Wie eine schnurrende Katze trat sie langsam näher und säuselte ihm zu.
„Na, hast du mich vermisst?"Er stand da wie erstarrt, unfähig sich zu bewegen. Es war wie in alten Zeiten und er konnte nichts gegen die Bilder tun, die in seinem Kopf auftauchten.
Doch zum Glück funktionierte seine Stimme noch.
„Das ist nicht dein Zimmer Wrenley. Verschwinde." sagte er wütend, aber ruhig.
Es war ihm egal, was Wrenley und er damals hatten. Für Aric zählte das nicht mehr. Er war fertig mit ihr.Doch sie kam ihm näher und sah ihn weiterhin auf diese Art an, die ihm vermittelte, dass sie verführerisch sein wollte.
Wen wollte sie hier verführen? Ihren Ex Freund, den sie abserviert hat?
Er schüttelte den Kopf verachtend und trat einen Schritt zurück.Wrenley blieb vor ihm stehen.
„Früher war es aber auch mein Zimmer." sagte sie leise und sah in sein Gesicht.
Sie biss sich in die Lippe und streckte dann die Hand nach ihm aus.Aric wich einen Schritt nach hinten aus. Doch sein Bett stand hinter ihm.
Er sah es in ihren Augen, was sie als nächstes machen wollte.
Sie wollte ihn auf sein Bett schubsen, ihn in eine ausgelieferte Position bringen, wo er kein Urteilsvermögen mehr hätte.
Das ließ er nicht zu.
Er trat zu Seite und ließ sie alleine vor seinem Bett stehen.„Lass es, Wrenley."
Er konnte genau sehen, wie sie die Lippen aufeinander presste.
Doch das machte ihm nichts aus.
Aric fuhr sich durch das Haar und öffnete seine Zimmertür, damit er nicht mehr mit ihr alleine hinter geschlossenen Türen war.
So war es sicherer.Er sah ihr dabei zu, wie sie sich zu ihm umdrehte.
Ihr Mund war wütend verzogen und ihre Augen sprühten Funken. Sie war wütend.
Dazu hatte sie keinen Grund. Keinen einzigen.
Sie war nicht mehr seine Freundin.„Lass stecken." sagte er bevor sie den Mund aufmachen konnte. Er wollte ihre spitzen Worte nicht hören.
„Geh einfach und lass mich in Ruhe." sagte er, seine Worte mehr als genervt.Statt zu warten bis sie aus seinem Zimmer ging, machte er sich auf und verschwand.
Er ging die Treppen runter und kam seiner Mum entgegen, die zufrieden herum blickte.Wieso zur Hölle kann Wrenley ihn nicht in Ruhe lassen?
Er hat ihr absolut gar nichts zu sagen.„Ist es nicht schön wieder hier zu sein, Aric?" fragte seine Mum und sah mit glücklichen Augen zu ihm auf.
Er konnte ihr nicht die Illusion eines perfekten Urlaubs nehmen.
„Ja, Mum." murmelte er und ließ es zu, dass sie einen Arm um seinen schlang.Flo kam gefolgt von Sera die Treppen runter.
„Mami, wir haben drei Spinnen in unserem Zimmer." rief Sera aufgeregt und hielt drei Finger hoch.Das hier waren seine drei Gründe überhaupt eingewilligt zu haben mitzukommen. Diese drei.
Aric hätte sich niemals bereit erklärt auch nur annähernd in Wrenley's Nähe zu gehen.
Doch für diese drei Frauen tat er es.Den ersten Tag verbrachten sie mit einem Lagerfeuer auf der Veranda, Gemüsepfanne mit Steaks und ganz vielen Gemeinschaftsspielen.
Er konnte es kaum erwarten bis er ins Bett konnte. Keines dieser Spiele machte Spaß und er fand es ermüdend überhaupt anwesend zu sein. Scharade mochte er am wenigsten.
Alle riefen hin und her, Sera sprang immer wieder von ihrem Platz und keiner kam auf die schweren Wörter, die sich Flo ausdachte.„Kannibalismus?!" rief seine Mum entrüstet als sie Flo den Zettel aus der Hand riss.
Seit geschlagenen 10 Minuten versuchen sie das Wort zu erraten, dass Flo völlig idiotisch vortanzte.
„Flo, wir haben Kinder unter uns." zischte sie lachend.Sie grinste frech und überließ Wrenley die Bühne, die einen Zettel aus der Schüssel zog.
Sie las ihn, sah nachdenklich in die Luft, faltete den Zettel wieder und legte ihn auf den Tisch.
Dann startete Flo die Zeit.Aric spielte sowieso nicht mit, also machte er sich nicht die Mühe Interesse zu zeigen.
