wollten. Er sah in ihrem Gesicht eine klitze kleine Regung. Und das reichte ihm, um zu wissen dass er sich damit zufrieden geben musste. Er lächelte verklemmt, hoffte aber, dass es freundlicher war als es sich anfühlte. "Und Freunde schützen einander oder so?!" sagte er, selber total verwirrt. Freundschaft zwischen Aric und einem Mädchen war noch nie seine Stärke gewesen.

Manche seiner Bettgeschichten haben manchmal versucht wenigstens mit ihm befreundet zu bleiben. Als Entschädigung dafür, dass er nichts festes wollte. Bisher waren es drei, die er vielleicht ein wenig leiden konnte. Doch keiner hat es tatsächlich geschafft sein Interesse für mehr als 3 Wochen zu wecken. Nicht so wie dieses Mädchen hier, welches er schon über zwei Monate nun kennt. Er mag es nicht nur in ihrer Näher zu sein. Er hörte sie gerne sprechen und mochte es sie anzusehen. Vorallem wenn sie es selber nicht bemerkte. Celestia mag schüchtern sein und keine Erfahrungen mit Jungs haben, dennoch zieht sie Aric an. Und es fühlt sich mehr als nur ok an.

"Klar. Freunde." sagte Celestia und ignorierte dabei das kleine Ziehen in ihrem Brust Bereich. Zumindest versuchte sie dies. Freunde. Das waren sie also. Nicht mehr. Nicht weniger. Aric drehte sich nach einer Zeit um. Er ging wieder zurück. Und auch dann, schmerzte es in Celestias Brust irgendwie.

Aric war wohl immer eine Nummer zu hoch für sie. Er spielte in einer anderen Liga und würde wohl nie etwas für sie empfinden. Nicht mehr als Freundschaft. Celestia konnte das Gefühl nicht genau beschreiben, dass sich das erste mal in ihrer Brust ausbreitete. Sie wusste bloß, dass es schmerzte. Freunde. Seit wann küssen sich Freunde?

Aric setzte sich mit einem Seufzer auf den Boden vor das Feuer. Er durfte nicht zu Celestia sehen. Er musste sie nun ein für alle mal vergessen. Das war sein Plan. Und es musste einfach funktionieren. Es würde nicht gut gehen, wenn sie mehr wollte als Aric. Er war nicht für solche Romanzen gemacht. Das war er noch nie.

Er blickte in die Runde. Sah die Jungs irgendwas am Handy machen, seine Schwester war zu ihrem Zelt gegangen. Carly und Gina unterhielten sich mit Eldon und Killian vergnügte sich mit den zwei Mädchen. Wobei er nicht beider Aufmerksamkeiten erhielt. Das eine Mädchen schaute ab und zu zu Aric. Und er wusste auch ohne Worte, was dies bedeutete. Doch er wollte nicht in alte Muster verfallen. Obwohl es ihn früher keine 2 Minuten brauchte eine falsche Entscheidung zu fällen. Und heute würde er diese Entscheidung mit einem kritischen Auge betrachten. Nein, er würde wohl nie mehr der alte werden. Wegen ihr.

Celestia wollte sich erst an das Lagerfeuer setzen, wo alle saßen, doch dann entscheid sie sich dagegen. Flo saß alleine im Zelt und keiner wusste, weshalb sie davon flüchtete. Vielleicht dachten die anderen sie brauchte ihre 5 Minuten, um sich frisch zu machen, doch Celestia hatte da ein anderes Gefühl. Sie machte das Zelt auf und trat hinein. Das erste was ihr auffiel waren die Taschentücher neben Flo. Und das zweite war, dass sie weinte. "Flo!" sie hob den Kopf von ihren Knien und sah Celestia mit verweinten Augen an.

Niemals hätte Celestia so von ihrer Freundin gedacht. Sie sah Flo immer als starke Person, die nichts an sich heran ließ. Sie verbreitete Freude und strahlte immer so. Deshalb war es auch seltsam diesen Anblick zu sehen. "Was ist denn los?" fragte sie leise und schloss den Reißverschluss des Zeltes wieder. Flo schluchzte nochmal leise, dann sah sie auf. "Ich war einfach gerade bescheuert. Das ist los." sagte sie. "Ich hätte was machen sollen. Gott, ich bin so blöd." sie weinte wieder, was Celestia im Herzen weh tat. Sie setzte sich dichter an ihre Freundin heran, dessen Schultern bebten. Mit langsamen Bewegungen fuhr sie mit ihrer Hand ihren Rücken auf und ab.

Nach einer Zeit, kam sie dazu wieder zu sprechen. "Sie hätten tatsächlich ertrinken können, aber ich habe es in dem Moment nicht eingesehen sie zu retten." erklärte sie. Celestia versuchte sie mit Worten zu beruhigen, denen sie selber nicht einmal Glauben schenkte. Es war falsch so zu handeln, wie Flo und die anderen es getan haben. Doch wollte sie nicht noch mehr Salz in die Wunde streuen. "Es ist doch alles gut gegangen." Tröstete sie sie. Doch Flo löste sich ruckartig von ihrer Freundin. "Nein." sagte sie mit rot verweinten Augen. "Es hätte wieder falsch laufen können." sagte sie aufgebracht.

Celestia musterte Flo mit gerunzelter Stirn und nahm die Hand von ihrem Rücken. Flo war nicht oft so aufgebracht über etwas. Doch dieses mal kommt es so vor, als sei sie selber Schuld an etwas gewesen. Und ihr Satz brachte Celestia dazu zu fragen. "Was meinst du mit 'wieder'?" fragte sie deshalb. "Das war nicht das erste mal, dass so etwas hier passiert ist." sagt Flo bedrückt. "Sydney" fing sie an und Celestia erinnerte sich an die Freundin, die mal in dieser Gruppe war, nun aber nicht mehr. Gina und Flo hatten ihr von ihr berichtet, weil sie angeblich gegen Bisexualität war und aus der Gruppe verbannt wurde. Sie sah gespannt zu Flo. "Sie betrank sich und wollte sich anschließend im Wasser ertränken." sagte sie.