kApiTel 68

5 0 0
                                    

Nachdem Flo endlich aus dem Badezimmer raus kam war Aric bereit nach Hause zu fahren.
Er nahm seine Schwester und Celestia beide mit zum Auto und fuhr schweigend die Straßen in der späten Nacht entlang. Fast 30 Minuten waren sie im Badezimmer und keiner hat auch nur einen Mucks gehört.
Alle warteten müde und mittlerweile wieder nüchtern auf ein Signal. Auf irgendwas.

Er versuchte die ganze Zeit Wrenley aus dem Weg zu gehen. Er versuchte sie nicht ein mal anzusehen. Er wollte von ihr nicht manipuliert werden. Nicht, weil er glaubt sie könne es schaffen ihn rumzukriegen. Sondern, weil er sich selber kennt. Er würde diesem Mädchen aus der Hand fressen sobald er mit ihr unter vier Augen alleine wäre.

Wrenley war möglicherweise selber zu müde, was gut für ihn war. Sie bedrängte Aric nicht mehr als sie alle vor der Gästezimmertür standen.

Als Flo endlich raustrat nahm Aric sie in den Arm. Er wusste nicht, was los war. Aber er wollte ihr zeigen, dass er sie nicht drängen würde es ihm zu erzählen. Er verabschiedete sich halbherzig von allen und bot Celestia an sie nach Hause zu fahren.
Er konnte sich vorstellen, dass sie nicht weiter auf der Party bleiben wollte. Und so schaffte es Flo sie auch zu überreden bei ihr zu schlafen.

Nun saßen die beiden auf seinem Rücksitz und sprachen kein Wort. Er hat selber keine Fragen gestellt. Sie waren alle still und schwiegen sich an.
Er sah irgendwann in den Rückspiegel und bemerkte, dass seine Schwester ihren Kopf an Celestia's Schulter gelehnt hat. Ihre Augen waren geschlossen.
Er wusste nicht, ob sie schlief. Doch riskieren wollte er nichts.
Es war gut, wenn sie schlief.

Seine Augen trafen auf Celestia's und er hielt ihren Blick.
Etwas unausgesprochenes lag dadrinnen. Er wollte gerne mit ihr reden. Sie fragen, was alles passiert ist, weshalb er nicht mit ins Gästezimmer durfte, aber sie dafür schon.
Als er sah, wie Celestia ihre Mundwinkel etwas hob fühlte er etwas in sich drinnen, dass sich ein wenig regte.
Er erwiderte das Lächeln.

In seinem Kopf herrschte Chaos. Erst Wrenley's Rückkehr und jetzt Flo. Er wollte diesen Jay ins Koma schlagen. Er wollte Wrenley ins Gesicht schreien. Er wollte seine Schwester beschützen. Er wollte Wrenley abstoßen, sie nie wieder sehen, nie wieder fühlen, nie wieder auch nur an sie denken.
Und trotzdem war sie wieder da.

Er trug seine Schwester in ihrem Schlaftrunkenen Zustand aus dem Auto und bat Celestia darum die Tür mit dem Schlüssel aufzuschließen. Dann brachte er Flo auf ihr Zimmer. Er deckte sie zu und schaltete das Licht aus.
Als er unten ankam, suchte er Celestia, die ihm nicht nach oben gefolgt war. Er bemerkte, dass das Licht in der Küche an war und fand sie auch dort sitzen. Auf einem Barhocker. Sie sah hoch und er bemerkte auch ihre müden Augen.
Er umrundete die Kücheninsel langsam.

Celestia drehte ihren Hocker so, dass sie zu Aric gerichtet war.
Sie sah zu ihm hoch als er vor ihr stehen blieb.
Seine Hand legte er um ihren Kopf und ihre Schulter. Dann drückte er sie gegen seine Brust. Sie brauchte seine Nähe jetzt genauso sehr wie er ihre.
Sie schloss ihre Augen und genoss seine Nähe. Es war ein anstrengender Abend, aber sie war froh jetzt bei Aric sein zu dürfen.
Die Schuldgefühle nagten nur zur Hälfte an ihr, wenn sie mit ihm war.
Sie sog seinen Duft ein und vergrub das Gesicht noch mehr in seiner Brust.
Dann schloss sie beide Arme um seinen Rücken.