Er zog sein Handy hervor und öffnete die erste App, die ihn in die Augen sprang.
Snapchat.
Dort ging er beinahe automatisch auf den Chat mit Celestia.Er dachte schon seit der Abfahrt an sie, aber erlaubte sich nicht zu sehr an sie zu denken.
Manchmal gab er sich innerlich eine Ohrfeige und seufzte äußerlich tief um an etwas anderes zu denken.
Es war ziemlich ironisch, dass er in der Anwesenheit seiner Ex-Freundin an Celestia dachte.
Aber es war ihm so lieber als anders herum.Er dachte an das letzte Gespräch, welches sie am See gehabt haben. Er hat sich besser gefühlt nachdem er ihr die Geschichte erzählte wie er Wrenley begegnet ist und wie alles in die Brüche ging.
Es war ein befreiendes Gefühl das alles laut auszusprechen. Und wem hätte er es lieber erzählen sollen als der Person, die ihn so lebendig fühlen lässt?
Sie war sein lauschendes Ohr, was nicht urteilte.Er dachte daran, was sie über das Herz brechen sagte.
Sie sagte, dass jeder da einmal im Leben durchgeht.
Dabei waren ihm die versteckten Worte dahinter bewusst.
Sie hätte gleich sagen können: Nur du Idiot, kannst mir das Herz brechen, weil ich es dir auf einem Silbertablet serviert habe.Aric war sich klar, dass sie sich das erste mal verliebt hat.
Und dann auch noch in ihn. Und er war sich auch dessen bewusst, dass er der einzige ist, der ihr Herz brechen kann.
Es machte ihm keine Angst oder so.
Es war nur so, dass er ein sehr tief emotionales Gefühl hatte, was er ewig nicht mehr gespürt.
Zuletzt spürte er es als Wrenley ihm offenbarte, dass sie ihm ebenfalls liebte.
Und das war eine Erinnerung, die er mit aller Macht löschen wollte.Also schrieb er Celestia.
Hi, bist du wach?
Er wartete auf ihre Antwort und schaute währenddessen zu seinen Schwestern und seiner Mum.
Flo's Gesicht ist zu einer verwirrten Mine verzogen, während sie auf Wrenley starrt.
Mum hält geistesabwesend Sera am Saum ihres Pulli's fest.
Und Sera versucht verzweifelt das Zettelchen mit dem Wort zu greifen um zu sehen, dass drinnen steht.„Ihr seid schlecht." sagte Wrenley und hielt sich die Stirn.
Sie versuchte nochmal mit Gestik und Zeichen das Wort darzustellen.„Ich glaube, dass wir nicht das Problem sind." sagte seine Mum leise und Wrenley's Mum schüttelte zustimmend den Kopf.
Sie waren sich einig, dass nicht sie das Problem sind sondern Wrenley.
„Kommt schon." rief sie verzweifelt. „Es ist so einfach."Aric senkte den Blick und sah rechtzeitig auf sein Handy.
Ja, bin ich. Wie geht's dir?
Er entspannte sich ein wenig und tippte auf dem Handy herum.
Ganz Okay. Wäre jetzt lieber gern bei dir.
Er war nicht so schnulzig wie damals mit Wrenley, aber der Satz ließ ihn kurz die Lippen zusammen pressen.
Ich vermisse dich auch.❤️
Ein kleines Schmunzeln stahl sich auf sein Gesicht.
Das nächste mal würde er das schreiben.„Wrenley, was war es denn jetzt?" fragte Flo und klang dabei genervt.
Aric sah hoch von seinem Handy und erwischte Wrenley dabei, wie sie ihn beobachtete und somit Flo's Frage ignorierte.Er dachte in diesem Moment, dass sie ihn ertappt hatte mit Celestia zu schreiben.
Aber man kann nicht in den Augen ablesen mit wem er schrieb.
Man kann nur erahnen, dass das Lächeln auf seinem Gesicht etwas mit einem Mädchen zu tun hatte.
Also setzte er eine neutrale Mine auf und sah wieder auf sein Handy.
Es war ihm egal, dass sie dachte, er würde mit anderen Mädchen schreiben. Vielleicht wird sie auf diese Weise verstehen, dass sie keine Chance mehr bei ihm hat.„Es war Laserstrahl." sagte Wrenley.

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NAmeS GAMe
Teen FictionCelestia Ein ungewöhnlicher Name für ein ungewöhnliches Mädchen. So sah es Aric zumindest, als er Celestia kennenlernte. Celestia ist neu in der Stadt und somit die Neue auf der Schule, in der sie viele Freunde kennenlernt und somit auch den unberec...