Plötzlich war ihm klar, was er wollte. Wohl eher wen.
Aric fühlte seinen Herzschlag ganz deutlich und er versuchte seinen Körper unter Kontrolle zu halten. Sie war es. Sie war die, die er wollte.
Es war nicht, das erste mal, dass er es fühlte. Es war aber das erste mal, dass er es sich eingestand. Sie war es.

Seine Hand rutschte runter in ihren Nacken und er lehnte sich ein wenig zurück, so dass sie aufsehen konnte. Und dann sah er in ihre warmen Augen, die ihm den Atem rauben wollten.
Sein Atem streifte ihr Gesicht als er sich runter beugte. Sanft legte er die Lippen auf ihre. Das Gefühl in ihm drinnen war unbeschreiblich.
Es fühlte sich anders an und doch wie ein Stück von zu Hause. Er war sich sicher, dass sie es genauso fühlte als sie in diesem Moment seufzte.
Eine ihrer kleinen Hände krallte sich in sein Tshirt.

In diesem Moment wollte sie nicht nur sein Tshirt fühlen sondern ihn. Seine warme und feste Haut, die sich um seine Muskeln spannte.
Sie wollte darüber streichen und mutig sein. Ihre Lust wuchs mit jeder weiteren Berührung. Mit jedem weiteren Kuss. Sie wollte all das tun, an was sie dachte. Und das tat sie dann auch.

Er schauderte als sie ihn unter seinem Shirt berührte. Sie strich langsam über seinen Bauch und hoch zu seine Brust.
Ihre andere Hand strich über seinen Rücken. Bei jeder anderen hätte er gedacht, sie würde mit Absicht so langsam über seine Haut streichen. Aber bei Celestia wusste er, dass sie sich nicht traute selbstsicher über seine Haut zu streichen und deswegen waren ihre Bewegungen so quälend langsam.
Es machte ihn unbewusst verrückt.
Er wusste nicht, was in ihn gefahren ist als er ihre Beine auseinander spreizte und sich dazwischen deängte. Sein Verstand schaltete aus, als er ihre Hände unter seinem Tshirt herausnahm und um seinen Nacken legte. Dann packte er sie unter ihren Oberschenkeln und trug sie hoch.

Cenestia keuchte überrascht auf. Seine Bewegungen waren alle so flüssig und sicher, als hätte er das schon hundert mal gemacht.
Er trug sie aus der Küche und die Treppen hoch. Dabei sahen sie sich unentwegt in die Augen. Er hielt ihren Blick und gab ihr etwas von seinem Selbstbewusstsein, was darin lag.
Ihre Arme schlang sie um seinen Hals und ihre Beine pressten sich enger um seine Hüften.
Es erinnerte sie an das Schwimmbad früher. Oder an das Date bei ihr zu Hause. Es war dieselbe Position und fühlte sich vertraut an.

Ohne den Blick von ihr zu lösen öffnete er seine Zimmertür. Anstatt die Tür hinter ihm zu schließen, drückte er Celestia dagegen und sie fiel somit ins Schloss. So verharrte er mit ihr an seiner Tür.
Er prägte sich jedes Detail aus ihrem Gesicht ein.
Mund, Augen, Nase, Augenbrauen, Wimpern.
Er versuchte nicht so lustvoll zu schauen, aber er wollte sie am liebsten hier und jetzt nehmen.
Sie sah so unschuldig aus, dass es ihn nur härter machte.
Er hatte schon die ganze Woche nur noch an sie denken können. Verdammt, die ganzen letzten Monate.

Celestia bemerkte seinen dunklen Blick, da sie ihre Augen selber nicht von seinem Gesicht nehmen konnte. Sie schaffte es nicht.
Er fesselte sie mit seinem Blick in einen Bann und sie fühlte sich wie nie zuvor. Sie bildete sich ein Versprechungen in seinen Augen sehen zu können, die ihr versprachen, dass diese Nacht unvergesslich sein würde.

NAmeS GAMeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt